Integration eines Zinkfinger-DNA-Bindungsbereichs in eine Rekombinase
Die traditionelle Genom-Editierung stieß bisher an Grenzen bei der Erreichung höchster Präzision. Das Team von Prof. Buchholz hat diese Hürde durchbrochen, indem sie das erreicht haben, wonach viele suchen: eine Zink-Finger konditionierte Rekombinase. Dieser innovative Ansatz beinhaltet die Integration eines Zinkfinger-DNA-Bindungsbereichs in speziell entwickelte Rekombinasen. Diese Enzyme bleiben inaktiv, bis der DNA-Bindungsbereich mit seinem Zielsequenzpunkt in der Nähe des Rekombinase-Bindungsbereichs interagiert.
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Erschienen am 01.05.2022 • Was ist Genommedizin? Wie kann sie für Krebserkrankungen und seltene Erkrankungen genutzt werden? Erfahren Sie bei uns die Hintergründe!
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Großes Potential für die biomedizinische Anwendung
Die Bedeutung dieses Erfolgs liegt in der Fusion zweier Schlüsselstärken: der gezielten Anwendung von programmierbaren Nukleasen und den präzisen DNA-Editierungsfähigkeiten von Rekombinasen. Dieser Durchbruch überwindet bestehende Einschränkungen in der Genom-Editierungstechnik und birgt immense Versprechen für die therapeutische Gen-Editierung und verschiedene biomedizinische Anwendungen. Prof. Buchholz drückt seine Begeisterung aus und erklärt: „Dieser Durchbruch stellt eine Harmonisierung bestehender Genom-Editierungswerkzeuge dar, die es uns ermöglicht, Präzisionsenzyme unabhängig von natürlichen DNA-Reparaturmechanismen zu schaffen. Dies markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einem sichereren und anpassungsfähigeren Ansatz zur Korrektur von krankheitsverursachenden genetischen Mutationen und bietet immense Vorteile für zahlreiche Patient:innen.“
Weitere Entwicklung für ein breites Spektrum von Indikationen
Aufbauend auf diesen Fortschritten wird die Seamless Therapeutics GmbH, eine Biotechnologieunternehmen, das aus dem Buchholz-Labors gegründet wurde, diese innovativen Erkenntnisse direkt in die therapeutische Anwendung vorantreiben. Das Unternehmen hat einen exklusiven Lizenzvertrag mit der TU Dresden unterzeichnet, um diese neuartige Technologie zu nutzen. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Rekombinase-Plattform zu erweitern und für die Entwicklung von krankheitsmodifizierenden Produktkandidaten für ein breites Spektrum von Indikationen einzusetzen.
(1) Mukhametzyanova L. et al. Activation of recombinases at specific DNA loci by zinc-finger domain insertions, Nature Biotechnology 2024, abrufbar unter: https://www.nature.com/articles/s41587-023-02121-y, Letzter Zugriff: 05.02.2024.