Donnerstag, 30. Januar 2025
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Medizin

Angststörungen werden immer häufiger diagnostiziert

Angststörungen werden immer häufiger diagnostiziert
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Beruflicher Stress, familiäre Probleme und die Krisen in der Welt – das alles sind Risikofaktoren, psychisch zu erkranken. Einer aktuellen Hochrechnung zufolge ist die Zahl der Menschen mit Angststörungen in Deutschland in den letzten Jahren stark angestiegen.

Zahl der Angststörungen gegenüber 2008 deutlich angestiegen

In Deutschland hat die Zahl der Menschen mit einer diagnostizierten Angststörung deutlich zugenommen. Nach Hochrechnung der KKH Kaufmännische Krankenkasse haben 2023 bundesweit rund 5,5 Millionen Menschen eine solche Erst- oder Folgediagnose erhalten. Das waren gut 77% mehr als noch im Jahr 2008. Die psychische Erkrankung äußert sich unter anderem durch Symptome wie plötzliches Herzrasen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel oder Panik.

Diagnose Angststörung – Größte Zunahme in Sachsen

Die KKH hatte die Zahlen aus den Daten ihrer Mitglieder hochgerechnet. Bei der KKH waren 2023 bundesweit rund 107.700 Versicherte von Angststörungen betroffen, dies entspricht einem Anteil von etwa 6,5% aller Versicherten der Kasse mit Sitz in Hannover. Die Krankenkasse wertete auch Länderzahlen aus, allerdings nicht für Bremen, weil sie dort keine mindestens fünfstellige Zahl an Versicherten hat. Demnach verzeichnete Sachsen das größte Plus bei der Diagnose von Angststörungen, Hessen den geringsten Anstieg. Den größten Anteil an Betroffenen in der Bevölkerung hatte Berlin. Dort stellten Ärztinnen und Ärzte bei 8,1% der KKH-Versicherten eine Angststörung fest, in Niedersachsen waren es 6,2% und in Nordrhein-Westfalen mit 6,0% - das war der geringste Anteil.

Psychische Erkrankungen heute weniger tabuisiert

Eine mögliche Erklärung für die Zunahme der Diagnosen könnte auch sein, dass psychische Krankheiten heute nicht mehr so tabuisiert sind wie in der Vergangenheit. Als Risiken für Angststörungen gelten chronischer Stress, langanhaltende Belastungen etwa im Beruf sowie Konflikte in der Familie. Auch traumatische Kindheitserlebnisse oder die anhaltenden politischen und gesellschaftlichen Krisen können die Erkrankungen begünstigen.
 
 

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Quelle: dpa



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