Prä-operative Klassifizierung von Meningeomen
Meningeome sind zwar oft gutartig, doch ca. 20% zeichnen sich durch eine gesteigerte Aggressivität aus. Zur Unterscheidung dient eine I – III Klassifizierung der WHO, die anhand des operativ entfernten Tumors erfolgt und über das weitere Behandlungsregime entscheidet. Tatsächlich wäre jedoch bereits eine prä-operative Klassifizierung von großem Nutzen, da sie den Operierenden wichtige Information für die Operationsstrategie gäbe. Mediziner:innen der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften Krems (KL Krems) konnten nun zeigen, dass ein von ihnen berechneter Faktor genau diese Art von Informationen liefert.
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Meningeom: Methylierungsmuster zur Beurteilung der Aggressivität
Erschienen am 26.04.2017 • Methylierungsmuster als so genannte epigenetische Eigenschaften der Meningeomzellen
Erschienen am 26.04.2017 • Methylierungsmuster als so genannte epigenetische Eigenschaften der Meningeomzellen
©Universitätsklinikum Heidelberg
Surface Factor zur Klassifizierung von Meningeomen
„Die Grundlage unserer Überlegungen ist ganz einfach“, erläutert Dr. Franz Marhold, Klinische Abteilung für Neurochirurgie des Universitätsklinikums St. Pölten der KL Krems: „Tumoren, im Speziellen Meningeome, mit unregelmäßiger Oberfläche sind erfahrungsgemäß aggressiver. Von daher benötigen wir ein objektives und vergleichbares Maß für die Unregelmäßigkeit eines Tumors. Genau dieses Maß haben wir mit dem sogenannten Surface Factor geschaffen.“
Berechnung des Surface Factors über Magnetresonanz
Grundlage für den Surface Factor (SF) ist ein Magnetresonanzbild des Tumors. Dieses dient zur Berechnung der Oberfläche sowie des Volumens des Tumors, wobei die Kalkulation mittels einer entsprechenden Software erfolgt. In einem zweiten Schritt wird dann die Oberfläche einer hypothetischen Kugel berechnet, die das gleiche Volumen wie der Tumor hat. Dazu Dr. Branko Popadic, Erstautor der Studie: „Die Kugel ist ja jene geometrische Form, die im Verhältnis zum Volumen die geringste Oberfläche hat. Sie stellt also quasi einen idealisierten Tumor mit so wenig Unregelmäßigkeiten wie möglich dar.“ Der SF wird dann aus dem Verhältnis der Kugeloberfläche zur erfassten Oberfläche des Tumors berechnet. Je unregelmäßiger diese ist, desto geringer der SF.
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Schnelltests für genauere Diagnose bei Meningeomen
Erschienen am 17.05.2018 • Bei Meningeomen gibt neues Klassifizierungssystem anhand des „molekularen Fingerabdrucks“ zuverlässig Auskunft, ob Bestrahlung nach der OP notwendig ist.
Erschienen am 17.05.2018 • Bei Meningeomen gibt neues Klassifizierungssystem anhand des „molekularen Fingerabdrucks“ zuverlässig...
Hohe Aussagekraft des Surface Factors belegt
Die Aussagekraft des SF belegte das Team um Dr. Marhold und Dr. Popadic mit Daten von 126 Patient:innen, welchen zwischen 2010 und 2018 in 2 medizinischen Zentren in Österreich Meningeome entfernt wurden. Im Rahmen dieser retrospektiven Studie konnte gezeigt werden, dass mittels des SF mit hoher statistischer Genauigkeit zwischen den WHO Klassen I und II – III unterschieden werden kann. Weitere Analysen belegten, dass der SF unabhängig von anderen Werten ist und somit ein guter, leicht zu berechnender Parameter für die präoperative Einschätzung der Aggressivität von Meningeomen ist.