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Welt-Malaria-Tag am 25. April: Malaria-Prophylaxe ernst nehmen

Welt-Malaria-Tag am 25. April: Malaria-Prophylaxe ernst nehmen
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Die globale Krankheitslast, die durch Malaria-Infektionen verursacht wird, ist noch immer hoch: Laut dem aktuellen Malaria-Report der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich im Jahr 2022 rund 249 Millionen Menschen mit der Tropenkrankheit infiziert – 5 Millionen mehr als im Vorjahr und auch deutlich mehr als vor der Corona-Pandemie. Besonders hoch sind die Malaria-Zahlen in Subsahara-Afrika, wo mehr als 93% der weltweiten Infektionen stattfinden. Doch auch weite Teile der asiatischen und südamerikanischen Tropen gelten als Malaria-Risikogebiete. Wie ein wirksamer Malariaschutz bei Reisen in diese Gebiete aussieht, erklärt das CRM Centrum für Reisemedizin anlässlich des Welt-Malaria-Tages am 25. April 2024.
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Prophylaktische Maßnahmen können das Risiko einer Malaria-Infektion deutlich senken

In Deutschland wurden im Jahr 2022 insgesamt 765 Malaria-Fälle an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet, in 98% davon hatte die Infektion in einem afrikanischen Land stattgefunden. Eine Impfung, mit der sich Reisende zuverlässig vor Malaria schützen könnten, steht trotz intensiver Forschung noch nicht zur Verfügung. Doch gibt es prophylaktische Maßnahmen, die das Risiko einer Infektion deutlich senken. „Im Idealfall sollte man sich bereits mehrere Wochen vor der Abreise mit dem Thema auseinandersetzen“, sagt Prof. Dr. med. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM Centrum für Reisemedizin. Denn die Anforderungen an den Malaria-Schutz hängen nicht nur vom Reiseziel und der Reisezeit ab, sondern auch von der Dauer des Aufenthalts und dem Reisestil. Im Rahmen einer reisemedizinischen Beratung werden darüber hinaus auch individuelle Faktoren wie das Alter, mögliche Vorerkrankungen und Unverträglichkeiten berücksichtigt.
 
 

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Expositionsprophylaxe: Effektiver Schutz vor Mückenstichen

Generell ruht der Malariaschutz auf 2 Säulen: Die erste ist die sogenannte Expositionsprophylaxe, die dem Schutz vor den krankheitsübertragenden Anopheles-Mücken dient. „Die Mücken sind dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb man besonders zu diesen Zeiten auf lange Kleidung achten und unbedeckte Hautpartien mit Repellents schützen sollte“, erklärt Jelinek. In Schlafräumen sollten die Mücken zudem durch Mückengitter vor den Fenstern oder Moskitonetze über dem Bett auf Abstand gehalten werden. Die Expositionsprophylaxe hat den Vorteil, dass sie frei von Nebenwirkungen ist und auch vor anderen Mückenarten und den von ihnen übertragenen Erregern schützt. Um die Wirksamkeit des textilen Mückenschutzes noch zu erhöhen, können Kleidungsstücke und Moskitonetze zusätzlich mit Insektiziden imprägniert werden. „Gerade angesichts zunehmender Resistenzen gegen Malariamedikamente kommt dem Mückenschutz eine wichtige Rolle zu“, sagt Jelinek.

Malariaschutz: Chemoprophylaxe – ja oder nein?

Als 2. Säule des Malariaschutzes wird in aller Regel die vorbeugende Einnahme von Anti-Malaria-Mitteln empfohlen. Für diese Chemoprophylaxe steht eine ganze Reihe von Wirkstoffen zur Verfügung. Diese richten sich gegen die Malaria-Erreger, einzellige Parasiten der Gattung Plasmodium. „Welcher Wirkstoff für welche Reisenden in Betracht kommt, hängt von vielen Faktoren ab“, erläutert Jelinek. Neben den bereits genannte Aspekten wie Reisedauer und Reisestil fließen in die reisemedizinische Beratung auch länder- oder sogar regionenspezifische Informationen ein. Zentral ist dabei die Frage, welche der insgesamt 4 verschiedenen Plasmodium-Arten im Zielgebiet vorkommen und welche Resistenzen sie bereits entwickelt haben. Besondere Regeln gelten darüber hinaus für Kleinkinder, sowie für Schwangere oder Stillende. „Ob eine Chemoprophylaxe sinnvoll ist, und wenn ja, welche, sollte daher unbedingt mit ärztlicher Unterstützung geklärt werden“, rät Jelinek. Auch hier ist zeitlicher Vorlauf einzuplanen: Manche Mittel sollten bereits bis zu einer Woche vor der Einreise in das Malariagebiet eingenommen werden, damit sich wirksame Blutspiegel aufbauen können. Vor einem geplanten längeren Aufenthalt kann sogar eine mehrwöchige Testphase sinnvoll sein, um die individuelle Verträglichkeit zu ermitteln.

Bei Krankheitssymptomen in abgelegenen Regionen: Notfallmedikamente zur Selbsttherapie

In Gegenden mit schlechter medizinischer Versorgung wird Reisenden häufig auch ein Notfallmedikament zur Selbsttherapie mitgegeben, das im Falle einer fiebrigen Erkrankung eingenommen werden soll. „Jede und jeder Reisende sollte wissen, dass es eine absolut sichere Malariaprophylaxe nicht gibt - und dass eine unbehandelte Malaria lebensbedrohlich verlaufen kann“, sagt Jelinek hierzu. Wer Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen entwickele, solle daher umgehend eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen. Das gelte auch für den Fall, dass bereits mit der Notfallselbsttherapie begonnen wurde und die Symptome nachgelassen haben. Zu beachten sei auch, so der Experte, dass eine mitgebrachte Malaria auch mit mehrwöchiger bis -monatiger Verzögerung noch ausbrechen könne. Bei unklaren fiebrigen Infekten solle eine Tropenreise daher immer erwähnt werden, auch wenn sie bereits länger zurückliege. Denn - und das ist die gute Nachricht: Wird eine Malaria früh erkannt, kann sie effektiv behandelt werden und heilt in aller Regel folgenlos aus.

Quelle: CRM Centrum für Reisemedizin

Literatur:

Jelinek T. CRM Handbuch Reisemedizin 2024. 60. Auflage. Düsseldorf: CRM Centrum für Reisemedizin; 2024;478-91, doi:10.1055/b000000939
Robert-Koch-Institut (Hrsg.), Epidemiologisches Bulletin 46 2023, ISSN 2569-5266, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2023/Ausgaben/46_23.pdf?__blob=publicationFile
World malaria report 2023. Geneva: World Health Organization; 2023. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO, https://www.who.int/publications/i/item/9789240086173


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