Hohe Dunkelziffer trotz besser informierter Patientinnen und Patienten
Nicht jeder Verdachtsfall stellt sich tatsächlich als eine falsche Behandlung heraus. "Bei etwa jedem dritten Fall bestätigt sich jedoch die Vermutung", so Bredl. "Das zeigt, wie wichtig es ist, dass sich Patientinnen und Patienten bei Verdacht melden. So können Schwachstellen in der Versorgung erkannt und künftig vermieden werden."
Der bayerische TK-Chef begrüßt es, dass sich die Versicherten heutzutage mehr informieren und auch öfters unterstützende Digitalangebote nutzen. Er vermutet aber immer noch eine hohe Dunkelziffer an unentdeckten Behandlungsfehlern. "Beim TK-Patientenmonitor 2022 gaben 5% der Befragten an, dass sie in den letzten 12 Monaten einmal einen vermuteten Fehler bei einer medizinischen Untersuchung oder Behandlung erlitten haben. Für die vergangenen 10 Jahre sagten das sogar 23%."
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Umfrage: Ärzt:innen sehen Digitalisierung als Chance zur Verbesserung der Versorgung
Erschienen am 13.10.2022 • Die Digitalisierung des Gesundheitssystems wird durch die Bürokratie ausgebremst. Hängen andere Länder Deutschland hinsichtlich der Digitalisierung ab?
Erschienen am 13.10.2022 • Die Digitalisierung des Gesundheitssystems wird durch die Bürokratie ausgebremst. Hängen andere Länder...
© leowolfert – stock.adobe.com
Menschen wollen mehr zur eigenen Patientensicherheit beitragen
Die Patientinnen und Patienten gehen davon aus, dass sie selbst eine wichtige Rolle bei der medizinischen Behandlung haben. Drei von vier Befragten gaben an, dass sie selbst zu einer sicheren Versorgung beim Arzt oder im Krankenhaus beitragen können.
Krankenkassen unterstützen Betroffene
Zur Prüfung, ob ein Behandlungsfehler vorliegt, können die Krankenkassen beispielsweise beim Medizinischen Dienst (MD) für den Versicherten kostenfreie Gutachten in Auftrag geben. Klagt die Krankenkasse gegen den Arzt oder die Klinik, kann der Patient das Urteil abwarten und danach über eine persönliche Klage auf Schmerzensgeld tätig werden. Die TK unterstützt ihre Versicherten außerdem mit einer Beratungshotline (040 - 46 06 61 21 40), einem Online-Lotsen (
www.tk.de, Suchnummer 2002890) und einer Beratungsbroschüre (Suchnummer 2015266).