Projekt zur Verbesserung der allergologischen Lehre
Obwohl die Erkrankungszahlen für
allergische Erkrankungen zunehmen und lange schon klar ist, dass die Behandlung multidisziplinärer Systemerkrankungen interdisziplinär erfolgen muss, ist die
Allergologie in Deutschland nicht als selbstständiges Fach im Studium der Humanmedizin verankert. Die Lehre an den deutschen Hochschulen im Bereich Allergologie ist daher fragmentiert. Prof. Dr. Timo Buhl, Professor für Dermatologie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), initiierte ein Projekt zur Verbesserung der allergologischen Lehre und entwickelte zusammen mit 12 Kliniken/Instituten im interdisziplinären Konsens über den Zeitraum von 2 Jahren ein neues Lehrkonzept.
Evaluation zeigte eine signifikante Verbesserungen des Lernerfolgs
Zentraler Bestandteil war die Erarbeitung gemeinsamer Lernziele und eine Gesamtkonzeption. Die Vermittlung des interdisziplinären Curriculums erfolgte in Lehrveranstaltungen in Präsenz sowie digital. Angeboten wurden die Inhalte mit interaktiven Fallbeispielen, zusätzlichen Materialien zum Selbststudium sowie Lernkontrollen auf der universitätsweit eingesetzten web-/appbasierten Lernplattform ILIAS erstmals im Sommersemester 2021. Eine vergleichende Evaluation von Studierenden nach Absolvieren der unterschiedlichen Curricula zeigte signifikante Verbesserungen des Lernerfolgs.
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Erschienen am 18.04.2023 • Lieferengpässe bei Allergie-Medikamenten in der Pollensaison. Erfahren Sie hier mehr dazu!
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Konzept kann zur Standardisierung des Fachs Allergologie beitragen
„Das Konzept für das Wahlpflichtfach Allergologie kann genutzt werden, um das im Studiengang Humanmedizin unterrepräsentierte Fach Allergologie deutschlandweit praxisorientiert zu standardisieren und zu stärken“, sagt Prof. Dr. Falk Ochsendorf, Vorsitzender des Kuratoriums des DDG-Preises für Akademische Lehre. Die Mitglieder des Kuratoriums überzeugte das Konzept „Interdisziplinäre Neukonzeption der Lehre im Querschnittsfach Allergologie im Studiengang Humanmedizin“ aufgrund seiner systematischen und praxisorientierten Ausrichtung.
Forschungsarbeit von Prof. Buhl kann als Blaupause für andere Kliniken nutzbar sein
Das Kuratorium hebt in seiner Begründung als besonders positiv hervor, dass Prof. Buhl eine Forschungsarbeit (1, 2) geliefert habe, die als Blaupause für andere Kliniken nutzbar sein könnte. „Damit liefert er einen großen Mehrwert für das Fach Dermatologie und die dermatologische Lehre“, fasst Ochsendorf zusammen.
(1) Schuppe MC et al. Interdisziplinäre Neukonzeption der Lehre im Querschnittsfach „Allergologie“ im Studiengang Humanmedizin. HNO 70, 870–877 (2022). doi.org/10.1007/s00106-022-01222-5
(2) Beutner C et al. Neues Wahlpflichtfach „Interdisziplinäre Allergologie“ im Studiengang Humanmedizin an einem Comprehensive Allergy Center. Allergologie 46, 120-127 (2023). doi: 10.5414/ALX02278.