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Medizin

Netzhautablösung: Ursachen, Risikofaktoren und Therapiemöglichkeiten

Netzhautablösung: Ursachen, Risikofaktoren und Therapiemöglichkeiten
© Vladimir Voronin – stock.adobe.com
Eine Netzhautablösung kann unbehandelt zu schweren Sichteinbußen und sogar zur Erblindung führen. Wird die Erkrankung jedoch früh erkannt und behandelt, lässt sich das Augenlicht meist erhalten. Auf einer Online-Pressekonferenz der Stiftung Auge informierten Expert:innen darüber, welche Personen besonders gefährdet sind, eine Netzhautablösung zu erleiden, welche therapeutischen Möglichkeiten es gibt, und wie man der Erkrankung vorbeugen kann.
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Netzhautablösung: Durch Risse eintretende Flüssigkeit hebt die Netzhaut an

Bei einer Netzhautablösung kommt es zur Trennung der Netzhaut vom darunterliegenden Pigmentepithel, das die Netzhaut mit Nährstoffen versorgt. Durch die Ablösung wird diese Versorgung unterbrochen und die Netzhaut wird geschädigt. Die häufigste Ursache ist ein kleiner Riss in der Netzhaut. Dadurch kann die Flüssigkeit hindurchsickern, die das Auge von innen ausfüllt. Diese eintretende Flüssigkeit hebt die Netzhaut an.

Risikofaktoren für das Auftreten von Netzhautrissen

Die wichtigste Maßnahme zur Vorsorge ist es daher, die Netzhaut bei gefährdeten Personen in regelmäßigen Abständen genau zu untersuchen, um festzustellen, ob bereits Risse als Vorstufe für eine Netzhausablösung vorliegen. Als Risikofaktoren hierfür gelten ein höheres Alter, Kurzsichtigkeit, eine zurückliegende Graue-Star-Operation sowie frühere Verletzungen des Auges durch Fremdkörper. Aber auch der Aufprall eines Balles oder ein Faustschlag stellen Risiken dar. Auch wenn sich an einem Auge bereits eine Netzhautablösung ereignet hat, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das andere Auge ebenfalls erkrankt.

Wenn der Netzhautriss früh entdeckt wird, ist ein nichtinvasiver Eingriff möglich

Wenn ein Netzhautriss früh entdeckt wird und die Netzhaut sich noch nicht abgelöst hat, ist es möglich, sie in einem nichtinvasiven Eingriff wieder fest mit ihrem Untergrund zu verbinden. Mithilfe eines Lasers wird die Netzhaut im Bereich des Risses kurzfristig erhitzt und so mit dem Untergrund „verschweißt“. Eine Ablösung wird damit verhindert. Derselbe Effekt kann auch durch Kälte erreicht werden. Bei der Kryokoagulation wird eine -80 Grad kalte Sonde an der Stelle des Netzhautdefekts von außen an das Auge gehalten und führt eine lokale Anheftung herbei.
 
 

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Buckel-Chirurgie bei umschriebener Netzhautablösung

Hat die Netzhaut sich dagegen schon von ihrem Untergrund entfernt, ist eine Operation unumgänglich. Je nach Ort und Ausmaß der Ablösung stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung, die den Prozess aufhalten und die Sehfähigkeit in vielen Fällen wieder verbessern können. Bei einer lokal begrenzten oder umschriebenen Netzhautablösung kommt die Buckel-Chirurgie infrage. „Dabei wird ein speziell angepasstes Schaumstoff-Stückchen von außen auf das Auge aufgenäht“, erklärt Holz. Indem der Augapfel an dieser Stelle eingedellt wird, rückt die Netzhaut wieder an ihre Versorgungsschicht heran. In einem zweiten Schritt kann dann wiederum mit Laser oder Kälte eine feste Verbindung hergestellt werden.

Wenn die Netzhaut an mehreren Stellen geschädigt ist, muss der Glaskörper entfernt werden

Eine an mehreren Stellen geschädigte oder bereits auf einer größeren Fläche abgelöste Netzhaut erfordert dagegen eine Operation im Augeninneren. Hierfür wird der im Augeninneren liegende gelartige Glaskörper ausgeschnitten und entfernt. Auch dabei werden dann Netzhautrisse mit Lasern versorgt. Am Ende des Eingriffs wird ein Gas oder Öl ins Augeninnere geleitet, das die Netzhaut für einige Zeit an ihre Unterlage drückt und so eine gute Abheilung ermöglicht. Diese Eingriffe sind sehr erfolgreich und führen in 90% der Fälle dazu, dass die Netzhaut sich wieder anlagert. Wenn sich jedoch Narbengewebe als Folge der Ablösung entwickelt, kann dies über Zug- und Scherkräfte zu einer erneuten Ablösung führen. Dies macht einen erneuten Eingriff erforderlich.
 
 

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© Alessandro Grandini – stock.adobe.com

Quelle: Stiftung Auge der DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft


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