Atemwegserkrankungen verantwortlich für Zunahme von Krankschreibungen
Im ersten Quartal 2023 hatte die Hälfte der Frauen zwischen 20 und 25 mindestens eine
Krankschreibung und fehlte deshalb im Job. Bei den gleichaltrigen Männern waren es ebenfalls mit 44% selbst für Erkältungsmonate ungewöhnlich viele: Die Betroffenheit stieg bei ihnen im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 17 Prozentpunkte an. Verantwortlich für die deutliche Zunahme bei den Krankschreibungen waren bei den jungen Beschäftigten – ebenso wie bei allen anderen Altersgruppen – Atemwegserkrankungen wie
Erkältungen und
Bronchitis.
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei Atemwegsinfekten: RKI empfiehlt 3 bis 5 Tage zu Hause zu bleiben
In den ersten 12 Wochen 2023 verursachten
Erkältungskrankheiten 137 Fehltage je 100 Versicherte, 53 Tage mehr als im ersten Quartal 2022. Das entspricht einem Plus von 63%. Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) überlagern sich bei der gestiegenen Zahl der
Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen verschiedene Effekte: „Einerseits erleben wir ein Nachholen von Infekten und Immunisierungen, die durch die Kontaktbeschränkungen von 2020 bis Anfang 2022 verhindert wurden. Es fiel also einiges an ‚Infekt-Training‘ aus“, erklärt DEGAM-Präsident Professor Dr. Martin Scherer. „Andererseits ist inzwischen auch die Sensibilität dafür gestiegen, dass man mit Infekt potenziell immer andere anstecken kann. So kommen weniger Menschen noch hustend und schniefend an ihren Arbeitsplatz zurück. Generell empfiehlt das Robert Koch-Institut, bei Atemwegsinfekten 3 bis 5 Tage zu Hause zu bleiben – und dafür braucht man eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.“
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Wer schickt die Krankmeldung an die Versicherung?
Erschienen am 16.03.2022 • Seit 2022 schickt die Arztpraxis die Krankmeldung an die Versicherung. Was Sie nun wissen müssen, erfahren Sie bei uns!
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eAU: geringere Dunkelziffer und einen noch schärferen Blick auf den Krankenstand
Der gesamte Krankenstand nahm im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres sehr deutlich von 5,2 auf 5,9% zu. An jedem Tag von Januar bis einschließlich März 2023 waren durchschnittlich 59 von 1.000 Arbeitnehmer:innen krankgeschrieben. Der Anstieg hängt auch mit der elektronischen Meldung der Krankschreibungen (
eAU) zusammen. Die
Krankmeldungen kommen mittlerweile alle automatisch von den Arztpraxen zu den Krankenkassen und seit dem 1. Januar 2023 auch von dort direkt an die Arbeitgeber. „Durch die neue eAU gehen weniger Kurzmeldungen verloren. Auch dadurch steigen die Zahlen“, betont Professor Scherer. Die DAK-Gesundheit hatte bereits 2022 darauf hingewiesen, dass das elektronische Meldeverfahren eine geringere Dunkelziffer garantiere und einen noch schärferen Blick auf den Krankenstand.
Für die aktuelle Fehlzeiten-Analyse für das erste Quartal 2023 wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 2,2 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus ganz Deutschland aus.