Häufigste Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich: Basalzell- und Plattenepithelkarzinom
Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich treten hierzulande vor allem in Form des
Basalzellkarzinoms (BZK), einem Hauptkrebstyp, der sich mit perlweisen, haut- oder rosafarbenen Beulen zeigt, oder in Form des
kutanen Plattenepithelkarzinoms (PEK) auf, bei dem sich häufig verhornte Knötchen auf der Haut zeigen. Auch das
maligne Melanom /schwarzer Hautkrebs kommt recht häufig vor. Sehr selten tritt das
Merkelzellkarzinom auf, bei dem die Tumoren in der Regel rötlich bis blauviolett gefärbt sind.
Behandlung von Hauttumoren im Hals-, Mund- und Kieferbereich erfordern interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Behandlung von Hauttumoren im Hals-, Mund- und Kieferbereich ist eine große medizinische Herausforderung, die nur interdisziplinär zu lösen ist: „Dermatologen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg:innen, plastische Chirurg:innen, Onkolog:innen und Strahlenmediziner:innen arbeiten bei der Therapie Hand in Hand“, erklärt PD Dr. Dr. Jan D. Raguse, Experte der DGMKG. „Bei operablen Tumoren ist ein Eingriff das erste Mittel der Wahl. Dabei werden die betroffenen, erkrankten Hautstellen mit einer histographischen Kontrolle besonders exakt entfernt. Nach einer solchen Operation können Heilungsraten von weit über 95% erzielt werden.“ Für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg:innen ist es bei den Operationen besonders zentral, die spätere Rekonstruktion des Gesichts im Hinterkopf zu haben. Im Gesicht – vor allem in sensiblen Zonen wie den Lidern oder der Nase – wenden die Spezialisten verschiedenste Transplantationsmöglichkeiten von Haut und Gewebe an, um den ästhetischen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. „Unser Ziel ist es dabei natürlich, das Gesicht des Erkrankten bestmöglich wieder zu rekonstruieren“, betont Raguse, Chefarzt der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/ Plastische Operationen an der Fachklinik Hornheide. Bei den Operationen kommen modernste Methoden zum Einsatz, auch wenn der häufig dargestellte gezüchtete Hautersatz leider noch nicht im Alltag angekommen ist. Nicht nur bei den Operationstechniken, sondern auch bei der Entwicklung neuer Medikamente hat es in den vergangenen Jahren starke Fortschritte gegeben. „Die modernen, zielgerichteten Wirkstoffe kommen vor allem bei weit fortgeschrittenen, immer wieder auftretenden oder metastasierten Tumoren zum Einsatz“, so Raguse. Insbesondere der bösartige schwarze Hautkrebs kann so mittlerweile über Jahre oder sogar Jahrzehnte stabilisiert werden.
Sonnenexposition als Hauptrisikofaktor für alle Hautkrebsarten im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich
Der Hauptrisikofaktor für alle Hautkrebsarten im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich ist die langjährige, intensive Sonnenexposition. Diese wird in der Haut „gespeichert“ und mit einer Verzögerung von vielen Jahren oder auch Jahrzenten können dann schlimme Folgen – wie zum Beispiel Hautkrebs – auftreten. Besonders riskant ist dabei die Nutzung von Sonnenstudios mit künstlicher UV-Strahlung, die viele Deutsche auch in den kalten Wintermonaten gerne nutzen. Laut der Deutschen Krebshilfe erhöht die Nutzung von Solarien das Risiko an Hautkrebs zu erkranken jedoch nachweislich. So verdoppele sich beispielsweise für Personen, die bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig Solarien nutzen, das Risiko für schwarzen Hautkrebs. „Sonnenstudiobesuche sollten deshalb unbedingt reduziert werden“, sagt der DGMKG-Experte Raguse. Auch zu viel natürliche Sonnenstrahlung sei schädlich. Beim Sonnenbaden sollten deshalb immer eine Kopfbedeckung zum Einsatz kommen und Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor in ausreichender Menge genutzt werden.