Journal MED

Resistenz | Beiträge ab Seite 2

Bakterien der Gattung Enterobacter gehören weltweit zu den gefährlichsten Krankenhauskeimen. Einige ihrer Vertreter sind in hohem Maße resistent gegen die gebräuchlichen Antibiotika, sodass immer häufiger das Reserve-Antibiotikum Colistin als letzte Therapiemöglichkeit zum Einsatz kommt. Um nicht unnötig auf Colistin zurückzugreifen und damit zunehmende Resistenzen zu riskieren, wird vor einer Behandlung auf Resistenz oder Empfindlichkeit der Bakterien gegenüber Colistin getestet. Doch die gebräuchlichen Tests sind bei Enterobacter nicht verlässlich. In einer umfassenden Studie mit breiter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) haben Wissenschaftler:innen nun herausgefunden, woran das liegt. Auf dieser Grundlage konnten sie für die Gattung Enterobacter einen einfachen, empfindlichen und aussagekräftigen Test entwickeln, der nun eine gezielte Antibiotika-Therapie für die verschiedenen Enterobacter-Arten ermöglicht. (1)
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Medizin

Innsbrucker Team entwickelte sicheres Modell zur Vorhersage von resistenten Coronaviren

Das Coronamedikament Paxlovid wird bisher erfolgreich zur Behandlung von Hochrisikopatien:innen eingesetzt. Forscher:innen um Dorothee von Laer und ihrem Doktoranden Emmanuel Heilmann am Institut für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck entwickelten am Beispiel von Paxlovid ein einzigartiges Modell, das unter sicheren Bedingungen die Prognose von Resistenzen gegen antivirale Medikamente erlaubt.

 
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Medizin

Sequentielle Antibiotikatherapie zur Verhinderung von Resistenzen

Neueste Forschungsergebnisse des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön (MPI) legen nahe, dass ein schneller Wechsel von Antibiotika während der Behandlung von Patient:innen einer eventuellen Resistenzevolution erfolgreich entgegenwirken könnte (1). Die optimale Geschwindigkeit der Wechsel hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört unter anderem die Wechselwirkung zwischen den Medikamenten.
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Gesundheitspolitik

Strengere Regeln für Antibiotika-Einsatz bei Nutztieren

Um den Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren weiter zu reduzieren, hat der Bundestag eine Reform des Tierarzneimittelgesetzes verabschiedet. Wenn der Bundesrat ebenfalls zustimmt, müssen Tierärzte demnach ab dem kommenden Jahr die Anwendung von Antibiotika bei sämtlichen Rindern, Schweinen, Hühnern und Puten melden – auch bei Tiergruppen wie Milchkühen und Legehennen, die bislang davon ausgenommen waren. Vorgeschrieben wird darüber hinaus, dass bestimmte Wirkstoffe so selten wie möglich zum Einsatz kommen dürfen. Auch die Eingriffsmöglichkeiten der Überwachungsbehörden werden ausgeweitet.
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Medizin

Wie werden therapieresistente Depressionen behandelt?

Seit mehr als 100 Jahren besteht die Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Gießen/Marburg (UKGM) und feiert dieses Jahr nachträglich das Jubiläum mit einer Symposiumsveranstaltung. Hier beleuchten Expert:innen die Geschichte des UKGM, aber richten den Blick auch auf den Status quo und neue Behandlungsansätze im psychiatrisch-psychotherapeutischen Setting. Eine der Referentinnen ist Dr. Ina Kluge, Oberärztin in der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie am UKGM, die sich das Thema „Behandlung der therapieresistenten Depression – Was kommt, was bleibt?“ auf die Fahnen geschrieben hat. Im nachfolgenden Interview wird der Fokus auf eine besonders wirksame Klasse zur Behandlung der therapieresistenten Depression (TRD) gelegt: die Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer.
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Gesundheitspolitik

Die Wirkung von Medikamenten präziser kontrollieren

Unerwünschte Nebenwirkungen im Körper, die Entwicklung von Resistenzen oder umweltschädliche Rückstände – Medikamente heilen nicht nur Krankheiten oder lindern Schmerzen, sondern können auch negative Auswirkungen für Mensch und Umwelt haben. Verringern könnten das medizinische Wirkstoffe, die nur an ihrem Einsatzort im Körper aktiviert werden. Einem Forschungsteam aus Pharmazie und Chemie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) ist es jetzt gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Barcelona und Glasgow gelungen, ein per Licht aktivierbares Östrogen zu entwickeln. So kann die biologische Wirkung des Geschlechtshormons auf einen Bereich begrenzt werden, der deutlich kleiner ist als eine Zelle. Ihre Ergebnisse hat das Forschungsteam kürzlich im renommierten Journal of the American Chemical Society veröffentlicht.
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Medizin

Verursacht Nirmatrelvir + Ritonavir einen COVID-Rebound?

