Donnerstag, 7. November 2024
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Medizin

Umfrage: Wie können Patient:innen mit CKD besser versorgt werden?

Umfrage: Wie können Patient:innen mit CKD besser versorgt werden?
© H_Ko – stock.adobe.com
Aktuelle Real-World-Daten der InspeCKD-Studie offenbaren erhebliche Defizite in der Prävention und Versorgung der chronischen Nierenkrankheit (CKD) in Deutschland: Risikogruppen werden nicht ausreichend gescreent, die Diagnose zu häufig nicht oder zu spät gestellt und eine leitlinienkonforme Therapie zu wenig initiiert. Welche Hürden einer verbesserten Versorgung im Wege stehen und welche Lösungsansätze sinnvoll wären, um in der hausärztlichen Praxis optimierte Rahmenbedingungen für die Früherkennung und zeitnahe Therapie der CKD zu schaffen, zeigt nun eine aktuelle Umfrage unter Hausärzt:innen.
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CKD: KDIGO-Leitlinie empfiehlt eine regelmäßige eGFR- und UACR-Bestimmung

Um eine CKD frühzeitig zu diagnostizieren, empfiehlt die Leitlinie der Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) bei Risikopatient:innen wie etwa Personen mit Diabetes mellitus, Hypertonie oder kardiovaskulären (CV) Erkrankungen ein systematisches Screening durch regelmäßige Bestimmung der geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) sowie der Urin-Albumin-Kreatinin-Ratio (UACR). Jene Untersuchungen können eine frühzeitige Diagnose sowie die zeitnahe Einleitung einer leitlinienkonformen CKD-Therapie unterstützen, mit dem Ziel die Krankheitsprogression zu verlangsamen (1).

Screening wird nur bei einer Minderheit der Risikopatient:innen durchgeführt

Indes zeigt die InspeCKD-Studie, dass die Versorgungsrealität in Deutschland anders aussieht: Bei weniger als der Hälfte der Risikopatient:innen (45,5%) wurde im Beobachtungszeitraum (1,7 Jahre) die eGFR mindestens einmal erfasst, die UACR nur bei 0,4% (2). Lediglich 16,5% der Patient:innen mit einer laborchemischen CKD erhalten auch die entsprechende CKD-Kodierung nach ICD-10. Von diesen diagnostizierten Patient:innen bekamen innerhalb von sechs Monaten nur 9,7% eine leitliniengerechte Therapie (2).
 
 

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Erschienen am 17.10.2024Eine CKD ist häufig mit einem CKD-assoziiertem Pruritus verbunden. Lesen Sie hier mehr zur Therapie des CKD-aP!

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© Andrey Popov – stock.adobe.com

Umfrage: Hürden in der CKD-Versorgung und mögliche Lösungsansätze

Eine repräsentative Umfrage unter Hausärzt:innen hat Herausforderungen im Praxisalltag sowie mögliche Lösungsansätze in Bezug auf die CKD-Versorgung erfasst (3). Als zentrale Hürden für häufigere Tests mittels eGFR und UACR nannten die Befragten den zeitlichen, administrativen und personellen Aufwand (55%) sowie hohe Kosten für die labordiagnostische Untersuchung (53%). Zudem fehle es an politischen und strukturellen Rahmenbedingungen wie eine umfassende Abbildung der Tests in Disease-Management-Programme (DMP) und Check-ups (35%).

Die Umfrage bietet auch wertvolle Einblicke in die Diagnosestellung: Am häufigsten erfolgt die CKD-Diagnose im Rahmen einer Nierenuntersuchung aufgrund anderer Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck (60% nannten dies als Rang 1, 21% als Rang 2) oder im Zuge allgemeiner Routine-Vorsorgeuntersuchungen (29% Rang 1 und 53% Rang 2). Dies könnte darauf hindeuten, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Screening von Risikopatient:innen effektive Ansätze für frühzeitigere Diagnosen sein könnten.

Um regelmäßige Screenings im Praxisalltag zu fördern, halten dann auch 79% der Befragten standardmäßige Tests auf eGFR und UACR für Risikogruppen in Vorsorgeuntersuchungen wie dem im Rahmen des „Gesundes-Herz-Gesetzes“ (GHG) geplanten Check-Up 50 für sinnvoll. Zwei Drittel nannten die Integration des UACR-Screenings in DMP für Risikogruppen (67%) und ein höheres Laborbudget (61%) als mögliche Lösungen. Die Hälfte favorisierte zudem ein eigenständiges DMP für CKD (53%) und vereinfachte Abrechnungsmöglichkeiten (51%).

Quelle: Astra Zeneca

Literatur:

(1) KDIGO 2024. Clinical Practice Guideline for the Evaluation and Management of CKD, abrufbar unter: https://kdigo.org/wp-content/uploads/2024/03/KDIGO-2024-CKD-Guideline.pdf, letzter Zugriff: 04.11.2024.
(2) Wanner C. et al. „Die InspeCKD-Studie – Die chronische Nierenkrankheit in deutschen Hausarztpraxen: Prävalenz, Diagnose und medikamentöse Therapie bei CKD-Risikopatient:innen“, präsentiert am 29. September 2024 auf der 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), Berlin.
(3) Repräsentative Online-Umfrage von DocCheck Insights im Auftrag der AstraZeneca GmbH unter 150 niedergelassene Allgemeinmediziner:innen, praktische Ärzt:innen und Internist:nnen (Juli 2024) durchgeführt im Zeitraum 17.06.2024 - 02.07.2024.


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