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Medizin

200 Jahre nach James Parkinson: Wissen allein heilt nicht — Aufruf zu mehr Investition in die Fortschritte der Forschung

200 Jahre nach James Parkinson: Wissen allein heilt nicht — Aufruf zu mehr Investition in die Fortschritte der Forschung
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Am 21. Dezember 2024 jährt sich der Todestag von Dr. James Parkinson (1755-1824) zum 200. Mal. Der britische Arzt beschrieb 1817 als erster die später nach ihm benannte Bewegungsstörung als eigenes Krankheitsbild. Seither hat die Wissenschaft beachtliche Fortschritte gemacht: Die Symptome der neurodegenerativen Erkrankung, die in Deutschland rund 400.000 Menschen betrifft, lassen sich heute effektiv behandeln. Das verbessert die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Heilen kann die Medizin Morbus Parkinson aber bis heute nicht. Aktuell konzentriert sich die Forschung auf die Früherkennung und die Entwicklung von Therapien, die das Absterben von Nervenzellen im Gehirn verlangsamen oder sogar stoppen. Doch die finanziellen Ressourcen sind begrenzt.
„Dank neuer genetischer und molekularer Methoden erleben wir derzeit bahnbrechende Fortschritte. Diese nähren die begründete Hoffnung, dass wir in naher Zukunft das Absterben von Gehirnzellen verhindern können, wenn wir die Forschung intensivieren“, betont Prof. Joseph Claßen, zweiter Vorsitzender im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG).

Meilensteine der Parkinson-Forschung

Die Erkenntnisse des auch sozial und politisch engagierten britischen Arztes James Parkinson wurden erst 60 Jahre nach seinem Tod durch den französischen Neurologen Jean-Martin Charcot gewürdigt. Es dauerte viele weitere Jahrzehnte bis zu einem Meilenstein bei der Erforschung der Krankheit in den 1960er Jahren: der Entdeckung des Dopaminmangels als Ursache der Parkinson-Symptome, was zur Entwicklung der L-Dopa-Therapie führte. Die Einführung der tiefen Hirnstimulation (THS) in den späten 1980er Jahren verbesserte die Lebensqualität vieler Betroffener maßgeblich. Die Identifizierung genetischer Faktoren und Mutationen seit den 1990er Jahren eröffnete neue therapeutische Ansatzpunkte.
 
 

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Aktuelle Forschungsansätze: Neue Wege zur Therapie

In jüngster Zeit hat sich die Forschungsdynamik noch einmal deutlich beschleunigt. Vielversprechende neue Ansätze zielen darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen. Hierzu ist die frühe Diagnostik eine wichtige Voraussetzung. In naher Zukunft könnten Laboruntersuchungen helfen, die für Parkinson typischen, fehlgefalteten Alpha-Synuclein-Proteine noch vor dem Ausbruch motorischer Symptome im Nervenwasser oder sogar im Blut nachzuweisen. In ersten klinischen Studien werden auch Immuntherapien mit Antikörpern getestet, die die Ablagerung des Proteins Alpha-Synuclein im Gehirn verhindern sollen. Die genetische und molekulare Forschung ermöglicht gezieltere und individuellere medikamentöse Therapien. Auch Gen- und Stammzelltherapien werden intensiv erforscht.

Aufruf zu mehr Unterstützung für neue Therapien

„In diesem Jahr gab es einige wegweisende Veröffentlichungen, die uns zuversichtlich stimmen, dass wir den Patientinnen und Patienten in wenigen Jahren neue Therapien anbieten können“, sagt Prof. Claßen. Die Umsetzung von Grundlagenerkenntnissen in neue Therapien ist jedoch ein zeitaufwändiger und kostenintensiver Prozess. Prof. Volkmann betont: „Wir befinden uns an einem entscheidenden Wendepunkt in der Parkinson-Forschung. Die Erkenntnisse der letzten Jahre haben uns einer kausalen Therapie so nahegebracht, wie nie zuvor. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, benötigen wir dringend zusätzliche Fördermittel."

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG)



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