Dass eine COVID-Erkrankung kurz nach der Therapie mit dem Medikament Nirmatrelvir + Ritonavir zurückkehren kann, ist seit Monaten bekannt. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sieht das sehr seltene Phänomen gelassen. Ein solcher „COVID-Rebound“ trete gewöhnlich 2 bis 8 Tage nach einer anfänglichen Genesung auf, schrieb sie im Mai. Eine spezielle Therapie sei dann nicht nötig, man solle sich jedoch für 5 Tage in Isolation begeben.
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Gesundheitspolitik

G7-Wissenschaftsakademien mahnen Handeln bei Klima und Gesundheit an

Die Wissenschaftsakademien der Gruppe der 7 großen Industriestaaten (G7) rufen zum internationalen Handeln bei Klimaschutz, Energiewende und Fragen der Gesundheitsvorsorge auf. Sie veröffentlichten am Dienstag 4 Stellungnahmen in Hinblick auf den G7-Gipfel Ende Juni in Deutschland und übergaben diese in Berlin an die Bundesregierung. Gefordert wird in den Statements etwa der Schutz der Ozeane und der Polargebiete durch die sofortige und umfassende Reduktion der Treibhausgasemissionen, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Werde jetzt nicht gehandelt, drohten unumkehrbare, kaskadenartige Auswirkungen auf das globale Klimasystem, schreiben die Fachleute. Die Akademien rufen zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern auf, insbesondere aus der Kohle.
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COVID-19

SARS-CoV-2: Wie Sotrovimab und VIR-7832 funktionieren

Sotrovimab (VIR-7831) und VIR-7832 sind monoklonale Antikörper (mAbs) mit dualer Wirkung, die auf das Spike-Glykoprotein des schweren akuten respiratorischen Syndroms Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) abzielen. Sotrovimab und VIR-7832 wurden von einem Elternantikörper (S309) abgeleitet, der aus Gedächtnis-B-Zellen eines Überlebenden des schweren akuten respiratorischen Syndroms (SARS-CoV) aus dem Jahr 2003 isoliert wurde. Beide mAbs enthalten eine „LS“-Mutation in der Fc-Region, um die Serumhalbwertszeit zu verlängern. Darüber hinaus kodiert VIR-7832 für eine Fc-GALIE-Mutation, die nachweislich CD8+ T-Zellen im Rahmen einer viralen Infektion der Atemwege in vivo hervorruft.
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Medizin

Neuer SFB zur Lymphom- und Entzündungsforschung

Die Universität zu Köln hat einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Der neue SFB 1530 trägt den Titel „Aufklärung und Targeting von pathogenen Mechanismen bei B-Zell-Neoplasien“. Der SFB wird mit 10,9 Mio. Euro über 4 Jahre gefördert. An dem von Köln aus geleiteten neuen SFB zu Lymphomen sind auch 2 Projekte der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen beteiligt.
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Medizin

SARS-CoV-2: Mono-Wirkstoff 1,8-Cineol verhindert Replikation

Der reine Mono-Wirkstoff 1,8-Cineol wirkt möglicherweise inhibitorisch auf die Hauptprotease von SARS-CoV-2. Darauf deuten neuere In-silico-Bindungsassays, nach denen der pflanzenbasierte Wirkstoff Cineol die Replikation des Virus vermindern könnte (1, 2). Eine In-vitro-Untersuchung, in der die antiinflammatorische und indirekt antivirale Wirkung von 1,8-Cineol im Poly(I:C)-Infektionsmodell (imitierte Infektion mit RNA-Viren), gezeigt wurde, lässt auf die Möglichkeit einer Anwendung von Cineol bei Infektionen durch Viren schließen (3).
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Medizin

Refraktäre/resistente CMV-Infektion bei Post-Transplantatempfängern – eine klinische Herausforderung

Eine Infektion mit dem humanen Cytomegalievirus (CMV) ist eine gefürchtete Komplikation nach solider Organtransplantation oder Stammzelltransplantation. Unkontrolliert kann eine CMV-Infektion zum Transplantatverlust oder gar zum Tod der Transplantierten führen. Anlässlich der 30. Jahrestagung der deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG) diskutierten Expert:innen den Stellenwert der aktuell verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten. Zudem stellten sie zukünftige Therapieoptionen insbesondere für die besonders herausfordernde refraktäre/resistente CMV-Infektion bei Post-Transplantatempfängern vor.
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Medizin

