Immer noch über 300 aktive Lieferengpässe bei Medikamenten gelistet
Nurofen/Ibuprofensaft, Paracetamolsaft (Erkältungssäfte) Semaglutid (
Typ-2-Diabetes-mellitus), Tamoxifen (
Brustkrebs), Amoxicillin (Breitbandantibiotikum), Oxycodon (Schmerzmittel), die Liste der Medikamente und Wirkstoffe, bei denen es derzeit in Deutschland Lieferengpässe gibt, ist aktuell besonders lang. Insgesamt listet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM für 2022 über 560 Erstmeldungen von Medikamenten-Lieferengpässen – davon waren zuletzt noch über 300 aktuell. 10 davon betreffen versorgungskritische Wirkstoffe.
Steigerung von Medikamenten-Lieferengpässen erwartet
Auch auf das kommende Jahr sehen Branchenvertreter:innen mit Sorge. „Wir erwarten eine Steigerung der Lieferdefizite“, so Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Auch die BfArM sehe laut dem Bericht des BR keine „akute Verschlechterung“ der Versorgungslage – zumal ein Lieferengpass nicht mit einem Versorgungsengpass gleichgesetzt werden könne. Für viele knappe Medikamente gebe es Alternativen.
Europa bezieht mehr als zwei Drittel der Medikamentenwirkstoffe aus Asien
Als wichtige Ursache für die Versorgungsprobleme gilt die Globalisierung: „68 Prozent der Produktionsorte von Wirkstoffen, die für Europa bestimmt sind, liegen im kostengünstigeren Asien“, hieß es hierzu in einer Studie des Pharmaverbands vfa.