80% der Menschen mit HPV infiziert
Humane Papillomviren (HPV) sind sexuell übertragbare Krankheitserreger, und sie sind weit verbreitet: 80% aller Menschen stecken sich während ihres Lebens damit an, bei etwa
10% wird die Infektion chronisch (1). Je nach HPV-Typ können sich dann Karzinome des Gebärmutterhalses, der Vagina, der Vulva, des Penis, des Anus und der Mundhöhle sowie Genitalwarzen bilden (1).
Zervixkarzinom häufigstes HPV-assoziiertes Karzinom
In Deutschland erkranken jährlich etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer neu an solchen HPV-assoziierten Karzinomen (2). Häufigste Form ist das Zervixkarzinom, pro Jahr sind rund 4.500 Frauen neu davon betroffen, 1.500 versterben daran – und das oft schon im mittleren Erwachsenenalter (2). Aber auch die Vorstufen des Zervixkarzinoms, die zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN), gehen mit großen Belastungen einher. Bei etwa 56.000 Frauen pro Jahr müssen sie durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden (2). Diese sogenannte Konisation führt zu einem anhaltend erhöhten Risiko für Frühgeburten (2). Die durch HPV verursachten Erkrankungen verursachen also viel Leid, dem man einfach vorbeugen könnte.
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Weltkrebstag: Deutsche Krebsstiftung setzt sich für HPV-Impfung ein
Erschienen am 28.01.2021 • Die Deutsche Krebsstiftung setzt sich anlässlich des Weltkrebstages 2021 für die HPV-Impfung ein – Lesen Sie mehr auf www.journalonko.de!
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HPV-Impfung senkt Risiko für Vorstufen des Zervixkarzinoms und des Analkarzinoms um über 90% bzw. 76%
Seit mehr als 15 Jahren gibt es in Deutschland die HPV-Impfung, sie ist gut verträglich und bietet sehr guten Schutz. In Studien senkte sie das Risiko für die Vorstufen des Zervixkarzinoms und des Analkarzinoms um über 90 (3, 4) beziehungsweise um 76% (3). Die Schutzwirkung gegenüber dem Zervixkarzinom selbst betrug zwischen 63% bis zu 87% (5, 6). Am wirksamsten ist die Impfung, wenn sie vor dem ersten Sexualkontakt abgeschlossen ist, dies zeigte sich in einer Studie in England, wo das nationale HPV-Immunisierungsprogramm das Zervixkarzinom bei nach dem 1. September 1995 geborenen Frauen, fast eliminiert hat. Laut STIKO-Empfehlung sollten daher Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren 2 Impfdosen im Abstand von mindestens 5 Monaten erhalten. Versäumte Impfungen können mit insgesamt 3 Dosen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren nachgeholt werden (3).
Impfquote bei HPV in Deutschland sehr niedrig
Trotz der guten Schutzwirkung und der STIKO-Empfehlung wird in Deutschland aber nur ein geringer Anteil der Zielgruppen geimpft. Lediglich die Hälfte (~51%) der 18-jährigen Frauen in Deutschland haben einen vollständigen Impfschutz, die 1
8-jährigen Männer sind fast ungeschützt (1,3%) (6). Mit der aktuellen Impfpolitik in Sachen HPV wird nur wenig Leid verhindert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die EU streben für das Jahr 2030 eine Impfquote von 90% bei 9- bis 14-jährigen Mädchen an, bei Jungen soll die Quote signifikant erhöht werden (7, 8). Hier wird Deutschland weiter versagen, wenn wir nichts ändern. Vision Zero e.V. ruft daher auf, ein breites gesellschaftliches Bündnis für eine höhere HPV-Impfquote zu schmieden. „Durch HPV verursachter Krebs und seine Vorstufen sowie entstellende Genitalwarzen sind fast alle durch die sehr gut verträgliche und sehr wirksame Impfung vermeidbar“, betont Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). „Ärzt:innen und alle, die Zugang zu Eltern und Kindern ab 9 Jahren haben, sind aufgefordert, diesen die HPV-Impfung nahezubringen.“
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Erschienen am 15.10.2020 • Tumormarker Bluttest bietet neue Chancen in der Diagnostik von HPV-assoziierten Krebserkrankungen – Lesen Sie mehr auf www.journalonko.de!
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Aufklärung in Schulen soll HPV-Impfquote erhöhen
Die Förderung oder sogar Durchführung der Impfung gegen HPV könnte nach Ansicht von Vision Zero e.V. auch an den Schulen und in Apotheken passieren. Länder mit Aufklärungs- und Impfaktionen in derartigen Einrichtungen haben deutlich höhere Impfquoten als Deutschland. Sie liegen etwa in Norwegen und Großbritannien für Mädchen bei über 80%, und in Australien haben sogar schon 70% der Jungen einen vollständigen Impfschutz (9).
Vision Zero in der Onkologie – ehrgeizig aber möglich
Derart hohe Impfquoten führen dazu, dass HPV-assoziierte Karzinome über kurz oder lang kein Gesundheitsrisiko mehr darstellen. „Würde die Impfung konsequent in Anspruch genommen, könnten wir diese Erkrankungen auch bei uns vollständig zum Verschwinden bringen“, sagt Prof. Dr. Christof von Kalle, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats bei Vision Zero e.V. „Das Ziel der Vision Zero Initiative, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle gegen null zu bringen, lässt sich für diese Krebsarten tatsächlich erreichen.“