8,6% der vertragsärztlich versorgten COVID-19-Betroffenen mit einem Post-COVID-Status diagnostiziert
Bei 8,6% der vertragsärztlich versorgten COVID-19-Patient:innen ist ein
Post-COVID-Status diagnostiziert worden. Von den Post-COVID-Patient:innen hatten etwa zwei Drittel eine
COVID-19-Diagnose. In der Patientensubpopulation mit der Diagnose COVID-19 und Post-COVID-Status waren die Anteile der Risikogruppen 2 und 3 (Altersbereiche 60 bis 79 Jahre bzw. 15 bis 59 Jahre mit jeweils bestimmten Konstellationen von Vorerkrankungen) etwas höher als bei Patient:innen, bei denen nur die Diagnose COVID-19 kodiert wurde. Regional war ein COVID-19-Prävalenzgefälle mit höheren Werten in Süd- und Ostdeutschland zu erkennen. Im Norden und Westen dagegen überwogen niedrigere Prävalenzen. Im Rahmen der räumlichen Clusteranalyse zeigte sich ein großes Cluster mit insgesamt 28 Kreisen in Sachsen und Thüringen mit Ausstrahlung nach Brandenburg sowie 2 kleinere Cluster in Baden-Württemberg (2 bzw. 4 Kreise).
Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Versorgungsatlas-Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zur „
Vertragsärztlich-ambulanten Versorgung von COVID-19-Patient:innen im bundesweiten regionalen Vergleich“ mit Schwerpunkt auf der zweiten und dritten Corona-Pandemiewelle.
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Erschienen am 10.02.2022 • Das Post-COVID-Syndrom tritt bei Patienten auf, die psychosomatische Vorerkrankungen haben. Was das für die Versorgung bedeutet, lesen Sie hier!
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Vertragsärzt:innen schützten Kliniken während der Pandemie vor einer Überlastung
„Die von uns ausgewerteten Abrechnungsdaten für die zweite und dritte
Pandemiewelle 2020/21 zeigen eindrucksvoll, dass sich die Vertragsärzt:innen auch im weiteren Pandemieverlauf mit voller Kraft engagiert und damit die Kliniken vor einer
Überlastung geschützt haben“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dr. Dominik von Stillfried. Von den 2,35 Millionen ambulant behandelten COVID-19-Patient:innen in der zweiten und dritten Welle sind 2,15 Millionen (91,3%) nur in einem Quartal und 205.000 (8,65%) in 2 oder mehr Quartalen des Untersuchungszeitraums mit Kodierung einer laborbestätigten COVID-19-Diagnose versorgt worden.
Post-COVID als ein heterogenes Krankheitsbild
„Wir haben auch den Zusammenhang zwischen
Post-COVID-Symptomatik und Vorerkrankungen, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Erkrankungsverlauf besteht, untersucht. Dabei haben wir COVID-19-Patient:innen von altersbezogenen Risikogruppen ab dem Alter von 15 Jahren eingeschlossen. Im Ergebnis ist bei gut 201.000 dieser Erkrankten eine Post-COVID-Symptomatik kodiert worden. Das zeigt zum einen, dass sich Post-COVID nicht zu einer neuen Volkskrankheit entwickelt. Zum anderen haben wir in den Abrechnungsdaten spezifische somatische und psychische Vorerkrankungen wie
Adipositas oder
Anpassungsstörungen als Risikofaktoren für
Post-COVID-Komplikationen identifiziert. Das unterstreicht, dass Post-COVID ein heterogenes Krankheitsbild ist“, so von Stillfried weiter. Die niedergelassenen Haus- und Fachärzt:innen seien hier mit einem zusätzlichen Betreuungsaufwand konfrontiert. Dieser ergebe sich aus dem erhöhten Beratungsbedarf für jeden einzelnen Betroffenen.
Gerade Hausärzt:innen sind mit zusätzlichen Betreuungsaufwand für COVID-19-Betroffene konfrontiert
Die größten Versorgungsanteile entfielen hier mit über 90% auf Hausärzt:innen sowie im fachärztlichen Sektor auf Laborärzt:innen (je nach Quartal zwischen 55 und 66%) und Fachärzt:innen für
Mikrobiologie,
Virologie und Infektionsepidemiologie (zwischen 18 und 23%). Weitere Fachgruppen mit relevanten Versorgungsanteilen waren die der
Gynäkologie (15%),
Radiologie,
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Dermatologie und
Augenheilkunde (jeweils bis zu etwa 10 %) sowie
Kinder- und Jugendmediziner:innen.
Datengrundlage der vorliegenden Auswertungen sind die bundesweiten Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen aller vertragsärztlichen Praxen der Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen in Deutschland im Zeitraum Oktober 2020 bis September 2021 gemäß § 295 SGB V. Darüber hinaus sind Patient:innen mit weiteren Kodierungen für COVID-19 und erstmals auch Patient:innen mit Post-COVID-Symptomatik erfasst worden.