Samstag, 23. November 2024
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Gesundheitspolitik

Kassen kritisieren „Weihnachtsgeschenk für Pharmaunternehmen“

Kassen kritisieren „Weihnachtsgeschenk für Pharmaunternehmen“
© Kadmy – stock.adobe.com
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) haben die geplanten Änderungen bei Preisregeln für Arzneimittel im Kampf gegen Lieferengpässe kritisiert. Für bestimmte Medikamente für Kinder oder Krebstherapien den Festbetrag pauschal um 50% zu erhöhen, sei „ein beeindruckendes Weihnachtsgeschenk für die Pharmaunternehmen“, sagte die Vorstandschefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer. „Ob deshalb künftig Medikamente verlässlicher in Richtung Europa geliefert oder vielleicht sogar wieder mehr produziert werden, steht in den Sternen.“ Statt nur auf kurzfristige Effekte zu setzen, die Versicherte über ihre Beiträge finanzieren müssten, werde von der Politik eine strategische Herangehensweise für ganz Europa erwartet.
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Lockerung der Niedrigpreisklauseln geplant

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will (SPD) unter anderem Niedrigpreisklauseln lockern, um Lieferungen wichtiger Präparate wirtschaftlich attraktiver zu machen. Wie aus einem Eckpunktepapier für einen Gesetzentwurf hervorgeht, soll für bestimmte Kinderarznei künftig das bis zu 1,5-Fache des „Festbetrags“ von den gesetzlichen Kassen übernommen werden – also des maximalen Betrags, den sie bisher für ein Präparat zahlen. Auch für den restlichen Markt patentfreier Arzneimittel sollen Rabatt- und Festbetragsregeln gelockert werden.

Die Pharmabranche begrüßte die Pläne. Das Ministerium habe endlich erkannt, dass das „Hauptsache-Billig-Prinzip“ die Versorgung destabilisiert habe und zu Engpässen führe, sagte der Geschäftsführer des Verbands Pro Generika, Bork Bretthauer. Dies gehe an die Wurzel des Problems. Es sei vor allem für Kinderarzneimittel richtig, deren Herstellung für Unternehmen zuletzt unwirtschaftlich geworden sei.
 
 

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Erschienen am 20.12.2022Zuletzt gab es Lieferschwierigkeiten bei Kindermedikamenten wie Fieber- und Hustensäften, aber auch Mittel für Erwachsene sind betroffen, etwa Krebsmedikamente und Antibiotika.

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Quelle: dpa


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