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Einheitlicher Medikationsplan ab 2018 auch elektronisch
Die aktuellen Daten zeigen wie wichtig der einheitliche Medikationsplan ist, der vor rund einem halben Jahr eingeführt wurde. Ärzte und Apotheker haben dadurch eine Übersicht, welche Medikamente parallel eingenommen werden und können unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen leichter erkennen.
Wer mindestens drei Medikamente gleichzeitig verordnet bekommt, hat Anspruch auf einen Medikationsplan. Bislang gibt es ihn aber nur auf Papier. Bredl: "Ab 2018 soll der Medikationsplan auf Wunsch des Versicherten auch auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden können. Damit bringt die Digitalisierung wieder ein Stück mehr Sicherheit für die Patienten." Diese erhöhte Arzneimitteltherapiesicherheit käme besonders chronisch Kranken und ältere Patienten zugute.
Senioren besonders anfällig für Nebenwirkungen
Laut den TK-Daten bekommen vor allem Ältere häufig fünf oder mehr Medikamente verschrieben. Im Jahr 2015 lag der Anteil der über 60-jährigen bayerischen TK-Versicherten, die innerhalb eines Quartals mindestens fünf verschiedene Arzneistoffe erhielten, bei 37,5 Prozent. Bundesweit lag die Quote mit knapp 41 Prozent noch höher. Senioren sind besonders anfällig für Neben- und Wechselwirkungen von Arzneien. Ihre Organe arbeiten nicht mehr so schnell, Wirkstoffe können nicht so gut aufgenommen beziehungsweise abgebaut werden. Dies kann zu Schwindel, Gangunsicherheit, Sturzgefahr, Nierenschäden oder Magenblutungen führen.
Wie dramatisch das ist, zeigen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Dort geht man davon aus, dass in Deutschland 12.000 bis 58.000 Patienten pro Jahr durch Medikamentennebenwirkungen eine dauerhafte Schädigung erleiden oder sogar sterben. Jährlich kommt bundesweit rund eine Million Patienten wegen dieser unerwünschten Wirkungen in die Klinik. Ältere Patienten sind doppelt so oft betroffen wie die durchschnittliche Bevölkerung.
Elektronische Gesundheitsakte mit Medikationsplan
Künftig soll der Medikationsplan Teil einer elektronischen Gesundheitsakte (eGA) werden. Die TK arbeitet zurzeit an einer solchen eGA als Angebot für ihre Versicherten. "Alle Krankenkassen sollten verpflichtet werden, ihren Versicherten eine elektronische Gesundheitsakte anzubieten", fordert Bredl. "So könnten viele Klinikaufenthalte vermieden werden."
Techniker Krankenkasse
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"Jeder dritte Bayer über 60 Jahre erhält mindestens fünf verordnete Medikamente"
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