Donnerstag, 21. November 2024
Navigation öffnen
Medizin

Psoriasis: Studie legt Grundstein für neue Behandlungsstrategie

Psoriasis: Studie legt Grundstein für neue Behandlungsstrategie
© Milan Lipowski – stock.adobe.com
Rund 250.000 Menschen in Österreich leiden an Psoriasis. Ein Drittel von ihnen entwickelt in Folge der chronischen Hauterkrankung Entzündungen der Gelenke (Psoriasis-Arthritis). Im Rahmen einer Studie hat nun ein Forschungsteam der MedUni Wien einen zentralen Ansatzpunkt entdeckt, mit dem die Entzündungen sowohl bei Psoriasis als auch bei Psoriasis-Arthritis gebremst werden können. Die Ergebnisse der Forscher:innen können die Basis für die Entwicklung neuer Behandlungs-, Diagnose- und Präventionsstrategien bilden. Die Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Annals of the Rheumatic Diseases“ publiziert.
Anzeige:
Programmatic Ads
 

Ps/PsA: Schweregrad durch S100A9-Hemmung positiv beeinflussbar

Im Mittelpunkt der Studie der Forschungsgruppe um Erwin Wagner (Universitätsklinik für Dermatologie und Klinisches Institut für Labormedizin der MedUni Wien) stand das Gen S100A9, das schon länger den Fokus ihrer international viel beachteten wissenschaftlichen Untersuchungen zur Psoriasis bildet. Jetzt entdeckte das Team, dass der Schweregrad von Psoriasis (Ps) und Psoriasis-Arthritis (PsA) positiv beeinflusst werden kann, wenn S100A9 nicht lokal auf der Haut, sondern systemisch im ganzen Körper gehemmt wird.

Mit dieser Erkenntnis legen die Forscher:innen der MedUni Wien den Grundstein für einen Paradigmenwechsel in der Therapie von Ps und PsA: „Unsere Studie ist ein wichtiger Schritt zur Entwicklung zielgerichteter Therapiemöglichkeiten in Form von Medikamenten, die nicht lokal auf der Haut, sondern systemisch wirken“, bekräftigt Erwin Wagner. Auch neue Diagnose- und Präventionsstrategien können auf die Studie aufbauen.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Psoriasis: Wie kann Pruritus effektiv gelindert werden?

Erschienen am 07.06.2022Den Juckreiz lindern – einer der wichtigsten Ziele bei Psoriasis. Bei uns lesen Sie, mit welchem Wirkstoff das erreicht werden kann!

Erschienen am 07.06.2022Den Juckreiz lindern – einer der wichtigsten Ziele bei Psoriasis. Bei uns lesen Sie, mit welchem Wirkstoff...

© Iri-s - stock.adobe.com

In präklinischen Experimenten entschlüsselt

Psoriasis ist eine der häufigsten chronisch entzündlichen Erkrankungen der Haut, die auch auf die Gelenke übergreifen kann. Als Auslöser für die meist erst im Erwachsenenalter auftretende Erkrankung gelten u. a. Stress oder UV-Strahlung. Die Veranlagung für Ps kann aber auch vererbt werden. Als Risikofaktor für die Entwicklung von Ps bzw. PsA wurde die Aktivierung von S100A9 in Haut- und Immunzellen identifiziert.

Wie frühere Grundlagenforschungen des Teams um Erwin Wagner an der MedUni Wien gezeigt haben, verschwinden die Symptome der Schuppenflechte, wenn das S100A9-Gen in allen Zellen des Körpers inaktiviert wird. Welchen Einfluss speziell die Haut- und Immunzellen, in denen S100A9 produziert wird, auf die Schwere der Erkrankung haben, konnte in den aktuellen präklinischen Experimenten entschlüsselt werden. „Wir wissen nun, dass die Entzündungsreaktionen bei Psoriasis und Psoriasis-Arthritis verstärkt werden, wenn S100A9 nur in den Hautzellen inhibiert wird“, fasst Erwin Wagner das zentrale Studienergebnis zusammen. Daher müssen Medikamente, die S100A9 inhibieren, systemisch in Form von Tabletten oder Infusionen verabreicht werden.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Chronischer Pruritus: S2k-Leitlinie rückt Psyche in den Fokus

Erschienen am 04.05.2022Die neue S2k-Leitlinie zu chronischem Pruritus stellt die psychischen Beschwerden in den Vordergrund. Lesen Sie bei uns alle Änderungen!

Erschienen am 04.05.2022Die neue S2k-Leitlinie zu chronischem Pruritus stellt die psychischen Beschwerden in den Vordergrund....

© Astrid Gast - stock.adobe.com

Quelle: Medizinische Universität Wien


Anzeige:
V116
V116
 

Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Psoriasis: Studie legt Grundstein für neue Behandlungsstrategie"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.