Donnerstag, 26. Dezember 2024
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Medizin

Zeichen der Solidarität am Weltpankreaskrebstag

Zeichen der Solidarität am Weltpankreaskrebstag
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Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine der aggressivsten Tumorerkrankungen und mit einer hohen Sterblichkeit verbunden. Aufgrund verbesserter und weit verbreiteter bildgebender Diagnoseverfahren gelingt es jedoch immer öfter, Vorstufen dieser Krebsart zu entdecken. Die fächerübergreifende Interpretation des Befundes und die Behandlung an einem spezialisierten Zentrum ermöglichen es dann in vielen Fällen, die Geschwulst zu entfernen, bevor sie sich zu einem gefährlichen Karzinom entwickelt. Anlässlich des Weltpankreaskrebstags am 18. November machen Behandelnde und Betroffene auf die Krankheit aufmerksam. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) beteiligen sich mit einem visuellen Zeichen der Hoffnung und der Solidarität mit Patient:innen: Von 16:30 bis 22 Uhr erstrahlt das Blaue Wunder in kräftigem Lila.
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Veränderungen der Bauchspeicheldrüse: Steigende Zahl von Zufallsbefunden

Etwa 19.000 Menschen erkranken pro Jahr in Deutschland an einem bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) – Tendenz steigend. Mitverantwortlich hierfür sind die demografische Entwicklung und die Präsenz von Risikofaktoren wie Rauchen, starkem Übergewicht und hohem Alkoholkonsum. In frühen Stadien verursacht die Krankheit oft keine oder nur unspezifische Symptome, so dass sie häufig erst spät erkannt wird. Nur etwa 9% der Erkrankten überleben daher einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren nach der Diagnose. „Andererseits beobachten wir auch eine steigende Zahl an Zufallsbefunden von frühen Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse. In diesen Fällen haben wir dann bei richtiger Diagnose und Therapie sehr gute Chancen, die Entstehung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verhindern“, sagt Prof. Marius Distler, stellvertretender Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden. Der wichtigste Grund für das vermehrte Auffinden von Krebsvorstufen liegt darin, dass sich die Qualität bildgebender Verfahren – wie der Computertomograpie (CT) und der Magnetresonanztherapie (MRT) – in den vergangenen 10 bis 15 Jahren deutlich verbessert hat und diese Verfahren immer häufiger zum Einsatz kommen.
 
 

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Zufallsbefund verhindert Krebsentstehung

Durch einen Zufallsbefund wurde auch bei Christine Krahl eine so genannte zystische Neoplasie – die häufigste Vorstufe eines bösartigen Pankreastumors – festgestellt. Nach einer langwierigen Blasenentzündung hatte der behandelnde niedergelassene Facharzt ein CT zur Überprüfung der Nieren angeordnet. Hier und bei einer anschließenden MRT-Untersuchung wurde bei der 48-Jährigen aus Coblenz bei Bautzen eine zystische Geschwulst an der Bauchspeicheldrüse entdeckt. Es folgte die Überweisung ans Dresdner Uniklinikum. „In solchen Fällen ist es sehr wichtig, dass eine umfassende Diagnostik sowie Bewertung der Befunde mit anschließender Therapieempfehlung durch Expert:innen unterschiedlicher Fachbereiche erfolgt“, sagt Prof. Distler. Das Universitätsklinikum Dresden hat für nahezu alle Krebsarten interdisziplinäre Zentren aufgebaut, die unter dem Dach des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) arbeiten – darunter ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Viszeralonkologisches Zentrum mit besonderer Expertise für Tumoren des Darms, der Bauchspeicheldrüse, des Magens, der Leber und der Speiseröhre. „In vielen Fällen können wir dann auch Entwarnung geben und es ist keine weitere Behandlung nötig. Im Zweifelsfall empfehlen wir Patient:innen, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen, um Sicherheit über das richtige Vorgehen zu bekommen“, so Prof. Distler.

Jährlich 150 Eingriffe mit robotergestütztem ‚Da Vinci‘-OP-System

Bei Frau Krahl mussten die Wucherung und ein Teil der Bauchspeicheldrüse operativ entfernt werden. Hierfür stehen am Dresdner Uniklinikum robotergestützte Verfahren zur Verfügung. „Mit dem robotergestützten ‚Da Vinci‘-OP-System können wir in Schlüssellochtechnik hoch präzise und mit geringem Blutverlust operieren. Das fördert einen schnellen Heilungsprozess“, sagt Prof. Jürgen Weitz, NCT/UCC. Rund 150 Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse werden im Dresdner Uniklinikum jährlich vorgenommen, darunter 20 bis 30 Operationen von Krebsvorstufen. „Zunächst war ich über den Befund erschrocken. Nun bin ich sehr froh, dass die Veränderung an der Bauchspeicheldrüse so früh entdeckt und behandelt werden konnte und sich daraus kein Krebs entwickeln kann“, sagt Christine Krahl. Um sicher zu gehen, dass künftig keine neuen Veränderungen an der Bauchspeicheldrüse auftreten, erfolgen bei der Patientin regelmäßige Kontrolluntersuchungen am Uniklinikum. Hier wird auch überprüft, ob die Bauchspeicheldrüse nach der Operation wieder alle für die Verdauung und Insulinproduktion wichtigen Funktionen erfüllt oder ob eine medikamentöse Unterstützung nötig ist.
 
 

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Solidarisches Zeichen anlässlich des Weltpankreastags

Trotz gebündelter Expertise und Erfolgen in der Vermeidung und Therapie von Pankreaskrebs bedarf es weiterer finanzieller und ideeller Unterstützung, um das ganze Potential moderner Krebsmedizin und -forschung für Betroffene zu nutzen. Anlässlich des Weltpankreaskrebstags, der in Deutschland von TEB e.V. (Tumore und Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse) mit initiiert wird, setzt die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Uniklinikums Dresden ein farbenfrohes Zeichen und lässt erneut ein prominentes Gebäude in Dresden in der Aktionsfarbe Lila erstrahlen: Nach der Semperoper, dem Operativen Zentrum des Uniklinikums, dem Kulturpalast und dem Lingnerschloss können die Dresdner am 18. November von 16:30 bis 22 Uhr das Blaue Wunder im lila Gewand bewundern. „Die erfolgreiche Behandlung von Krebsvorstufen wie auch die Fortschritte in der Therapie von Pankreaskrebs zeigen, wie wichtig es ist, Patient:innen in hochdifferenzierten, interdisziplinär organisierten Zentren mit einem sehr erfahrenen chirurgischen Team zu behandeln“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums.

Quelle: Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden


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