Subkutaner Herzmonitor sagt Komplikation nach Herzinfarkt voraus
Ohne jegliche Vorwarnung erleidet eine beträchtliche Zahl von Patient:innen in den Monaten nach einem überstandenen
Herzinfarkt schwere, mitunter tödliche Komplikationen. Dies geschieht meist aus dem vermeintlichen Wohlbefinden heraus. Die Herzleistung der meisten dieser Patient:innen ist noch relativ gut. Gewöhnliche Nachsorgeuntersuchungen können drohende Komplikationen wie
akute Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen, Schlaganfälle, erneute Herzinfarkte oder Tod daher oft nicht rechtzeitig erkennen. Ein fortschrittliches, telemedizinisches Verfahren, bei welchem ein winziger Herzmonitor unter die Haut eingesetzt wird, soll helfen, diese Komplikationen frühzeitig vorherzusagen.
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Implementierter Herzmonitor erfasst 5-Mal mehr Rhythmusereignisse als herkömmliche Untersuchungen
Im Jahr 2016 initiierte Axel Bauer im Forschungsverbund des Deutschen Zentrums für Herzkreislaufforschung (DZHK) die SMART-MI-DZHK9 Studie. Die Ergebnisse wurden erstmals im August dieses Jahres auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie im Rahmen einer Hotline-Session präsentiert und jetzt vom bedeutenden Fachjournal Lancet Digital Health publiziert: Der implantierbare Monitor spürte innerhalb von 21 Monaten bei 60 von 201 Patient:innen schwere, meist jedoch asymptomatische Rhythmusereignisse auf. In der Kontrollgruppe, die aus 199 Herzinfarkt-Patient:innen ohne Telemonitoring bestand, konnten im Rahmen der üblichen Nachsorge im selben Zeitraum lediglich 12 derartige Ereignisse entdeckt werden. „Die Kernaussage ist, dass der Monitor sehr empfindlich gefährliche, jedoch asymptomatische Rhythmusereignisse detektiert, die wiederum Vorboten schwerer klinischer Ereignisse sind. Schwere Probleme können somit viel frühzeitiger erkannt und Hochrisikopatient:innen zukünftig besser behandelt werden.“
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Implantierbarer Monitor erkennt Rhythmusstörungen und übermittelt diese automatisch
In die Studie eingeschlossen wurden Patient:innen nach überstandenem Herzinfarkt, deren Herzleistung noch relativ erhalten war (Auswurffraktion zwischen 36 bis 50%), die jedoch Infarkt-bedingte Nervenschädigungen des Herzens aufwiesen. „Während wir bei Patient:innen mit einer Auswurffraktion unter 35% wegen des hohen Risikos für Rhythmusstörungen vorsorglich einen Defibrillator implantieren, gibt es für die große Gruppe von Betroffenen mit einer mittleren Pumpleistung bisher keine spezifischen Vorsorgemaßnahmen“, sagt Hauptautor Axel Bauer. Der unter die Haut implantierte Herzmonitor ist so klein wie ein Fingernagel. Es handelt sich dabei um ein passives Gerät, das elektrische Information des Herzens kontinuierlich über mehrere Jahre aufzeichnet. Gefährliche Rhythmusstörungen werden automatisch erkannt und telemetrisch an ein Zentrum übermittelt.