27. April 2022
Kein Thema hat die weltweiten Medien in den letzten 2 Jahren so dominiert wie die Corona-Pandemie. Nie zuvor wurden innerhalb kürzester Zeit derartig viele Forschungsgelder zur Bekämpfung einer Krankheit gesammelt. Allein im Jahr 2020 hat die Finanzierungssumme für die Forschung an dem neuartigen Coronavirus insgesamt über 9 Milliarden US-Dollar betragen.
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Die allgemeine Aufmerksamkeit für andere potenziell tödliche Krankheiten ist dabei in den Hintergrund geraten. Im selben Jahr konnten für die Forschung und Entwicklung von HIV/AIDS-Medikamenten laut Policy Cures Research etwa 1,3 Milliarden US-Dollar aufgebracht werden. Auf Tuberkulose entfielen „nur“”” rund 684 Millionen US-Dollar, trotz jährlich etwa 1,5 Millionen Todesopfern im Zusammenhang mit der Infektionskrankheit.
Auch Malaria ist weiterhin eines der größten Gesundheitsprobleme in den afrikanischen Tropenregionen und für etwa 627.000 Tote weltweit im Jahr 2020 verantwortlich – die Forschungsgelder für das größtenteils durch Moskitos übertragene „Tropenfieber” waren jedoch nicht einmal halb so hoch wie die von HIV/AIDS.
Laut Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin sterben vor allem Kinder unter 5 Jahren an Malaria. Die schnelle Verbreitung der Krankheit durch Insektenstiche macht es schwer, die Infektionen unter Kontrolle zu bringen. Etwa 50.000 zusätzliche Todesfälle sind auf Unterbrechungen bei der Prävention, Diagnose und Behandlung der Malaria während der COVID-Pandemie zurückzuführen.
Der Welt-Malariatag am 25. April erinnert an die rund 3 Millionen weltweit betroffenen Menschen und hebt die positiven Fortschritte der Bekämpfung hervor. Seit der Jahrtausendwende sind beispielsweise bisher 23 Länder weltweit von der WHO für Malaria-frei erklärt worden.