Montag, 23. Dezember 2024
Navigation öffnen
Medizin

Neue S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma" veröffentlicht

Neue S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma" veröffentlicht
© Tyler Olson – stock.adobe.com
Vor allem in den Tagen nach einem Ereignis brauchen schwerverletzte Patient:innen eine umfassende Intensivtherapie. Aus diesem Grund wurde die neue 3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma“ veröffentlicht, in der 5 evidenzbasierte und zahlreiche konsensbasierte Empfehlungen zusammengestellt wurden. An der Erstellung war die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) federführend beteiligt.
Anzeige:
Programmatic Ads
 

Behandlungsempfehlungen für den Umgang mit Schwerstverletzten nach der Akutversorgung

„Es brauchte dringend Handlungsempfehlungen für die sich an die Akutversorgung anschließende intensivmedizinische Behandlung von Polytraumapatienten“, betont der Past Präsident der DIVI, Prof. Gernot Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum Aachen. Er koordinierte die Leitlinie gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Frank Hildebrand, Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Aachen. So würde die Versorgung von Schwerstverletzten nach Unfällen aber auch Kriegsopfern aus der Ukraine die medizinischen Teams vor immer neue Herausforderungen stellen. „Aber jetzt können wir erstmals validierte Behandlungsempfehlungen aussprechen, die nicht vor der Tür der Intensivstation enden “, so Hildebrand. Mehr als 50 Expert:innen aus 25 Fachgesellschaften waren eingebunden.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters 2023

Erschienen am 13.06.2024Beim Thema Reanimation hat sich in Deutschland schon einiges getan. Jedoch gibt es auch Verbesserungsbedarf. → Erfahren Sie hier mehr dazu!

Erschienen am 13.06.2024Beim Thema Reanimation hat sich in Deutschland schon einiges getan. Jedoch gibt es auch...

© pixelaway – stock.adobe.com

S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma“ bietet klare Empfehlungen und Handlungsrahmen

Die Komplexität der Intensivtherapie von schwerstverletzten Patient:inne beschreibt Hildebrand an einem Beispiel: „Versorgen wir Traumatologen die Frakturen der langen Röhrenknochen zu früh, riskieren wir aufgrund einer starken Entzündungsreaktion eine eingeschränkte Funktion lebenswichtiger Organe beim Patienten. Warten wir aber zu lange, ist die korrekte Wiederherstellung der gebrochenen Knochen deutlich erschwert“. Die Leitlinie zeigt jetzt für diesen Konflikt einen evidenzbasierten Zeitpunkt auf. Auch die Möglichkeiten externer Unterstützung ist Thema der S3-Leitlinie. Denn nicht jede Klinik ist Maximalversorger. In solchen Fällen kann die nötige Expertise telemedizinisch abgefragt werden. Hierfür notwendige Intensivzentren sind derzeit deutschlandweit im Aufbau. „Es kann inzwischen aufgrund der Ergebnisse mehrerer Studien als bewiesen gelten, dass telemedizinische Unterstützung die Prozesse auf der Intensivstation signifikant verbessert, so dass mit berechtigtem Optimismus davon auszugehen ist, dass sie sich auch für Traumapatienten in Zukunft als wertvolle Hilfestellung erweisen wird“, so Marx.

Hoher Forschungsbedarf mit Fokus auf Polytrauma

Hingegen sei bei der Literaturrecherche aufgefallen, dass es nur „erschreckend wenige hochwertige Studienergebnisse“ gebe, berichtet Hildebrand. So gab es zwar viele Veröffentlichungen, aber keine spezifischen kontrolliert-randomisierten Studien mit ausschließlichem Fokus auf Polytraumapatient:innen. So sehen Marx wie Hildebrand einen großen Forschungsbedarf auf dem Gebiet der intensivmedizinischen Versorgung nach Polytrauma.

Die S3-Leitlinie Intensivmedizin nach Polytrauma ist als Langversion wie auch als Kurzversion für die Kitteltasche erschienen.

Quelle: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI)


Anzeige:
Gardasil
Gardasil

Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Neue S3-Leitlinie „Intensivmedizin nach Polytrauma" veröffentlicht"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.