Spezialisierung auf Omics-Technologien bereichert die Arzneimittelforschung
Als Schnittstelle zwischen akademischer Forschung, Biotechnologie und Pharmaindustrie ist Cellzome seit der Eingliederung im Jahr 2012 ein Teil der Forschungs- und Entwicklungsorganisation (F&E) von GSK. „Seitdem wir Teil von GSK sind, können wir noch viel effektiver helfen, neue Medikamente zu den Patient:innen zu bringen“ so Dr. Gitte Neubauer, die Gründerin des Unternehmens und Vice President Omics Sciences & Head of Cellzome bei GSK. Dr. John Lepore, Head of Research bei GSK, gab einen Einblick über die Rolle von Cellzome in der Unternehmensstruktur von GSK. „Bei GSK basiert der Forschungs- und Entwicklungsansatz auf der Wissenschaft der Genetik und Genomik sowie auf fortschrittliche Technologien. Das ermöglicht es uns, vielversprechende Zielmoleküle zu identifizieren, aber auch die molekularen Mechanismen dieser Zielproteine und der Wirkstoffe zu verstehen.“ so Lepore. Cellzome spielt dabei durch die Spezialisierung auf Omics-Technologien in Kombination mit Biologie, Biochemie und Datenanalyse eine wichtige Rolle und trägt innerhalb von GSK dazu bei, neue Ansatzpunkte für die Arzneimittelforschung zu finden und eine personalisierte Therapie für Patient:innen zu ermöglichen.
Cellzome als Teil des BioRN-Netzwerks
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Cellzome ist die Einbettung in die Biotechnologie Region Rhein-Neckar (BioRN). BioRN ist eines der führenden deutschen Netzwerke der roten Biotechnologie, das Gesundheitsinnovationen fördert und eine Zusammenarbeit zwischen Pharmaunternehmen und Forschungsinstituten ermöglicht. Der Biotech-Cluster basiert auf international renommierten Forschungseinrichtungen wie der Universität Heidelberg, dem Universitätsklinikum Heidelberg, der Hochschule Mannheim, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), dem Max-Planck-Institut für medizinische Forschung (MPImF) und dem EMBL. Mit mehr als 140 Instituten und 1500 Forschungsgruppen ist BioRN eine wichtige Brücke zwischen Pharmaindustrie und Politik. Die ebenfalls zur Jubiläumsveranstaltung anwesende Dr. Julia Schaft, Managing Director von BioRN, betonte, dass die Verbindungen zwischen den einzelnen BioRN-Unternehmen sowie Verbindungen zu anderen Forschungsstandorten weltweit weiter gefördert werden müssen, um einen erfolgreichen Wissensaustausch zu garantieren.
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Biotechnologie-Standort Deutschland soll weiter ausgebaut werden
Der Stellenwert von Kooperationen im Biotechnologie-Bereich wurde vom parlamentarischen Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) noch einmal betont. „Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Industrie ist der Schlüssel zur Innovation – wie im Fall von GSK/Cellzome und EMBL.“ Der Biotechnologiestandort Deutschland werde durch kleine und mittlere Unternehmen wie Cellzome bereichert, müsse aber noch in manchen Bereichen verbessert werden. Im Zuge der Zukunftsstrategie für Forschung und Innovation des BMBF sollen durch Offenheit für neue Technologien noch mehr Innovationen auf den Weg gebracht werden, um den technologischen Fortschritt von Deutschland in Europa und der ganzen Welt auszubauen bzw. zu erhalten. Wissenschaftscluster wie BioRN sind ein wichtiger Teil zur Förderung des Standorts Deutschland und helfen dabei Innovationen im ganzen Land schnell zu den Patient:innen zu bringen, um Krankheiten wie Krebs noch besser zu bekämpfen.
EMBL/Cellzome-Kooperation stärkt den Forschungsnachwuchs
Durch die Lage von Cellzome auf dem EMBL-Campus wird eine starke Kooperation mit der Wissenschaft, vor allem mit dem EMBL-Imaging-Center, ermöglicht. Dadurch können durch eine Kombination von Lichtmikroskopie (LM), Elektronenmikroskopie (EM) und korrelativer Licht-Elektronen-Mikroskopie (CLEM) neue wissenschaftliche Ansätze erprobt und überprüft werden bzw. neue Moleküle charakterisiert werden. Aus der nun schon 5-jährigen Zusammenarbeit zwischen EMBL und GSK/Cellzome gingen mittlerweile 16 Publikationen hervor. Prof. Dr. Jan Ellenberg, Head of Imaging Center des EMBL lobte die Zusammenarbeit zwischen EMBL und Cellzome und unterstrich die Möglichkeiten, die sich daraus für Wissenschaft und Industrie ergeben. „Unsere Partnerschaft erlaubt jungen Wissenschaftler:innen, schnell von der akademischen Welt in die Industrie und zurück zu wechseln und bereichert damit ihre Qualifikation“ betonte Ellenberg.
GSK-EMBL fördert epigenetische Forschungsarbeit
In diesem Zusammenhang wurde auf der Veranstaltung zum 1. Mal der „GSK-EMBL Young Entrepreneur Grant“ verliehen, der von GSK und EMBL zur Förderung von Forschung und Translation ausgeschrieben wurde. Wissenschaftler:innen aus dem EMBL-Netzwerk, die ihre Forschung in die Anwendung bringen wollen, konnten sich dabei bewerben. Die Förderung, die aus einem Forschungsstipendium in Höhe von 200.000 Euro besteht, das je zur Hälfte von EMBL und GSK zur Verfügung gestellt wird, soll dazu dienen, die Kommerzialisierbarkeit früher Forschungsarbeiten zu testen. Dr. Jamie Hackett, Gruppenleiter am EMBL Rom, wurde in Abwesenheit für seine Forschungsarbeit „Precision Epigenome Editing to Reverse Disease(-risk) Indications“ ausgezeichnet. Die Forschungsgruppe um Dr. Hackett untersucht die Rolle epigenetischer Mechanismen bei der Genomregulierung und Entwicklungsprogrammierung, wobei der Schwerpunkt auf der epigenetischen Vererbung zwischen den Generationen liegt. Die von Dr. Hackett entwickelte Methode erlaubt es, eine präzise epigenetische Modifikation des Genoms durchzuführen und so ererbte Krankheits-Indikationen umzukehren.
Quelle: Jubiläumsveranstaltung von Cellzome/GSK am EMBL in Heidelberg, 15.2.2023