Dürfen Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 grundsätzlich genauso feiern wie Stoffwechselgesunde?
Na klar, verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol vorausgesetzt: Alkoholhaltige Getränke wie Wein, Schnaps oder Bier senken den
Glukosespiegel. Normalerweise gibt die Leber ständig kleinste Mengen Zucker in die Blutbahn, damit
Gehirn und Muskeln mit Energie versorgt werden. Alkohol hemmt diese Zuckerfreigabe jedoch: „Bei
Diabetespatient:innen ist bereits ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille die Zuckerfreisetzung aus der
Leber gestört“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfen und Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim. Insulin und
orale Diabetesmedikamente verstärken den Abfall des Blutzuckers zusätzlich. Auch
körperliche Aktivität trägt dazu bei: „Im Straßenkarneval bewegt man sich recht viel“, betont Haak. Gemeinsam können diese Faktoren schnell zu einer Unterzuckerung führen.
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Erschienen am 10.11.2022 • Eine Studie konnte Subtypen von Typ-2-Diabetes identifizieren. Welche Vorteile sich dadurch für die Behandlung ergeben, lesen Sie hier!
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Schweißausbrüche und Schwächegefühl als Anzeichen einer Unterzuckerung
Doch wie äußert sich eine Unterzuckerung?
Menschen mit Diabetes bekommen zum Beispiel Schweißausbrüche, fühlen sich geschwächt, sind gar verwirrt oder wirken wie beschwipst. „Solche Anzeichen können aber auch ausbleiben“, warnt Haak. „Dann führt die Unterzuckerung direkt in die
Bewusstlosigkeit.“ Tipp: Zu einem alkoholischen Getränk immer eine kleine kohlenhydratreiche Mahlzeit essen, zwischendurch den Glukosespiegel kontrollieren und die Insulindosis gegebenenfalls anpassen – das beugt einem Notfall vor.
Fachleute empfehlen Menschen mit Diabetes allgemeine Alkoholgrenzwerte
Beim Feiern sollte eine Begleitperson über den
Diabetes und die möglichen Anzeichen einer Unterzuckerung informiert sein. diabetesDE rät Menschen mit Diabetes, ihren
Alkoholkonsum so zu begrenzen, dass sie jederzeit fähig sind, ihren Glukosespiegel kontrollieren zu können. Als allgemeine Alkoholgrenzwerte, unabhängig von etwaigen bestehenden Erkrankungen, empfehlen Expert:innen für Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol täglich. Dies entspricht etwa einem achtel Liter Wein oder einem kleinen Bier. Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm Alkohol täglich konsumieren, also einen viertel Liter Wein oder einen halben Liter Bier. Süßigkeiten wie Krapfen und Kamelle sind für Menschen mit Diabetes zwar ebenfalls grundsätzlich erlaubt. Sie enthalten jedoch sehr viel Zucker und
Fett. Zucker lässt den Glukosespiegel sehr schnell ansteigen. Der hohe Kaloriengehalt fettreicher Nahrungsmittel kann
Übergewicht fördern. Auch hier gilt: Weniger ist mehr.
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Erste Hilfe bei Unterzuckerung
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