MRT zeigt früh subtile Lungenveränderungen bei Mukoviszidose
In Studien konnte die Arbeitsgruppe Wielpütz demonstrieren, dass mittels
MRT frühzeitig auch subtile Veränderungen in der Struktur der Lunge und ihrer Perfusion bei Mukoviszidose-Patient:innen aufgespürt werden können. Darüber hinaus haben die Wissenschaftle:innen gezeigt, dass es möglich ist, an spezialisierten Mukoviszidose-Zentren ein standardisiertes MRT-Protokoll anzuwenden und damit eine vergleichbare Bildqualität zu erzielen – ein wichtiger Schritt in Richtung Etablierung des MRT als Instrument der Routineuntersuchung von CF-Patient:innen.
Optimierung und Automatisierung der MRT-Auswertung bei Mukoviszidose mittels KI
Um die Auswertung der MRT-Bilder zu optimieren und zu automatisieren, haben Wielpütz und Kollegen sie mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz weiterentwickelt. In einem über die Forschungsförderung des Mukoviszidose e.V. finanzierten Projekt etablierten sie ein computergestütztes Auswertesystem, das unabhängig vom menschlichen Betrachter verlässlich und genau die Schwere der Lungenerkrankung auf MRT-Aufnahmen misst. Ziel war es, ein Neuronales Netzwerk (CNN) für das vollautomatische Scoring von Lungendurchblutungsstörungen (Perfusionsstörungen) im MRT von Mukoviszidose-Patienten aller Altersgruppen zu trainieren.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Künstliche Intelligenz in der medizinischen Diagnostik
Erschienen am 23.06.2021 • Bei www.journalmed.de erfahren Sie, welche neuen Fortschritte die Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) in der medizinischen Diagnostik macht!
Erschienen am 23.06.2021 • Bei www.journalmed.de erfahren Sie, welche neuen Fortschritte die Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI)...
© sdecoret – stock.adobe.com
MRT bei Mukoviszidose verbessert Therapie und Forschung
Dieses System ermöglicht künftig auch die vergleichende Analyse großer Datenmengen von vielen verschiedenen Patient:innen, was neue Erkenntnisse in der Erforschung der Lungenerkrankung bei Mukoviszidose verspricht. Zudem könnte das Verfahren zur Auswertung von MRT-Aufnahmen auch bei Medikamentenstudien eingesetzt werden, um den Therapieerfolg leichter messbar zu machen. Für den einzelnen Mukoviszidose-Patienten besteht der Nutzen darin, relativ schnell einen verlässlichen Zahlenwert zur Schwere seiner Lungenerkrankung zu erhalten. So kann er über mehrere MRT-Messungen hinweg vergleichen, ob seine Therapie wirksam ist oder ob Änderungen in seinem Therapieschema angezeigt sind.
Quelle: Mukoviszidose e.V. Wielpütz