Donnerstag, 21. November 2024
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Morbus Crohn: Weniger Stress wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus

Morbus Crohn: Weniger Stress wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus
© Witoon – stock.adobe.com
Stress kann die Symptome von Morbus Crohn verstärken und den Krankheitsverlauf beschleunigen. Ein Forschungsteam hat nun gezeigt, dass ein multimodales Programm zur Stressbewältigung und Lebensstilveränderung das Immunsystem positiv beeinflussen kann.
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Morbus Crohn: Stressreduktion wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus

Schon länger ist bekannt, dass Stress das Immunsystem negativ beeinflusst. Dass auch der Umkehrschluss gilt und Übungen zur Stressreduktion sich positiv auf die Lebensqualität von Patient:innen mit Morbus Crohn auswirken, haben die Forschenden der Medizinischen Fakultät Universität Duisburg-Essen und der Sozialstiftung Bamberg über einen Zeitraum von neun Monaten an insgesamt 37 Patient:innen untersucht und bereits zu Jahresbeginn veröffentlicht (1). Mit der verbesserten Lebensqualität gingen auch Veränderungen im Immunsystem einher. Wie diese immunologischen Veränderungen genau aussehen, hat das Forschungsteam jetzt in einer neuen Studie vorgestellt (2). Dabei hatten sie vor allem zwei Zelltypen im Blick: die regulatorischen T-Zellen (TReg), die Entzündungen bremsen und die konventionelle CD4+ Helfer-T-Zellen, die Entzündungen eher fördern. Da die Wanderung von T-Zellen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Morbus Crohn spielt, wurden auch 2 Moleküle untersucht, die den Immunzellen helfen, gezielt in den Darm zu gelangen: GPR15 und CCR9.

Stressreduktion reduziert die Zahl der regulatorischen T-Zellen

Im Blut von Patient:innen mit Morbus Crohn zirkulieren mehr aktivierte T-Zellen als bei gesunden Menschen. Das ließ sich durch die Lebensstilintervention verbessern. Die Betroffenen erlernten verschiedene Techniken zur besseren Stressbewältigung, die Bewegungselemente, Atemübungen und Entspannungstechniken umfassten. Dieser komplexe Ansatz zeigt auch auf immunologischer Ebene Erfolg. „Vor allem die Zahl der regulatorischen T-Zellen ließ sich auf ein gesundes Maß reduzieren“, so Dr. Alexandra Mekes-Adamczyk, die Erstautorin der Studie.
 
 

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Positive Effekte für das Immunsystem durch Programme zur Stressbewältigung

Die beiden Rezeptoren GPR15 und CCR9, sind bei den Erkrankten stark erhöht. Auch ihr Anteil ließ sich durch das Programm deutlich verringern. „Die Verbesserung der Lebensqualität der Patient:innen korrelierte signifikant mit den Veränderungen der Immunzellen und könnte auf eine reduzierte Entzündungsaktivität im Darm hinweisen“, erklärt Dr. Mekes-Adamczyk. „Wir sind zuversichtlich, dass eine kontinuierliche Anwendung solcher Programme langfristig positive Effekte auf das Immunsystem und die Darmgesundheit bewirken könnte und möchten daher die genauen Mechanismen im Darm weiter erforschen“, so das Fazit der Autor:innen.

Mind-Body Medizin kann konventionelle Therapien ergänzen

„Die Elemente der Mind-Body Medizin können konventionelle Therapien und personalisierte Behandlungsansätze ergänzen“, so die Autor:innen. Weitere Forschung sei jedoch nötig, um die genauen Mechanismen zu verstehen und den Einsatz dieser Ansätze in der klinischen Praxis zu optimieren.

Quelle: Universität Duisburg-Essen

Literatur:

(1) Bauer N. et al. (2024) Evaluation of a Multimodal Stress Management and Comprehensive Lifestyle Modification Program on Quality of Life and Gastrointestinal Symptoms in Patients with Crohn's Disease: A Randomized Controlled Pilot Trial with 9-Month Follow-Up, Digestion, DOI: 10.1159/000536659.
(2)
Mekes-Adamczyk A. et al. (2024) Lifestyle Intervention Modulates the CD4+ T Cell Profile in the Blood of Crohn's Disease Patients, Inflamm Bowel Dis., DOI: 10.1093/ibd/izae154.


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