Journal MED

Botulinumtoxin

Seit mehr als 10 Jahren ist OnabotulinumtoxinA zur Therapie der überaktiven Blase zugelassen (1). „Es ist eine starke Alternative in der Second-Line, wirkt lokal und erhöht nicht die anticholinerge Last“, so Dr. Fabian Queißert, Leiter des Bereiches Neurourologie und des Kontinenzzentrums am Universitätsklinikum Münster, beim Meet-the-Expert im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie 2024. Neben den genannten Vorteilen von OnabotulinumtoxinA ging der Experte auf die Wirksamkeit und Sicherheit sowie auf wichtige Aspekte rund um die Therapie-Planung und -Durchführung ein. Anhand von Studien arbeitete er auch Attribute von Patient:innen für eine besonders gute Wirksamkeit heraus.
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Medizin

Spastische Bewegungsstörung nach Schlaganfall: Frühzeitige Versorgung mit dem SAM-Tool

Spastische Bewegungsstörungen (SMD) sind eine häufige Folge bei einem Schlaganfall (1). Durch eine verzögerte Kommunikation im multidisziplinären Behandlungsalgorithmus kann es zu einer verspäteten Ersttherapie kommen, so Prof. Dr. Jörg Wissel, Chefarzt der Abteilung für neurologische Rehabilitation und physikalische Therapie am Vivantes Klinikum Spandau. Das SAM-Tool unterstützt beim Beurteilen und fördert die multidisziplinäre Kommunikation. Es erlaubt eine frühe Identifizierung von behindernden SMD. Darauf basierend können Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, um eine optimale Therapie sicherzustellen.
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Medizin

Schlaganfallbedingte Spastik: Empfohlene Behandlung wird zu selten angewandt

Spätestens seit der aktuellen Analyse der Regierungskommission zur Krankenhausversorgung wird deutlich, dass die Qualität der Versorgung von Schlaganfallpatient:innen in Deutschland optimiert werden muss. Doch auch bei der Versorgung in der Zeit nach dem Schlaganfall bestehen Qualitätsmängel, wie eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Jena anhand von Krankenkassendaten nachweist. Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass nur die Minderheit der Patient:innen, die nach einem Schlaganfall an einer Spastik leiden, entsprechend den medizinischen Empfehlungen behandelt wird. Insbesondere wird die empfohlene Injektionstherapie mit Botulinumtoxin nur bei 1% der Betroffenen durchgeführt.
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Medizin

Chronische Migräne: Akutbehandlung mit Botulinumtoxin Typ A

Chronische Migräne-Patient:innen haben mehr Tage mit Kopfschmerzen als kopfschmerzfreie Tage im Monat – ein hoher Leidensdruck für die Betroffenen. Der Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen sind extrem beeinträchtigt. Ziel der Behandlung der chronischen Migräne (CM) ist deshalb die signifikante Reduktion der Kopfschmerztage. Zur akuten Behandlung der chronischen Migräne hat sich Botulinumtoxin Typ A bewährt. Der Wirkstoff ist seit über 10 Jahren für die Behandlung einer CM zugelassen und die Anwendung wird in einer S1-Leitlinie empfohlen. Frau Dr. Myriam Schwickert-Nieswandt, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Schmerztherapeutin und zertifizierte Kopf- und Gesichtsexpertin in Wiesbaden, erläutert im Gespräch die Möglichkeiten der Akutbehandlung mit Botulinumtoxin Typ A.
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Medizin

Tetanustoxin: Der erste Wirkstoff gegen Muskelabbau

Erstmals zeigen Forschende aus Göttingen und Berlin, dass das hochpotente Nervengift Tetanustoxin gegen Muskelschwund wirkt. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle. Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Rückenmarksverletzungen zählen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen, bei denen es durch eine Störung im zentralen Nervensystem zu dauerhaften Lähmungen und Muskelschwund kommen kann. Bisher gibt es für eine Behandlung kein wirksames Medikament. Der Schwerpunkt der Therapie liegt daher auf Physio- und Ergotherapie. Um die Behandlungslücke schließen zu können, forschen Göttinger und Berliner Forschende um den Neurologen Prof. Dr. David Liebetanz, Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), seit etwa 10 Jahren an einer neuartigen medikamentösen Therapie. Im Fokus steht dabei das hochgiftige Tetanustoxin, bekannt als Auslöser von Wundstarrkrampf.
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Medizin

Migräne: Effektive Prophylaxe mit CGRP-Antikörper Fremanezumab

Mit den CGRP-Antikörpern (Calcitonin Gene-Related Peptide) steht erstmals eine Substanzklasse zur Verfügung, die speziell für die Migräneprophylaxe entwickelt wurde. Der CGRP-Antikörper Fremanezumab (AJOVY®), der in Deutschland seit Mai 2019 auf dem Markt ist (1), reduziert signifikant die monatlichen Kopfschmerz- bzw. Migränetage sowohl bei episodischer als auch chronischer Migräne (2, 3) – neue Langzeitdaten untermauern diesen positiven Effekt (4, 5). Auch bei Patienten mit Komorbiditäten wie Medikamentenübergebrauch oder Depressionen kann das Migränemedikament erfolgreich eingesetzt werden. Seit dem 15. März 2020 steht Fremanezumab neben der Fertigspritze auch als Pen zur Verfügung. Die damit einhergehende einfache Handhabung und flexible Anwendung von Fremanezumab – einmal im Monat oder in einer höheren Dosierung nur einmal pro Quartal – geben den Patienten mehr Entscheidungsfreiraum im Alltag.
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Schwerpunkte

Amyotrophe Lateralsklerose, ein vielschichtiges neurodegeneratives Syndrom

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist durch einen progredienten Verlust von Motoneuronen sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark gekennzeichnet. Die kausale Ursache der Erkrankung bleibt in den meisten Fällen neben wenigen genetisch determinierten Formen häufig unklar. Das Verständnis der Erkrankung hat sich durch ein zunehmenderes Verständnis der Pathophysiologie und Pathobiologie der Erkrankung in den letzten Jahren gewandelt, sodass aktuell nicht mehr von einer rein neuromuskulären Erkrankung, sondern vielmehr von einem neurodegenerativem Syndrom mit zahlreichen Überlappungsfeldern z. B. zur frontotemporalen Demenz (FTD) angenommen werden muss.
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