Selfapy: digitale Lösung für psychologische Unterstützung
Seit 2016 arbeitet Selfapy an der Umsetzung digitaler Lösungen für Menschen mit psychischen Belastungen. Die Gründerinnen Nora Blum und Katrin Bermbach erkannten schon während ihres Psychologiestudiums, wie hoch der Bedarf nach psychologischer Versorgung ist und wie oft Patient:innen von Fachärzt:innen vertröstet werden mussten. Für beide war klar, dass sich etwas ändern muss. Das Ziel von Selfapy ist es, Menschen mit psychischen Belastungen flexible, psychologische Unterstützung zu bieten – mit einer innovativen digitalen Lösung. Wer in einer Krise steckt, benötigt Hilfe und das möglichst schnell ohne monatelange Wartezeiten.
Selfapy schließt Lücke in der Versorgung mit Therapieplätzen in Deutschland
Die Versorgungslandschaft in Deutschland ist momentan ausgelastet. Immer mehr Menschen suchen einen Therapieplatz, mehr als 27% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland sind jedes Jahr von einer
psychischen Belastung betroffen, die einen Krankheitswert aufweist (1). Die Wartezeit auf einen Psychotherapieplatz beträgt in Deutschland bis zu 6 Monate – ein Zeitraum, in dem Belastungen chronifizieren können. Aufgrund dieser Situation und der Corona-Pandemie wurde 2020 das digitale Versorgungsgesetz verabschiedet, das es Selfapy ermöglichte, als DiGA in den Katalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen zu werden.
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Erschienen am 01.08.2021 • Hausärzte sind für depressive Patienten oft die ersten Ansprechpartner. Lesen Sie hier alles zu Depression, Selbsttest, Diagnose und Behandlung.
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Was sind die Besonderheiten digitaler Gesundheitsanwendungen?
Digitale Gesundheitsanwendungen sind ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt. Um als DiGA dauerhaft gelistet zu werden, müssen dem BfArM aussagekräftige, klinisch kontrollierte Evaluationsstudien vorliegen, die die Wirksamkeit der digitalen Anwendung bestätigen. Digitale Gesundheitsanwendungen wie Selfapy können von medizinischem Fachpersonal nach einer Diagnosestellung per Rezept an Patient:innen verschrieben werden. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Als Medizinprodukt unterliegen DiGA strengen Datenschutzanforderungen und müssen zusätzlich zu den Vorgaben der DSGVO auch den Bedingungen der DiGAV (Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung) entsprechen. Auch eine vorläufige Zulassung als DiGA ist möglich, hierfür müssen ausreichend wissenschaftliche Hinweise vorliegen, dass die Wirksamkeit der Anwendung innerhalb eines Erprobungszeitraums in Form klinischer Studien nachgewiesen werden kann (2).
Volkskrankheit Depressionen: Lange Wartezeiten auf Psychotherapie-Plätze
Die Selfapy Online-Kurse unterstützen Betroffene mit leichter bis mittelgradiger Depression oder mit Generalisierter Angst- oder Panikstörung. Depressionen sind mit einer 12-Monats-Prävalenz von 8,2% einer der häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Ähnlich häufig treten Angststörungen auf, zu denen die Generalisierte Angststörung (12-Monats-Prävalenz in Deutschland 2,2%) und die Panikstörung (12-Monats-Prävalenz in Deutschland 2,0%) zählen (3). Eine leitliniengerechte Therapie beinhaltet die Behandlung in Form einer Psychotherapie oder Psychopharmakotherapie. Aufgrund der Versorgungslage und den steigenden Zahlen psychischer Erkrankungen erhalten
nicht alle Betroffenen schnellen Zugang zu professionellen Angeboten. Viele medizinische Fachkräfte haben keine Kapazität, um psychische Belastungen in der eigenen Praxis ausreichend zu thematisieren und wissen über die langen Wartezeiten bei Überweisungen.
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Wie werden therapieresistente Depressionen behandelt?
Erschienen am 17.11.2022 • Was ist eine therapieresistente Depression? Welche Symptome treten auf? Und wie kann man sie behandeln? Antworten gibt Dr. Ina Kluge!
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Selfapy Online-Kurse – Hilfe durch interaktive Beiträge, Videos und Audios
Die Online-Kurse von Selfapy stellen eine Möglichkeit dar, belasteten Patient*innen flexible psychologische Unterstützung zur Verfügung zu stellen, die nachweislich Symptome reduziert und das Wohlbefinden der Nutzer:innen steigert. Die Online-Kurse basieren auf den Konzepten der Kognitiven Verhaltenstherapie, die als wirksame Behandlungsmethode in den Leitlinien empfohlen wird. In 12 Lektionen erhalten Nutzer:innen mit Hilfe von interaktiven Beiträgen, Videos und Audios eine ausführliche Psychoedukation und lernen ihre Belastung besser kennen. Zusätzlich beinhalten die Kurse Übungen (z. B. Expositionstrainings, Atem-übungen und Umstrukturierung der negativen Gedanken), die die Nutzer:innen im Kurs erlernen, durchführen und in ihren Alltag integrieren können.
