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Schwerpunkt Juli 2021
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Inwiefern werden die Bedürfnisse der Angehörigen berücksichtigt? Sehen Sie, was die optimale Palliativversorgung angeht, wesentliche Unterschiede bezüglich der Zeit vor der COVID-19 -Pandemie?

Bei uns wird eine maximal mögliche Einbindung der Angehörigen angestrebt. Meistens ist es sowohl für den Patienten als auch für die Angehörigen wohltuend und beruhigend, wenn sie wissen, dass sie noch etwas Gutes für ihre Liebsten tun können, auch wenn es nur ihre Anwesenheit ist. Mir fällt häufig auf, dass sich die Patient:innen im Finalstadium mehr Sorgen um ihre Angehörigen als um sich selbst machen. So versteht es sich von selbst, dass die Kommunikation und die gemeinsame Arbeit mit den Angehörigen, sollte es denn welche geben, sehr sinnvoll und auch eigentlich zwingend notwendig ist. Natürlich wird diese maximale Einbindung der Angehörigen durch COVID-19 momentan auch in unserer Klinik der Maximalversorgung erheblich eingeschränkt. So haben die Patient:innen in unseren Aufenthaltsräumen z.B. „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt und gemeinsam gegessen, auch zusammen mit den Familien. Das geht jetzt natürlich nicht mehr, aber für den Palliativbereich gelten Ausnahmen. Es darf jeden Tag jemand mit Anmeldung zu Besuch kommen und nach einer negativen Abstrichprobe auch über Nacht bleiben. Während des Sterbeprozesses dürfen mehrere Besucher – der Partner, die Partnerin, die Eltern, die Kinder – zur selben Zeit kommen. Das darf man in den anderen Abteilungen nicht mehr. Die optimale Palliativversorgung ist bei uns durch COVID-19 also kaum eingeschränkt: Das Besuchsrecht ist etwas heruntergefahren, nicht jedoch im Sterbeprozess.

Wie hoch ist der Anteil der Patient:innen, die nach der Palliativstation in ein Hospiz oder nach Hause gehen?

Wenn der Allgemeinzustand der Patient:innen schlecht ist, dürfen sie bei uns versterben. Generell kann man sagen, dass über die letzten Jahre ein Drittel der Patient:innen von uns entlassen wurde und zwei Drittel bei uns versterben. Von den Entlassenen gehen ein Drittel ins Hospiz und immerhin zwei Drittel nach Hause. Die Verlegung der Patient:innen in ein Hospiz ist durch COVID-19 erschwert. Die Wartezeiten auf einen Hospizplatz scheinen deutlich länger geworden zu sein: War es früher eine Wartezeit von 2 bis 3 Wochen, betragen die Wartezeiten jetzt eher 2 bis 3 Monate. Zwar bleiben unsere Patient:innen gerne in unserer Klinik, aber auf der anderen Seite möchten wir natürlich auch anderen Menschen mit starker Symptomlast helfen.  

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"Palliativmedizin – Achtsame Behandlung der Patienten und Begleitung der Angehörigen"

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