Für die repräsentative Online-Umfrage wurden von Februar bis März 2024 die Antworten von 46.000 Einwohner:innen aus 23 europäischen Ländern erfasst – von Belgien bis zum Vereinten Königreich.
64% der Deutschen sind mit dem Gesundheitssystem unzufrieden
Nur noch 56% der Europäer:innen sind mit dem Gesundheitssystem in ihrem Land zufrieden, 2020 waren es noch 74%. Besonders stark ist der Rückgang hierzulande: Anstatt 80% vor 4 Jahren sehen nur noch 64% die Qualität ihrer gesundheitlichen Versorgung positiv. Für die schlechte Bewertung gibt es mehrere Auslöser. Ganz oben rangiert mit 54% das Problem, einen Arzttermin zu bekommen; in Deutschland sogar mit 68%. Negative Erfahrungen stehen mit 47% auf dem 2. Platz. Darüber hinaus hegen 46% der Europäer:innen ein generelles Misstrauen gegenüber der Gesundheitspolitik.
Das Vertrauen in die Schulmedizin wächst dennoch
69% der Europäer und auch der Deutschen stehen der konventionellen Medizin positiv gegenüber – 7% mehr als 2020. Der wichtigste Grund dafür sind die Hausärzt:innen. Denn fast die Hälfte (48%) sind davon überzeugt, dass deren Rat und Betreuung stets das Beste für sie ist. Auch bei Empfehlungen zu rezeptfreien Medikamenten stehen die Hausarztpraxen mit 63% ganz oben, gefolgt von den Apotheken mit 54%. Weiterer Anlass, der Schulmedizin zu vertrauen, sind für 42% die Fortschritte und Erfolge der Schulmedizin.
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Erschienen am 05.06.2024 • Zum Hitzeaktionstag 2024 rufen Organisationen dazu auf, den gesundheitsbezogenen Hitzeschutz konsequent umzusetzen. Mehr dazu lesen Sie hier!
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Europa wird auch selbst für seine Gesundheit aktiv
Der positive Trend hält an: 82% der Europäer:innen engagieren sich eigenverantwortlich für den Erhalt und die Förderung ihrer Gesundheit. An der Spitze stehen dabei die Österreicher, Spanier und Finnen; Deutschland liegt im Mittelfeld. Auf dem Fitness-Programm stehen für die Hälfte regelmäßiger Sport und
gesunde Ernährung, 32% nutzen Nahrungsergänzungsmittel.
Immer mehr Menschen in Europa fühlen sich einsam
Gut vernetzt und dennoch allein… Besonders die jüngeren Europäer:innen zwischen 18 bis 34 Jahren klagen über Einsamkeit: Bei ihnen 63%, in anderen Altersgruppen 52%. Als Hauptursache wird zu viel Arbeit genannt. Entsprechend wünscht sich die Hälfte der Jüngeren eine bessere Work-Life-Balance. Die Bundesbürger fühlen sich mit 41% am wenigsten einsam. Interessanterweise sind sie im europäischen Vergleich weniger glücklich: Anstatt 67% sagen das hierzulande nur 56% von sich.
Quelle: Internationale Pressekonferenz zum 10. STADA Health Report, 24.Juni 2024, Rom