ADPKD: Ursachen, Auswirkungen und aktuelle Therapiemöglichkeiten
Die ADPKD ehört zu den häufigsten Erbkrankheiten weltweit und ist ein führender Grund für Nierenfunktionsverlust und damit für die Abhängigkeit von einem Nierenersatzverfahren wie der
Hämodialyse oder
Nierentransplantation. Ursächlich für ADPKD ist die Entstehung zahlreicher Zysten, also flüssigkeitsgefüllter Hohlräume, in den Nieren, die lebenslang an Größe zunehmen und dadurch gesundes Nierengewebe verdrängen. Aktuelle Therapieansätze, um das Zystenwachstum zu bremsen, sind nur begrenzt wirksam und mit Nebenwirkungen verbunden, die die Lebensqualität beeinträchtigen.
P2Y2-Rezeptor als neues Schlüsselprotein identifiziert
Prof. Dr. Björn Buchholz vom FAU-Lehrstuhl für Innere Medizin IV und Oberarzt der Medizinischen Klinik 4 – Nephrologie und Hypertensiologie des Uniklinikums Erlangen hat es sich mit seiner Arbeitsgruppe zur Aufgabe gemacht, die Mechanismen des Zystenwachstums zu entschlüsseln. Dabei konnten sie jetzt P2Y2R identifizieren, ein Adenosintriphosphat bindender Rezeptor, auch purinerger Rezeptor genannt, der in einem ADPKD-Mausmodell maßgeblich zum Zystenwachstum beiträgt (1). Sowohl das Ausschalten des P2Y2R-Gens als auch die pharmakologische Hemmung durch den Wirkstoff Suramin verbesserten den Verlauf der Erkrankung maßgeblich.
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Erschienen am 27.06.2024 • In einer Studie wurde untersucht, wie Menschen nach einer Nierentransplantation besser versorgt werden können. Hier erfahren Sie mehr dazu!
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Entwicklung von P2Y2-Rezeptor-Inhibitoren mit höherer Spezifität
„Als Einschränkung ist zu nennen, dass Suramin auch weitere purinerge Rezeptoren hemmen kann und damit keinen geeigneten Ansatz für eine Langzeittherapie darstellt. Wir freuen uns aber, dass wir seit einiger Zeit mit einem führenden Pharmaunternehmen in Kontakt stehen, das großes Engagement bei der Entwicklung eines spezifischeren Wirkstoffs zeigt“, erklärt Prof. Buchholz. Zusätzlich ergänzt er: „Die Tatsache, dass das Ausschalten von P2Y2R unter physiologischen Bedingungen auch nach über einem Jahr keine nennenswerten Nebenwirkungen im Tiermodell zeigte und sich P2Y2R auch in hohem Maße in Zysten unserer Patienten nachweisen ließ, lässt P2Y2R als vielversprechendes pharmakologisches Ziel erscheinen.“
Die Arbeit wurde ermöglicht durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des transregionalen Nierenforschungsverbunds Erlangen-Regensburg TRR 374.
(1) Kraus et al. (2024): P2Y2R and Cyst Growth in Polycystic Kidney Disease. Journal of the American Society of Nephrology, DOI: 10.1681/ASN.0000000000000416.