Erhalt der hausärztlichen Versorgung
„Es geht um nicht weniger als den Erhalt der hausärztlichen Versorgung. Der Druck in den Praxen ist groß, denn es fehlen bereits jetzt mindestens 800 Hausärzt:innen in Baden-Württemberg. Der demografische Wandel wird die Folgen dieses Defizits verstärken, da die Anforderungen an die hausärztliche Versorgung steigen, während mehr Hausärzt:innen aus der Versorgung ausscheiden als nachkommen,“ erklärt die Vorstandsvorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth. „Darauf weisen wir seit Jahren hin, doch statt den Rahmen für eine nachhaltig gesicherte ambulante Versorgung zu schaffen, wird der ambulante Sektor zusätzlich belastet. Dass wir
Hausärzt:innen in Reformvorschlägen für 24/7-Angebotsstrukturen an Kliniken eingeplant werden, um Fälle zu versorgen, die eigentlich in die Praxen gehören, zeigt, dass den Handelnden der Ernst der Lage noch nicht bewusst ist,“ ergänzt die Hausärztin.
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Erschienen am 19.06.2023 • Die Klinikbranche teilt grundsätzlich die Ziele der geplanten Krankenhausreform. Nötig sei aber ein gut organisierter Transformationsprozess.
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Protestaktion für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem
„Ein gutes und bezahlbares Gesundheitswesen braucht Koordination und Steuerung. Das beweist die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) seit 15 Jahren. Die zentrale und starke Rolle der Hausarztpraxen in der HZV führt zu nachweislich geringeren Kosten durch weniger Inanspruchnahmen der Notdienste, weniger Doppeluntersuchungen und durch weniger unkoordinierte Facharzttermine, während die Versorgung von insbesondere chronisch Kranken verbessert wird,“ ergänzt die Vorstandsvorsitzende Dr. Susanne Bublitz. „Wir protestieren gemeinsam mit unseren Praxisteams und Patient:innen für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem und möchten auf die bedenkliche Situation der Praxen und die Konsequenzen für die Versorgung aufmerksam machen“, so die Hausärztin.
Die Protestaktion findet am Mittwoch, 21.06.2023 von 13 – 15 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Weitere Informationen unter
aerzteproteste.de.
Quelle: Deutscher Hausärzteverband
Landesverband Baden-Württemberg e. V.