Samstag, 21. Dezember 2024
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Schmerzhafte diabetische Neuropathie: Langfristige Verbesserung der Schmerzintensität durch hochfrequente Rückenmarkstimulation

Schmerzhafte diabetische Neuropathie: Langfristige Verbesserung der Schmerzintensität durch hochfrequente Rückenmarkstimulation
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Neue Daten im Journal of Pain Research (1) zeigen, dass die hochfrequente 10-kHz-Rückenmarkstimulation (SCS) bei Patient:innen mit schmerzhafter diabetischer Neuropathie (PDN) und Typ-2-Diabetes zu einer signifikanten und anhaltenden Schmerzlinderung führt. Zusätzlich wurde eine langfristige Verbesserung der Blutzuckerwerte (HbA1c) und des Körpergewichts beobachtet. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial dieser Therapie für die Behandlung von PDN.
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PDN: Schwere Symptome und begrenzte Therapiemöglichkeiten belasten Betroffene

Weltweit hat sich die Zahl der Menschen mit Diabetes in den letzten zwei Jahrzehnten vervierfacht (2) und bis zu 25% aller Diabetiker sind von PDN betroffen (3). Die PDN kann die Lebensqualität von Betroffenen erheblich beeinträchtigen, da sie Symptome wie Taubheit, Kribbeln/Parästhesien, Verlust der schützenden Sensorik, Gleichgewichtsstörungen und eine verringerte Reaktionsfähigkeit auf sensorische Reize hervorruft (4). Die Behandlung erfolgt in der Regel mit oralen Schmerzmitteln, deren Wirksamkeit jedoch begrenzt ist und die erhebliche Nebenwirkungen verursachen können (5). Infolgedessen leiden Menschen mit PDN unter einer deutlich verringerten Lebensqualität (health-related quality of life, HRQoL), eingeschränkter Funktionalität sowie weiteren Begleiterkrankungen wie Schlafstörungen, Depressionen und Angstzuständen (6).

SENZA-PDN: Hochfrequente Rückenmarkstimulation bei therapieresistenter PDN über 24 Monate untersucht

In der Studie wurden 144 Patient:innen mit Typ-2-Diabetes und therapieresistenter PDN ausgewertet, die im Rahmen der SENZA-PDN-Studie, der größten randomisierten kontrollierten Studie (RCT) zur Bewertung von SCS bei PDN, eine 10-kHz-SCS erhielten. Über einen Zeitraum von 24 Monaten wurden Änderungen in Schmerzintensität, HbA1c-Werten, Körpergewicht und Schlafqualität dokumentiert, wobei die Teilnehmer:innen anhand ihrer HbA1c-Werte vor der Implantation in Gruppen eingeteilt wurden.
 
 

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Langzeitdaten belegen nachhaltige Vorteile der Rückenmarkstimulation bei PDN

Nach 24 Monaten wurden die folgenden Ergebnisse erzielt (1):
 
  • Signifikante, anhaltende Schmerzlinderung: Die Teilnehmer:innen berichteten über eine durchschnittliche Schmerzreduktion von 79,8%. Der durchschnittliche mittlere Wert auf der Visuellen Analogskala (VAS) für Schmerzen in den unteren Gliedmaßen sank von 7,5 ± 0,1 cm vor der Implantation auf 1,5 ± 0,2 cm (p <0,001).
  • Klinisch relevante und statistisch signifikante Reduktion des HbA1c: Bei Teilnehmer:innen mit HbA1c-Werten von >7% und >8% vor der Implantation sank der Wert im Durchschnitt um 0,5% (p=0,031) bzw. 1,1% (p=0,004).
  • Signifikanter Gewichtsverlust: Im Durchschnitt reduzierten alle Studienteilnehmer:innen ihr Gewicht um 3,1 kg (p=0,003). Patient:innen der Untergruppen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von ≥30 und ≥35 kg/m² verloren durchschnittlich 4,1 kg (p=0,001) bzw. 5,4 kg (p=0,005) Körpergewicht.
  • Deutlich, dauerhaft geringere Beeinträchtigung des Schlafs durch Schmerzen: Die Teilnehmer:innen erlebten eine signifikante Verbesserung der Schlafqualität, wobei der Schmerz- und Schlaffragebogenscore (PSQ-3) durchschnittlich um 65,2% sank, was einem mittleren Wert von 1,9 ± 0,2 cm entspricht (p <0,001).

Quelle: Nevro

Literatur:

(1)  Klonoff et al. (2024): Treatment of Painful Diabetic Neuropathy with 10 kHz Spinal Cord Stimulation: Long-Term Improvements in Hemoglobin A1c, Weight, and Sleep Accompany Pain Relief for People with Type 2 Diabetes. J Pain Res., DOI: 10.2147/JPR.S463383
(2) World Health Organization (‎2016)‎: Global report on diabetes. Abrufbar unter: https://apps.who.int/iris/handle/10665/204871 (zuletzt aufgerufen am: 20.11.24)
(3) Shillo et al. (2019): Painful and Painless Diabetic Neuropathies: What Is the Difference? Curr Diab Rep., DOI: 10.1007/s11892-019-1150-5
(4) Pop-Busui et al. (2022): Diagnosis and Treatment of Painful Diabetic Peripheral Neuropathy. Arlington (VA): American Diabetes Association.
(5) Yang et al. (2015): Suboptimal Treatment of Diabetic Peripheral Neuropathic Pain in the United States. Pain Medicine, DOI: https://doi.org/10.1111/pme.12845
(6) Alleman et al. (2015): Humanistic and economic burden of painful diabetic peripheral neuropathy in Europe: A review of the literature. Diabetes research and clinical practice, DOI: 10.1016/j.diabres.2015.04.031


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