Ziele der DGIM unter Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner
Als zentrale Themen seiner Amtszeit betrachtet der neue DGIM-Vorsitzende unter anderem die weitere Vernetzung der verschiedenen internistischen Schwerpunkte sowie den Austausch und die Einbindung des medizinischen Nachwuchses. „Wie fruchtbar das kollegiale Gespräch und der direkte Austausch sind, haben wir vergangene Woche auf dem Internistenkongress erneut erleben dürfen“, sagt Müller-Ladner. Außerdem wolle er weiterhin die von seinem Amtsvorgänger Professor Dr. med. Markus M. Lerch adressierten Probleme beim Datenschutz und der Digitalisierung weiterverfolgen und mit den politisch Verantwortlichen zu notwendigen Änderungen in eine konstruktive Diskussion eintreten. „Es geht um eine wissenschaftsorientierte Anpassung des Datenmanagements, damit wir Daten und Bioproben, die derzeit in zahlreichen Rechenzentren und Tiefkühlschränken lagern, auch für die klinische Forschung nutzbar machen können. Nur so können daraus Erkenntnisse zur Krankheitsprävention, aber auch innovative, durch die Akademia initiierte klinische Studien oder neue Therapiestrategien entwickelt werden – zugunsten unserer Patientinnen und Patienten“, so der Experte.
Ausgewählte Beiträge zu diesem Thema:
DGIM 2022
Die Grenzen der Digitalisierung und der Ethik waren die Schwerpunkte des DGIM 2022! Lesen Sie in unserer Infothek die Highlights!
Die Grenzen der Digitalisierung und der Ethik waren die Schwerpunkte des DGIM 2022! Lesen Sie in unserer...
© スタジオサラ - stock.adobe.com
Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner: Vita
Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner: Studium und Ausbildung
Ulf Müller-Ladner studierte von 1983 bis 1990 Medizin an der Eberhard‐Karls‐Universität Tübingen, wo er 1991 auch promovierte. Von 1992 an absolvierte er seine internistische Weiterbildung als Arzt im Praktikum am Universitätsklinikum Ulm sowie als Assistenzarzt an der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität Regensburg. Von 1994 bis 1996 forschte er mit einem DAAD Forschungsstipendium in der Division of Clinical Immunology and Rheumatology der University of Alabama in Birmingham (USA).
Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner: Weiterbildung
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland folgten 1999 die Facharztanerkennung für Innere Medizin sowie die Habilitation, zugleich erteilte ihm die medizinische Fakultät der Universität Regensburg die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin. Fortan arbeitete Müller-Ladner als Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Universität Regensburg. 2004 folgte er dem Ruf der Justus-Liebig-Universität Gießen, die ihn zum ordentlichen Professor für Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie ernannte. Seit 2005 leitet er zudem als Ärztlicher Direktor die Abteilung Rheumatologie und Klinische Immunologie an der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim und ist Sprecher des Regionalen Rheumazentrums Gießen-Bad Nauheim. Von 2015 bis 2016 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.
Prof. Dr. med. Ulf Müller-Ladner: Forschungsschwerpunkte
In seinen Forschungsarbeiten legt der 58-Jährige einen Schwerpunkt auf rheumatische Erkrankungen, insbesondere die rheumatoide Arthritis, die systemische Sklerose sowie Fibroblasten. Müller-Ladner hat über 600 Arbeiten veröffentlicht und ist Mitherausgeber mehrerer Fachzeitschriften. Zudem setzt er sich in diversen Organisationen und Gremien wie etwa der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die internistische Forschung ein und ist als Mitglied unter anderem der Leopoldina und der European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) in der nationalen und internationalen Forschungslandschaft vernetzt. Seit 2007 ist er Mitglied der DGIM und seit 2018 gehört er dem Senatsausschuss Evaluierung der Leibniz Gemeinschaft an.
Motto des DGIM-Kongresses 2023: „Systemisch Denken – Individuell Therapieren“
Für den DGIM-Kongress 2023 hat Müller-Ladner das Leitthema „Systemisch Denken – Individuell Therapieren“ gewählt. „
COVID-19 hat uns einmal mehr vor Augen geführt, dass bei jeder inneren Erkrankung eine kontinuierliche Interaktion zwischen dem einzelnen betroffenen Organ und dem Gesamtorganismus stattfindet“, sagt Müller-Ladner. „Auf der Suche nach den Ursachen und Einflussfaktoren von Krankheiten müssen wir Internistinnen und Internisten das gesamte Organsystem im Blick behalten, um Patientinnen und Patienten individuell behandeln zu können“, beschreibt er das Kongressmotto. Bei der Diagnostik und Therapie sei daher zunehmend die Expertise aller internistischen Fachgebiete gefragt, so Müller-Ladner.