Früher Therapiebeginn bei MAC-Lungeninfektion ist das neue Paradigma

Erreger vom Mycobacterium avium-Komplex (MAC) werden in Deutschland besonders häufig bei Lungeninfektionen aufgrund nichttuberkulöser Mykobakterien (NTM) nachgewiesen. „Bei vielen Patient:innen mit MAC-Lungeninfektion, kurz MAC-LD (Mycobacterium avium-Komplex lung disease), ist die Lebensqualität stark eingeschränkt,“ berichtete Prof. Dr. Christoph Lange, Borstel, anlässlich des ERS-Kongresses 2021 (1). Symptome wie Fatigue, chronischer Husten, Fieber oder Dyspnoe könnten sehr belastend sein. Die Morbidität und Mortalität sind bei der MAC-LD gegenüber gesunden Personen deutlich erhöht (1, 2). In einer Untersuchung, für die Daten aus mehreren Studien herangezogen wurden, lag die 5-Jahres-Mortalität bei 27% (2). Um die Perspektive der Patient:innen zu verbessern, bekräftigten die Expert:innen auf 2 Symposien zum ERS nun „ein neues Paradigma der Therapie: möglichst früh damit beginnen,“ so etwa Prof. Dr. Stefano Aliberti, Mailand, Italien (1).
 
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Medizin

„AI-Academy“: Live-Webinare zur Infektiologie – mit CME-Punkten

Durch die COVID-19-Pandemie ist die Aufmerksamkeit rund um Infektionskrankheiten gestiegen. Um insbesondere Klinikärzt:innen Fortbildungen im Bereich der Infektiologie und Antiinfektiva anbieten zu können, hat Pfizer die digitale Weiterbildungsplattform „AI-Academy“ ins Leben gerufen.
Gestartet ist die AI-Academy im Mai 2021. Interessierte Infektiologen und Klinikärzte verschiedenster Fachdisziplinen finden die Fortbildungsplattform seither auf der Website von Pfizer mit Informationen speziell für Fachkreise.
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Medizin

Helicobacter pylori: Triple-Therapie wieder verfügbar

Obwohl die Anzahl der von der Helicobacter pylori-Infektion betroffenen Patient:innen abnimmt, gehört sie mit einer Prävalenz von etwa 50% der Weltbevölkerung im Erwachsenenalter über 40 Jahren nach wie vor zu einer der häufigsten chronischen bakteriellen Infektionen und ist mit möglichen Komplikationen oder Folgeerkrankungen wie dem distalen Magenkarzinom, dem primären gastralen MALT(mucosa-associated lymphoid tissue)-Lymphom und extradigestiven Erkrankungen assoziiert (4-5). Das Kombinationsarzneimittel ist zur Eradikation von Helicobacter pylori bei Patient:innen mit peptischen Ulcera zugelassen, mit dem Ziel die Häufigkeit eines durch diesen Erreger bedingten Wiederauftretens von Ulcera duodeni und Ulcera ventriculi zu verringern (1).
 
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Medizin

Omikron: Sotrovimab auch gegen Schlüsselmutationen der neuen SARS-CoV-2-Variante wirksam

Neue präklinische Daten zu Sotrovimab zeigen, dass der monoklonale Antikörper in der Erprobung, seine Aktivität gegen Schlüsselmutationen der neuen Omikron-SARS-CoV-2-Variante (B.1.1.529) beibehält. Diese Daten wurden durch Pseudo-Virus-Tests spezifischer einzelner in Omikron gefundener Mutationen gewonnen. Bislang hat Sotrovimab eine anhaltende Aktivität gegen alle getesteten Varianten gezeigt, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als bedenklich und interessant eingestuft wurden.
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Medizin

Bundesgesundheitsministerium bestellt Molnupiravir

MSD hat heute den Abschluss einer Vereinbarung mit dem Bundesgesundheitsministerium über die Lieferung von Molnupiravir bekanntgegeben. Molnupiravir ist eine in der Entwicklung befindliche, oral einzunehmende antivirale Monotherapie gegen Covid-19 und wird derzeit von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für den Einsatz bei erwachsenen Covid-19-Patienten geprüft, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Für die Distribution ist das Bundesministerium für Gesundheit verantwortlich.
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Medizin

HIV: Anhaltende virologische Suppression unter Kombinationstherapie

Aktuelle 144-Wochen-Daten einer noch laufenden Phase-2b-Dosisfindungsstudie zur antiretroviralen Aktivität, Verträglichkeit und Sicherheit von Islatravir in Kombination mit Doravirin im Vergleich zu Doravirin/Lamivudin/Tenofovir (DOR/3TC/TDF) bei antiretroviral therapienaiven Patient:innen mit HIV-1, zeigten eine anhaltende virologische Suppression der experimentellen, einmal täglichen, oralen Fixkombination aus den beiden Substanzen Doravirin/Islatravir (DOR/ISL). Nach 144 Wochen hatten vergleichbar viele therapienaive HIV-1 Patient:innen unter DOR/ISL eine Viruslast von < 50 HIV-RNA-Kopien/ml wie Patient:innen unter der Dreifachkombination DOR/3TC/TDF.
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