Dienstag, 14. Januar 2025
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Medizin

Neues Antibiotikum zur Behandlung der Tuberkulose

Neues Antibiotikum zur Behandlung der Tuberkulose
© Dr_Microbe – stock.adobe.com
Das europäisch-afrikanische Netzwerk PanACEA – ein Konsortium von Tuberkulose-Forschenden aus 5 europäischen und 11 afrikanischen Institutionen – hat Studienergebnisse veröffentlicht, die das vielversprechende Potenzial eines neuen Antibiotikums zeigen. Der Wirkstoff BTZ-043 könnte eine Schlüsselrolle im globalen Kampf gegen Tuberkulose spielen.

Bekämpfung von Tuberkulose – neue Medikamente sind nötig

Tuberkulose ist die weltweit häufigste Infektionskrankheit. Allein im Jahr 2022 gab es 10,6 Millionen Neuinfektionen und 1,3 Millionen Todesfälle. „Es besteht ein dringender Bedarf an neuen wirksamen Medikamenten zur Bekämpfung von Tuberkulose, insbesondere aufgrund des wachsenden Problems antibiotikaresistenter Stämme“, sagt Scientific Program Manger Dr. med. vet. Julia Dreisbach, die zusammen mit Prof. Michael Hoelscher, Direktor des Instituts für Infektions- und Tropenmedizin der LMU, die Entwicklung von BTZ-043 vorantreibt.

Sicherheit und Verträglichkeit von BTZ-043 belegt

Die Sicherheit und die Verträglichkeit des Präparats wurden bei 77 Erwachsenen mit neu diagnostizierter pulmonaler Tuberkulose in Kapstadt, Südafrika, untersucht. „Die Studie belegt, dass BTZ-043 antibakteriell wirksam und gut verträglich ist und auch in Kombination mit anderen Tuberkulose-Medikamenten verabreicht werden kann“, fasst PD Dr. Norbert Heinrich, Oberarzt und Scientific Lead Tuberculosis, die Ergebnisse zusammen.

BTZ-043 wurde ausschließlich akademisch entwickelt

BTZ-043 ist der erste Antibiotika-Kandidat, der ausschließlich von der akademischen Gemeinschaft entwickelt wurde. Die am Leibniz-HKI entdeckten und in Kooperation mit dem LMU Klinikum München entwickelten Nitrobenzothiazinone (BTZs) sind eine sehr wirksame Klasse von Antibiotika gegen den Tuberkulose-Erreger Mycobacterium tuberculosis, einschließlich resistenter Stämme. Der Wirkstoff hemmt das Enzym DprE1, welches von Mycobacterium tuberculosis für die Zellwandsynthese benötigt wird.

PanACEA-Studie untersucht BTZ-043

Die PanACEA-Studie ist eine der ersten adaptiven modellbasierten Dosisfindungsstudien für ein Tuberkulose-Medikament und die erste ihrer Art, die in Afrika durchgeführt wurde. „Das innovative Design der Studie, einschließlich Bewertungen der Nahrungsmitteleffekte und der Wechselwirkungen zwischen Medikamenten, ermöglicht uns nun ein umfassendes Verständnis dafür, wie BTZ-043 optimal verabreicht werden kann“, so Heinrich.
 
 

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Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München

Literatur:

(1) Heinrich N. et al. (2025) Safety, bactericidal activity, and pharmacokinetics of the antituberculosis drug candidate BTZ-043 in South Africa (PanACEA-BTZ-043–02): an open-label, dose-expansion, randomised, controlled, phase 1b/2a trial, The Lancet Microbe, DOI: 10.1016/j.lanmic.2024.07.015.



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