Freiverkäufliche Apothekenprodukte besitzen nur geringes Wachstumspotenzial
Etwa 84 Prozent des geschätzten Gesamtumsatzes deutscher Apotheken wurde 2022 mit verschreibungspflichtigen Medikamenten generiert. Das geht aus aktuellen Daten des Statista Health Market Outlook hervor, die den Verkauf sämtlicher Arzneimittelprodukte und Medikamente, nicht aber den Umsatz durch Impfungen und den Verkauf durch Krankenhäuser und Kliniken berücksichtigen. Wie die Statista-Grafik zeigt, weist der Handel mit Over-the-Counter-Produkten (OTC) und apothekenüblichen Waren auch in Zukunft im Vergleich geringeres Wachstumspotenzial auf.
Bis 2027 wird die Umsatzsteigerung bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln auf über 50% geschätzt
So sollen die Einnahmen in diesem Segment laut Statista-Analysen 2027 rund 3,3 Milliarden Euro höher liegen als 2020, was einer Steigerung von 34 Prozent entspricht. Laut Daten von Insight Health, auf die sich die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) in ihrem Wirtschaftsbericht 2021 beruft, wurden 2021 mit apotheken-, aber nicht rezeptflichtigen sowie freiverkäuflichen Arzneimitteln rund 6,7 Milliarden Euro erwirtschaftet, wovon 20 Prozent auf den Versandhandel entfielen. Bei Medikamenten auf Rezept beläuft sich die Umsatzsteigerung auf geschätzte 56 Prozent, 2027 sollen rund 25 Milliarden Euro mehr erwirtschaftet werden als 2020. Weltweit wurden Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr rund 1,3 Billionen Euro Umsatz durch Apotheken generiert.
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Erschienen am 10.01.2023 • Auch Krebspatienten sind von den Lieferengpässen bei Arzneimitteln betroffen. Was die DGHO dagegen tun will, erfahren Sie bei uns!
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Apotheken erholen sich von der Pandemie deutlich schneller als Krankenhausindustrie
Gerade im Zuge der
Corona-Pandemie stellten die Apotheken eine wichtige Anlaufstelle dar. Trotz leichter Umsatzeinbußen in 2020 im Vergleich zum Vorjahr konnte sich die Branche deutlich schneller erholen als beispielsweise die Krankenhausindustrie. So vergütete das Bundesamt für soziale Sicherung deutsche Apotheken 2020 und 2021 mit insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro für Leistungen wie die Ausstellung von Impfzertifikaten, Maskenausgabe sowie Lieferung von
Corona-Impfstoffen an Praxen, Impfteams und den öffentlichen Gesundheitsdienst.
Online-Handel stützt Apotheken-Umsatz während der Pandemie
Ein weiterer Grund für das Ausbleiben eines größeren Umsatzeinbruchs könnte die höhere Bereitschaft der Deutschen sein, Arzneimittel über den Versandhandel, beziehungsweise online zu erwerben, was einen
Vor-Ort-Besuch bei den Apotheken zu Hochzeiten der Pandemie tendenziell unnötig machte. Laut unseres Statista Global Consumer Survey hatten 2022 40 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten Artikel in Online-Apotheken gekauft.