Stärkere Steuerung der Patient:innen
Angesichts des Ärztemangels in Teilen Deutschlands hatte sich Ärztepräsident Klaus Reinhardt für eine effektivere Nutzung vorhandener Kapazitäten ausgesprochen. Im Blick des Ärztetags steht eine stärkere Steuerung der Patient:innen. Reinhardt sieht das deutsche Gesundheitswesen von kaum gesteuertem Zugang und unstrukturierter Inanspruchnahme gekennzeichnet, wie er der dpa gesagt hatte. „Das muss sich ändern.“ Der Ärztetag wird am 7. Mai in Mainz mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eröffnet.
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Erschienen am 06.05.2024 • Ein Netz mit Praxen und Kliniken ist überall wichtig. Doch mancherorts fehlen schon Ärzt:innen und es spitzt sich weiter zu. Sollen Patien:innen deshalb gezielter durchs System gelotst werden?
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Überpüfung der Arbeitsqualität
Brysch forderte, „Qualität und Erreichbarkeit der Praxen endlich extern zu überprüfen“. Es reiche nicht aus, immer mehr Geld ins System zu pumpen. „Die Arbeitsqualität im niedergelassen medizinischen Sektor ist weiterhin die große Unbekannte“, sagte Brysch. Herausragendes medizinisches Engagement und schlechte Leistung würden gleich bezahlt.
Als „überfällig“ forderte Brysch eine Systemumstellung auf Grundlage verbindlicher Qualitätsmerkmale im ambulanten Bereich. Existierende Regeln der Kassenärztlichen Vereinigungen reichten nicht. Brysch forderte Lauterbach auf, den Medizinischen Dienst der Krankenkassen zu beauftragen, Praxen auf Qualität und Präsenz zu kontrollieren. Prüfungen gibt es bereits für Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser.
Forderung nach "Praxisatlas"
Brysch verwies auf den
Krankenhaus-Atlas, in dem Patient:innen und Patienten neuerdings online Informationen zu den einzelnen Kliniken finden können. „Ähnlich dem Klinikatlas braucht es einen unabhängigen Praxisatlas. Flankierend dazu muss ein verlässliches Bewertungsportal die Zufriedenheit der Patienten erfassen.“