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Vorsicht vor Lebensmittelinfektionen bei steigenden Temperaturen

Vorsicht vor Lebensmittelinfektionen bei steigenden Temperaturen
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Insbesondere in den Sommermonaten führt der Verzehr von verderblichen Lebensmitteln vermehrt zu Infekten. Bakterien, aber auch Pilze haben Hochsaison und vermehren sich bei sommerlich warm-feuchten Temperaturen explosionsartig. Transport, Lagerung und Zubereitung sind die ausschlaggebenden Komponenten, damit Lebensmittel nicht krank machen. Doch wann sollten Fleisch, Milchprodukte und Co besser entsorgt und wann können sie bedenkenlos verzehrt werden? Die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) e.V. erklärt angesichts der hohen Temperaturen, wann Lebensmittel nicht mehr verzehrt werden sollten und was bei einer leichten Lebensmittelvergiftung hilft.
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Giftige Stoffwechselendprodukte: Viren, Bakterien und Pilzsporen können sich im Sommer stark vermehren

Der Einkauf wird aus dem klimatisierten Supermarkt ins Auto getragen, das sich an einem heißen Sommertag auf über 50 °C erhitzt hat. Zu Hause angekommen schnell alles in den Kühlschrank oder ins Gefrierfach. Doch das Grillfleisch fühlt sich schon warm an, ebenso das Hackfleisch, Milch, Quark und Joghurt schwitzen in Ihren Verpackungen. Aber im Kühlschrank kann ja nichts passieren! Oder? „Viren, Bakterien und Pilzsporen befinden sich auf jedem Lebensmittel – und das ist meist auch nicht problematisch. Im Sommer und bei warmen Temperaturen kann es allerdings sein, dass sie sich stark vermehren“, erklärt PD Dr. Birgit Terjung, Chefärztin der Abteilung Innere Medizin der GFO Kliniken Bonn und Mediensprecherin der DGVS. Dabei seien häufig nicht die Anzahl der Bakterien das gefährliche, sondern ihre giftigen Stoffwechselendprodukte. Daher sollten insbesondere tierische Produkte und Tiefkühlware zum Transport nach Hause in einer Kühltasche gelagert werden.
 
 

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Bei Temperaturen über 4°Celsius vermehren sich Bakterien

Denn bei Temperaturen über 4 °C vermehren sich Bakterien. Fleisch sollte daher im kühlsten Bereich des Kühlschranks gelagert werden. Der Kühlschrank verlangsamt die Vermehrung von Bakterien, kann sie aber nicht aufhalten. Ist das Fleisch im Sommer während des Transports warm geworden, konnten sich Bakterien ungehindert vermehren. „Ein erneutes Kühlen erhält dann nur noch den Status quo. Vorsicht gilt insbesondere bei Fleisch, Fisch und Geflügel. Wenn Sie sich bei einem dieser Produkte nicht sicher sind, ob es noch essbar ist, sollten Sie auf den Verzehr verzichten“, rät die Gastroenterologin. Bei Milchprodukten sei das Aussortieren deutlich einfacher: Wenn etwas ungenießbar riecht oder schmeckt, sei es das auch. Besondere Vorsicht gelte hingegen im Sommer beim Grillen draußen. Denn dort würde häufig nicht ausreichend auf die Lebensmittelhygiene geachtet werden. Folge ist, dass etwa hitzeunempfindliche pflanzliche Lebensmittel mit Fleisch in Berührung kommen und sich auch dort gefährliche Bakterien vermehren. Zudem reagierten Speisen mit rohem Ei besonders empfindlich auf Hitze. Etwa selbstgemachte Mayonnaise oder Tiramisu sollten stets gekühlt werden und nicht längere Zeit draußen auf dem sommerlichen Buffettisch stehen.

Lebensmittelinfektion: Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind die häufigsten Symptome

Doch was ist zu tun, wenn Sie trotz aller Vorsicht verdorbene Lebensmittel verspeist haben? Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind die häufigsten Symptome. Der Körper versucht alles, um die aufgenommenen Giftstoffe wieder loszuwerden. Problematisch ist dabei vor allem der mitunter hohe Flüssigkeitsverlust. „Eine Lebensmittelinfektion kann gefährlich werden. Das gilt vor allem für Säuglinge, Kinder, Schwangere, ältere Menschen oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Allerdings sind in den allermeisten Fällen die Symptome nach 1 bis 3 Tagen selbstlimitierend“, erklärt Terjung. Zugehörige der genannten Risikogruppen sollten bei Verdacht auf eine Lebensmittelinfektion hausärztliche Hilfe ersuchen – oft reicht hier schon ein Telefonat. Bestehen die Symptome bei grundsätzlich gesunden Menschen länger als 3 Tage, sollten auch sie Ärzt:innen konsultieren.

Tipps bei Übelkeit, Erbrechen und Durchfall

  • Nehmen Sie ausreichen Flüssigkeit zu sich. Wasser und Kräutertees sind hierfür besonders hilfreich. So kann Pfefferminze gegen Übelkeit wirken, Fenchel- Anis- und Kümmeltee wirken krampflösend und Kamillentee beruhigend.
  • Feste Nahrung sollten Sie erst wieder zu sich nehmen, wenn das Erbrechen nachgelassen hat. Bis dahin helfen leicht gesalzene Tees und Brühe, die Sie in kleinen Schlucken zu sich nehmen.
  • Die Gifte und Krankheitserreger müssen raus aus Ihrem Körper. Nehmen sich daher nicht selbstständig Medikamente gegen Durchfall oder Erbrechen ein, da sie ebenfalls die Ausscheidung der Giftstoffe und Krankheitserreger verhindern und die Krankheit damit verlängern können.
  • Fangen Sie nach der akuten Phase langsam wieder mit fester Nahrung an. Geeignet sind beispielsweise Haferschleim, Reis, Weißbrot oder Kartoffeln. Starke Gewürze können den noch empfindlichen Magen reizen.
  • Cola-Getränke, häufig bei Durchfallerkrankungen getrunken, sollten nur in geringen Mengen aufgenommen werden, da sie zwar Flüssigkeit liefern, aber hohe Mengen Zucker enthalten.

DGVS


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