Fokus auf Hepatitis A und B zum Welt-Hepatitis-Tag
Virushepatitis ist nicht gleich Virushepatitis - auch wenn sich die Krankheitssymptome bei allen 5 Virustypen zunächst gleichen. Die Leberentzündung, die sie verursachen, geht in der Regel mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und einer Gelbfärbung der Haut einher. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages nimmt das CRM in diesem Jahr besonders die Virustypen A und B in den Blick, gegen die man sich mit einer Impfung schützen kann. „Beide Virustypen sind weltweit verbreitet, allerdings gehören sie unterschiedlichen Virusfamilien an und weisen auch sonst einige Unterschiede auf“, sagte Prof. Dr. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.
Übertragungswege, Risikogruppen und Impfempfehlungen
Das Hepatitis-A-Virus (HAV) wird mit dem Stuhl ausgeschieden und breitet sich hauptsächlich über Kontakt- oder Schmierinfektionen aus, etwa über kontaminierte Speisen, verunreinigtes Wasser oder über Sexualkontakte. Die Übertragung über Blut oder Blutprodukte, wie sie für das Hepatitis-B-Virus (HBV) typisch ist, spielt demgegenüber eine geringere Rolle. Das größte Risiko, sich mit HAV anzustecken, besteht in tropischen Ländern. „In den vergangenen Jahren kam es jedoch auch in den USA zu größeren Ausbrüchen“, sagte Prof. Jelinek. Hier seien hauptsächlich obdachlose und suchtkranke Menschen betroffen, aber auch bei homosexuell aktiven Männern sei die Zahl der Infektionen angestiegen. Die
Impfung gegen HAV wird hauptsächlich vor Reisen in Risikogebiete empfohlen. Unabhängig von Reiseplänen sollten sich Risikogruppen wie medizinisches Personal, Leberkranke, Männer, die Sex mit Männern haben, und Bewohner von Pflegeeinrichtungen impfen lassen.
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Erschienen am 16.04.2024 • Lesen Sie heir, warum das Testen auf Virushepatitis auch Krebsvorsorge ist!
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Hepatitis B: Chronische Verläufe bei jedem 5. bis 10. Betroffenen
Während bei HAV-Infektionen keine chronischen Verläufe bekannt sind, geht eine Infektion mit HBV bei jedem 5. bis 10. betroffenen in eine chronische Infektion über. „Diese Infektionen verlaufen oft stumm, können unbehandelt jedoch zu schweren Komplikationen wie
Leberzirrhose und
Leberzellkrebs führen“, sagte Prof. Jelinek. Mit Medikamenten sei eine chronische Infektion heute zwar gut beherrschbar – heilbar sei sie jedoch nicht. In Deutschland zählt die HBV-Impfung daher zu den Regelimpfungen im Kindesalter.
Bekämpfung von Virushepatitiden: Screening und Prävention
Um Virushepatitiden und ihre Folgen zu bekämpfen, müssten die verantwortlichen Viren regelrecht in die Zange genommen werden: Zum einen durch eine bessere Erkennung und Behandlung chronischer Infektionen, wie sie etwa durch das Hepatitis-Screening beim CheckUp 35 angestrebt wird. „Der zweite Hebel ist die Prävention - durch Impfungen, aber auch durch Einhaltung grundlegender Hygienestandards“, so Prof. Jelinek. Besonders vor Reisen in Risikogebiete rät der CRM-Experte dazu, eine reisemedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Diese beinhaltet neben einem Impfcheck auch praktische Tipps, die auf den individuellen Reisestil und die aktuelle Hepatitis-Situation vor Ort abgestimmt sind.
Jelinek T. Hepatitis A. In: Jelinek T, Hrsg. Übersicht impfpräventable Krankheiten. Version 2023. Düsseldorf: CRM Centrum für Reisemedizin; 2023.
Jelinek T. Hepatitis B. In: Jelinek T, Hrsg. Übersicht impfpräventable Krankheiten. Version 2023. Düsseldorf: CRM Centrum für Reisemedizin; 2023.
Robert Koch Institut, Epidemiologisches Bulletin 29/2024, 18. Juli 2024, HBV- und HCV-Infektionen in Deutschland u.a., Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2024/Ausgaben/29_24.pdf?__blob=publicationFile (letzter Zugriff: 25.07.24)
Welt-Hepatitis-Tag, Deutsche Leberhilfe e.V., Abrufbar unter: http://www.welthepatitistag.info (letzter Zugriff: 25.07.24)