"Osteoporose ist eine weit verbreitete Erkrankung mit teilweise schweren Auswirkungen und einer hohen Morbidität und keineswegs eine seltene Krankheit alter Frauen, wie man häufig hört", sagt Dr. Hermann Schwarz, niedergelassener Orthopäde und Leiter der Arbeitsgruppe Awareness des Dachverbands Osteologie (DVO). "Vermutlich liegt die Zahl der Erkrankten sogar weit höher als sechs Millionen, aber oft wird die Krankheit nicht erkannt, weil nicht an sie gedacht wird und damit keine Diagnostik eingeleitet wird, zu der neben der anamnestischen Risikoerfassung zum Beispiel auch die Knochendichtemessung gehört."
Mit Osteoporose steigt das Risiko für Knochenbrüche. Am häufigsten sind Hüft-, Wirbel- und Handgelenksfrakturen, die Mobilität und Lebensqualität meist stark beeinträchtigen.(3) Zudem heilen die Brüche schlecht, weil poröse Knochen nur langsam wieder zusammen wachsen. In der deutschen Bone Evaluation Study erlitten über 50 Prozent der Studienteilnehmer innerhalb des dreijährigen Beobachtungszeitraums einen Knochenbruch, viele hatten Mehrfachfrakturen.(1) Ziel der Osteoporose-Therapie ist es, dem Knochenschwund entgegenzuwirken und das natürliche Gleichgewicht zwischen Knochenaufbau und -abbau wiederherzustellen.
"Leider werden das Frakturrisiko bei Osteoporose und die damit verbundenen gesundheitlichen Gefahren unterschätzt", sagt Dr. Schwarz. "Kalzium, Vitamin D und Sport stärken den Knochen. Zudem gibt es gut verträgliche und hoch effektive Medikamente, die den Knochenabbau aufhalten oder den Knochenaufbau fördern."
1. Hadji P et al. Deutsches Ärzteblatt 2013;110(4):52-57 ["Bone Evaluation Study"]
2. Ström O et al. Arch Osteoporos 2011;6:59-155.
3. CAPTURE THE FRACTURE Report 2012. http://ots.de/OX5Dj