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2023 wurden rund 23.000 Hepatitis B-Fälle beim RKI registriert

„Die sexuell übertragbaren Infektionen nehmen in Deutschland zu, und zwar kontinuierlich“, so Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für sexuelle Gesundheit im November 2023 gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) im Jahr 2013 noch weniger als 2.000 Hepatitis B-Fälle, waren es im vergangenen Jahr fast 23.000 (Abb. 1).
 
Abb. 1: Im Jahr 2023 registrierte das RKI deutschlandweit 22.765 Infektionen mit dem Hepatitis B-Virus. Der Tiefstand der Meldungen war mit 1.723 im Jahr 2009 zu verzeichnen.
Zunahme von Hepatitis B in Deutschland
 
 
 

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Erschienen am 23.11.2023Forschende haben erstmals die Langlebigkeit von HIV-neutralisierenden Antikörper im Menschen erforscht. Mehr Infos erhalten Sie hier!

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© Corona Borealis – stock.adobe.com

Deutlicher Anstieg auch bei Syphilis und Gonorrhoe in Deutschland

Eine deutliche Zunahme der gemeldeten Fälle verzeichnet die RKI-Statistik im gleichen Zeitraum auch bei Syphilis und Gonorrhoe (auch Tripper genannt). Die diagnostizierten HIV-Fälle bewegen sich dagegen auf einem eher stabilen Niveau. Die Gründe für diese Entwicklung sind laut Brockmeyer vielfältig. Zum einen hätten viele Menschen nur HIV auf dem Schirm - andere STI führten dagegen ein Schattendasein. Dies zeigt auch eine Umfrage im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2019 (Abb. 2). Nur jed:r Zehnte Befragte gab dabei an, dass Ihnen Hepatitis B als STI bekannt ist. Außerdem hab die Digitalisierung dazu geführt, dass Menschen wesentlich bequemer und schneller Sexpartner:innen finden. "Mit der Zunahme von schnellen sexuellen Kontakten nehmen auch STI zu“, so Brockmeyer
 
Abb. 2: STI-Bekanntheit in Deutschland: Die Statistik zeigt die Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Bekanntheit von STI aus dem Jahr 2019.
Bekanntheit von STI in Deutschland
Quelle:

Statista