Gesundheitsversorgung zunehmend unter Druck
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gerät die Gesundheitsversorgung zunehmend unter Druck. Der steigende Bedarf für diagnostische und therapeutische Leistungen muss bewältigt werden. Gleichzeitig explodieren die Kosten, Leistungserbringung wird in den ambulanten Bereich verschoben und das benötigte Fachpersonal sowohl im ärztlichen wie auch im pflegerischen und im Bereich der Medizinischen Fachangestellten wird knapp. Nachwuchs ist immer schwerer zu generieren.
Statt nun die zahlreichen stringenten Beschränkungen für die Erbringung ambulanter Leistungen konsequent im gesamten vertragsärztlichen Bereich zurückzufahren, wird der Kliniksektor – in den überall entstehenden unterversorgten Regionen – auf breiter Front sowohl für die hausärztliche Betreuung als auch für ambulante fachärztliche Untersuchungen und Behandlungen geöffnet. Sicherstellung und Bedarfsplanung werden den vertragsärztlichen Körperschaften aus der Hand genommen. Sie werden umgangen bzw. ausgehebelt. Planwirtschaft gewinnt die Oberhand und vorwiegend unter wirtschaftlichen Zielen agierenden Investoren wird der Weg frei gemacht.
Konkurrenzsituation der selbstständigen Praxen
Dabei werden selbstständige Praxen en passant in eine unfaire Konkurrenzsituation gestoßen, in der viele nicht werden bestehen können. „Aber nicht nur die Selbständigkeit, sondern auch der freie Beruf ist in Gefahr“, so Dr. Tappe, „wenn der Arzt keine eigenständigen Entscheidungen mehr treffen kann und nur noch einer gewinnorientierten Wirtschaftlichkeit oder einer staatlichen Planwirtschaft unterliegt. Der eingeschrittene Weg in die staatlich organisierte Planwirtschaft nimmt den Untergang der Selbstbestimmung und damit der Freiberuflichkeit billigend in Kauf.“
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Quelle: Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng)