Anteil der Jugendlichen mit Alkoholvergiftung im Vergleich zum Rest der Bevölkerung sinkt
Insgesamt wurden 2022 hochgerechnet 58.180 Versicherte aller Altersgruppen wegen einer akuten Alkoholvergiftung stationär behandelt. Dabei lag der Anteil der 12- bis 18-Jährigen bei gut 18%. Das ist ebenfalls der niedrigste Wert seit 2006. Im Vor-Corona-Jahr waren noch rund 22% der Jugendlichen im Vergleich zu den anderen Altersgruppen betroffen, zu Beginn der Erhebung im Jahr 2006 noch rund 24%.
Kein Grund zur Entwarnung
„Es ist sehr erfreulich, dass offenbar immer weniger Jugendliche ihr Limit in Sachen Alkohol derart überschreiten“, sagt KKH-Psychologin Franziska Klemm. Ein Grund zur Entwarnung gebe es aber dennoch nicht, denn trotz der positiven Entwicklung seien die Zahlen weiterhin besorgniserregend. Und: „Jeder Jugendliche mit einer akuten Alkoholvergiftung ist einer zu viel“, betont Klemm.
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Erschienen am 19.12.2022 • Laut einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse trinkt ein Drittel der Berufstätigen an mehreren Tagen pro Woche Alkohol, 9% davon täglich.
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Hohe Risiken durch übermäßigen Alkoholkonsum für Heranwachsende
Beim Rauschtrinken, Komasaufen oder Binge Drinking spielen häufig soziale Motive und Gruppendruck eine Rolle. Aber auch Stress und der Versuch, negative Gefühle zu verdrängen, können die Ursache sein. Hinzu kommt, dass Alkohol in der Gesellschaft immer noch verharmlost wird. Schließlich macht er vermeintlich lustig, bringt gute Laune, vermittelt Selbstvertrauen. Mit Blick auf Hochprozentiges spielt für Minderjährige zudem der Reiz des Verbotenen eine Rolle. „Gerade für Heranwachsende ist exzessiver Alkoholkonsum hochgefährlich und mit besonderen Risiken für eine gesunde Entwicklung verbunden“, betont Franziska Klemm. Abgesehen von einer möglichen Suchtentwicklung drohen gesundheitliche Schäden an Gehirn und Organen sowie akute Gefahren in Form von Unfällen und Gewalt.
Hintergrundinfomationen
Die KKH hat Daten ihrer 12- bis 18-jährigen Versicherten zum stationären Krankenhausaufenthalt aufgrund einer akuten Alkoholintoxikation ausgewertet und diese anhand von Daten des Statistischen Bundesamtes auf die Bevölkerungszahlen dieser Altersgruppe hochgerechnet.
Als Rauschtrinken definiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) den Konsum von mindestens 5 alkoholischen Getränken bei einer Gelegenheit, beispielsweise einer Party.