Breit wirksame Medikamente als Schlüssel im Kampf gegen Pandemien
Virus-Pandemien wie COVID-19 stellen eine ernste Gefahr für die globale Gesundheit dar. Die Entwicklung und Zulassung von Impfstoffen und antiviralen Medikamenten kann viele Monate in Anspruch nehmen. Darüber hinaus wirken antivirale Medikamente häufig nur gegen ein enges Spektrum von Viren. Um zukünftige Virus-Pandemien besser bekämpfen zu können, ist es entscheidend, Medikamente zur Verfügung zu haben, die eine breite antivirale Wirkung besitzen und daher sofort – also ohne vorherige Kenntnis des Erregers – eingesetzt werden können. Solche Medikamente könnten bei einem Einsatz als Prophylaxe die Ausbreitung eines Erregers eindämmen und möglicherweise verhindern, dass sich ein lokaler Ausbruch zu einer globalen Pandemie entwickelt. Gleichzeitig könnten sie als Therapie infizierten Patient:innen helfen, schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden, und so die Überlastung der Gesundheitssysteme verringern.
Forschungsverbund „Vigilant“: Entwicklung breit wirksamer antiviraler Medikamente
Das Ziel des Forschungsverbundes „Vigilant“, der von der EU im Rahmen des Horizon Europe Programms gefördert wird, ist die Entwicklung von Wirkstoffen mit breiter antiviraler Aktivität. „Vigilant“ vereint die Expertise von Forschenden aus den Bereichen Biochemie, Medizinische Chemie, Molekular- und Zellbiologie sowie Virologie.
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Virale Hüllproteine als Angriffsziel
Im Fokus der Forschungen stehen virale Hüllproteine. Diese Proteine dienen den Viren als „Schlüssel“ für den Eintritt in Wirtszellen. Wenn es gelingt, den Transport und die Aktivierung dieser viralen Hüllproteine in infizierten Zellen zu blockieren, würde die Vermehrung der Viren im Körper gestoppt werden. Da verschiedene Viren dieselben zellulären Faktoren für den Transport und die Aktivierung ihrer Hüllproteine nutzen, könnten die entwickelten Hemmstoffe eine breite antivirale Wirkung entfalten.