Viele ältere Erwachsene nehmen vorbeugend Aspirin ein
Allein in den USA nimmt etwa die Hälfte der älteren Erwachsenen vorbeugend Aspirin ein. Eine der Komplikationen ist ein erhöhtes Risiko für schwere Blutungen, wovon vor allem der Magen-Darm-Bereich betroffen ist. Dieses Risiko ist gut untersucht. Nur wenige Studien haben sich jedoch mit den Auswirkungen von Aspirin auf die Anämie beschäftigt. Dies gilt insbesondere für ältere Erwachsene.
Post-hoc-Analyse der Studie ASPREE mit fast 20.000 Personen
Die Forschenden führten daher eine Post-hoc-Analyse der randomisierten und kontrollierten Studie ASPREE durch (1). Das Sample umfasste 19.114 Personen über 70 Jahre, die nach dem Zufallsprinzip entweder täglich eine Dosis von 100 mg Aspirin oder Placebo einnahmen. Die Hämoglobinwerte wurden anschließend jährlich gemessen. Die Ferritinwerte wurden zu Beginn und erneut 3 Jahre nach der Randomisierung bestimmt.
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Anämierisiko bei täglicher Aspirin-Einnahme um 23,5% erhöht
Die Daten zeigen, dass das Anämierisiko in der Aspirin-Gruppe um 23,5% erhöht war (1). Begleitet wurden diese Ergebnisse von einer geringen, aber signifikanten Abnahme des mittleren Hämoglobins und einer stärkeren Abnahme der Ferritinkonzentrationen (1).
Patient:innen sollten ihre Aspirineinnahme nicht selbstständig ändern
„Diese Studie gibt ein klareres Bild des zusätzlichen Risikos, bei Aspirineinnahme anämisch zu werden, und die Auswirkungen sind wahrscheinlich bei älteren Erwachsenen mit Grunderkrankungen wie Nierenerkrankungen größer", sagte Prof. Zoe McQuilten von der School of Public Health and Preventive Medicine der Monash University, Hauptautorin der Studie. Sie wies darauf hin, dass Aspirin für einige ältere Erwachsene als wertvolle Therapie zur Vorbeugung wiederkehrender Herzinfarkte oder Schlaganfälle empfohlen wird. „Die Patient:innen sollten ihre Aspirineinnahme nicht ändern, ohne mit ihrem Arzt zu sprechen", so McQuilten.