Individualisierte Therapiekonzepte für Menschen mit Typ-2-Diabetes
Die Präzisionsmedizin und die damit einhergehende individualisierte Therapie sind nun auch in der
Diabetologie angekommen und sollen künftig den maßgeschneiderten Einsatz von Therapiekonzepten möglich machen: Menschen mit Diabetes, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von intensivierten Maßnahmen profitieren, benötigen eine andere Therapie als jene, für die in Bezug auf Lebensqualität und Sterblichkeit eine zurückhaltende medikamentöse Behandlung passender ist. Damit dies präzise gelingt, erforschen Expert:innen intensiv zugrunde liegende Mechanismen der Pathogenese und Komplikationen des
Diabetes Typ 2, um neue therapeutische Zielparameter zu definieren und daraus individualisierte Therapiekonzepte zu entwickeln.
Typ-2-Diabetes: Kein einheitliches Krankheitsbild
Rund 1 Drittel aller Menschen mit Diabetes Typ 2 hat bei der Diagnose der chronischen Stoffwechselerkrankung auch bereits Folgeschäden, sei es an den Augen, Nieren oder dem Herz-Kreislauf-System. Mitunter wird sogar erst bei einem
Herzinfarkt oder
Schlaganfall festgestellt, dass auch ein Diabetes Typ 2 vorliegt. Andere Menschen wiederum leben jahrzehntelang ohne weitere gesundheitliche Folgen mit der Erkrankung. Daher vermuten Diabetolog:innen bereits seit Längerem, dass es sich beim Typ-2-Diabetes nicht um ein einheitliches Krankheitsbild handelt. Mittlerweile wurden 5 Subtypen identifiziert.
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Erschienen am 13.04.2023 • Studien rücken Vitamin-D in Zusammenhang mit Diabetes mellitus und dem Metabolischen Syndrom in den Fokus. Details dazu lesen Sie hier!
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Subtypisierung von Typ-2-Diabetes soll Menschen mit Risiko für Folgeerkrankungen identifizieren
„Die Etablierung von
Subtypen des Diabetes hat zum Ziel, Menschen mit hohem Risiko für die frühe Entwicklung von Folgeerkrankungen, die besonders von präventiven Maßnahmen profitieren, nach einfachen klinischen Merkmalen zu identifizieren“, erklärt Prof. Dr. Julia Szendrödi, Ärztliche Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische Chemie des Universitätsklinikums Heidelberg. Um diesen Betroffenen zukünftig passgenaue präventive und therapeutische Strategien vorschlagen zu können, müssten jedoch die verfügbaren Ansätze in Interventionsstudien validiert werden.
Aktuelle Clusterversuche zur Bildung von Subtypen haben noch Schwächen
Klinisch-experimentelle Studien untersuchen, welche Mechanismen für unterschiedliche Krankheitsverläufe und das frühe Auftreten von Folgeerkrankungen verantwortlich sind, um neue molekulare Ansätze zu finden. „Aktuelle Clusterversuche zur Bildung von Subtypen haben noch Schwächen hinsichtlich der Praktikabilität der Kriterien im klinischen Alltag“, erklärt Szendrödi. „Dazu zählen unter anderem die Einteilung von Patient:innen mit bereits länger zurückliegender Diabetesdiagnose oder von unterschiedlichen Ethnizitäten, aber am meisten fehlt noch die Evidenz für therapeutische Konsequenzen aus randomisierten, subgruppenspezifischen Interventionsstudien.“ Insgesamt aber sei die Entwicklung neuer Ansätze der Präzisionsmedizin in der Behandlung des Diabetes ein vielversprechender Auftakt für eine evidenzbasierte, maßgeschneiderte medizinische Versorgung von Betroffenen, welche hohe Risiken für Diabetes-assoziierte Folgeerkrankungen aufweisen.
Veranstaltung zu diesem Thema:
57. Diabetes Kongress
Präsenzveranstaltung • Hier finden Sie alle relevanten Informationen sowie den Link zur Anmeldung für den 57. Diabetes Kongress!
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