Symptomverlauf kann anhand von Fragebögen verfolgt werden
Die Online-Kurse von Selfapy sind über einen Zeitraum von 90 Tagen verfügbar. Anhand des wiederkehrenden Einsatzes von Symptomfragebögen kann der Symptomverlauf beobachtet werden. Ein Therapiebericht ist, nach Zustimmung der Nutzer:innen, den behandelnden Ärzt:innen zugänglich.
Evidenz von Selfapy Online-Kursen in klinischen Studien nachgewiesen
Die Wirksamkeit der Selfapy Online-Kurse wurde in randomisiert-kontrollierten Evaluationsstudien nachgewiesen. Für den ersten Selfapy Online-Kurs bei Depression sind die Ergebnisse bereits für medizinische Fachkräfte und die Öffentlichkeit zugänglich. Die Studienergebnisse zeigen, dass der Online-Kurs von Selfapy bei Patient:innen mit mittelgradiger Depression die Symptome um durch-schnittlich 39,5% reduziert. Damit ist die Intervention einer Warte-Kontrollgruppe mit stimmungs-stabilisierenden Übungen überlegen.
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Depressionen und ihr Einfluss auf die Blutzellen
Erschienen am 13.04.2022 • Gibt es einen Zusammenhang zwischen Depressionen und der Verformung von Blutzellen? Die Antwort lesen Sie bei uns!
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Positive Effekte von Selfapy bleiben auch nach 6 Monaten bestehen
Ob die Nutzer:innen zusätzlich zum Kurs eine intensive psychologische Begleitung erhalten oder Psycholog:innen nur für Fragen zum Kurs und zur Wahrung der Patent:innensicherheit eingesetzt werden, beeinflusst die Wirksamkeit des Online-Kurses nicht signifikant. Auch innerhalb eines 6-monatigen Follow-up-Zeitraums bleiben die guten Effekte in der Symptomreduktion für den Selfapy Online-Kurs bestehen (4).
Abnahme der depressiven Symptomatik auch bei leichten Depressionen
Da in der Studie nur wenige Patient:innen mit einer leichten Depression eingeschlossen wurden, konnte zunächst keine endgültige Listung im Bereich der leichten Depression erreicht werden. Durch zusätzlich nachgereichte Analysen wurde jedoch gezeigt, dass auch für die Subgruppe der leichten Depression eine statistisch signifikante und klinisch relevante Abnahme der depressiven Symptomatik erzielt wurde. Auch die Robustheit dieser Ergebnisse wurde durch das BfArM bestätigt.
Selfapy Online-Kurse werden für leichte und mittelschwere Depressionen von den GKV erstattet
Damit gelang der Nachweis positiver Versorgungseffekte für leichte Formen der Depression, was zu einer entsprechenden Indikationserweiterung im BfArM-Verzeichnis führte. Somit kann der Selfapy Online-Kurs bei Depression bundesweit von allen gesetzlichen Krankenkassen nicht nur für die
mittelgradige Variante (F32.1, F33.1), sondern auch für die leichte Depression (F32.0, F33.0) erstattet werden.
DiGA-Listung von Selfapy bei Angst- oder Panikstörungen wird angestrebt
Auch für die Selfapy Online-Kurse bei Generalisierter Angst- oder Panikstörung liegen bereits viel-versprechende Ergebnisse in Form zweier Evaluationsstudien vor. Diese werden aktuell vom BfArM überprüft und im Anschluss veröffentlicht. Auf Basis dieser Studien wird auch die endgültige Aufnahme der Online-Kurse bei Generalisierter Angst- oder Panikstörung im DiGA-Verzeichnis angestrebt.
Online-Kurse zukünftig auch für Bulimie, Binge Eating und chronische Schmerzen
Für die Online-Kurse bei Bulimie und Binge Eating befinden sich die klinisch kontrollierten Studien in der Endphase. Die Wirksamkeit des Selfapy Online-Kurses für Nutzer:innen mit
chronischen Schmerzen wird aktuell in einer Pilotstudie überprüft. Eine anschließende randomisiert-kontrollierte Evaluationsstudie ist in der Planungsphase.
(1) Jacobi F, Höfler M, Strehle J et al. (2016): Psychische Störungen in der Allgemeinbevölkerung
(2) DiGA Info: https://digainfo.de/
(3) Jacobi F, Höfler M, Siegert J et al. (2014) Twelve-month prevalence, comorbidity and correlates of mental disorders in Germany: the Mental Health Module of the German Health Interview and Examination Survey for Adults (DEGS1-MH)
(4) Krämer R, Köhne-Volland L, Schumacher A, Köhler S (2022): Efficacy of a Web-Based Intervention for Depressive Disorders: Three-Arm Randomized Controlled Trial Comparing Guided and Unguided Self-Help With Waitlist Control