Erste Anlaufstelle: Die Hausarztpraxis
Die
erste Anlaufstelle bei Depressionen kann die Hausarztpraxis sein. Vorteil daran: Die Hausärzt:innen kennen die Krankenakte gut und können körperliche Erkrankungen ausschließen. Denn depressive Symptome können laut der Deutschen Depressionshilfe auch auf eine Schilddrüsenerkrankung zurückgehen. Die Hausärzt:innen können einen auch erstmal mit einer Krankschreibung aus dem Verkehr ziehen, wenn die Arbeitsfähigkeit nicht mehr gegeben ist. „Wenn noch keine gesicherte Diagnose vorliegt, wird häufig erstmal wegen eines Erschöpfungssyndroms oder Ähnlichem krankgeschrieben", so Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht aus Köln. Die Diagnose taucht für den Arbeitgeber nicht auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auf. Die Hausärzt:innen können außerdem Medikamente verschreiben. Und er oder sie kann eine Überweisung aushändigen – für eine psychiatrische Klinik etwa, für Psychiater:innen oder Psychotherapeut:innen. Denn: Ein wichtiger Baustein bei der Behandlung psychischer Erkrankungen ist die Psychotherapie. Wer sich auf die Suche nach Therapeut:innen begeben möchte, kann das aber auch ohne Überweisung der Hausarztpraxis tun, so die Stiftung Gesundheitwissen.
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Erschienen am 19.01.2023 • Bis zu 20 Monate dauert es, bis sich Menschen mit einer Depression Hilfe suchen. Mehr dazu und zur Therapie mit Johanniskraut lesen Sie hier!
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Der Weg zum Therapieplatz
Die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung etwa bietet eine Online-Suche nach psychotherapeutischen Praxen an. Kassenpatient:innen können sich über die zentrale Terminvermittlungsstelle der Kassenärztlichen Vereinigungen einen Termin für eine
psychotherapeutische Sprechstunde geben lassen. Stichwort psychotherapeutische Sprechstunde: So heißt das Erstgespräch, das auf dem Weg zu einem Therapieplatz Pflicht ist. Im Gespräch klärt der Therapeut ab, ob eine psychische Erkrankung vorliegt - und gibt Empfehlungen für die Behandlung. Wichtig zu wissen: Dass man bei Psychotherapeut:innen einen Sprechstundentermin hat, heißt nicht, dass es dort automatisch auch einen freien Therapieplatz gibt, so die Stiftung Gesundheitswissen. Doch: Mit dem Befund aus der psychotherapeutischen Sprechstunde kann man sich aber bei anderen Praxen um einen Platz bemühen und auf die Warteliste setzen lassen – bis schließlich der ersehnte Anruf kommt, dass ein Therapieplatz frei ist.
Anlaufstellen für den Notfall
In manchen Fällen bleibt aber einfach keine Zeit, um auf Arzttermine zu warten. Bei drängenden und konkreten Suizidgedanken etwa ist schnelle Hilfe ein Muss. In so einem Fall sollte man sich an die nächste psychiatrische Klinik wenden. Wo die sich befindet, kann man über die Adressliste der Deutschen Depressionshilfe herausfinden. Auch der Notruf 112 ist eine Option. Eine weitere Anlaufstelle ist auch das
Krisentelefon der Telefon-Seelsorge, das unter den Telefonnummern
0800 1110111 und
0800 1110222 erreichbar ist – und zwar rund um die Uhr.