Sonntag, 22. Dezember 2024
Navigation öffnen
Gesundheitspolitik

Beschränkungen für Homosexuelle beim Blutspenden sollen entfallen

Beschränkungen für Homosexuelle beim Blutspenden sollen entfallen
© benjaminnolte – stock.adobe.com
Beim Blutspenden in Deutschland sollen Beschränkungen für homosexuelle Männer entfallen. Das ist das Ziel einer Vorgabe der Regierung an die Bundesärztekammer, die vom Bundeskabinett in Berlin beschlossen wurde. „Wenn es darum geht, das Risiko einer Blutspende zu beurteilen, soll künftig nur das individuelle Sexualverhalten der Menschen, die Blut spenden wollen, betrachtet werden“, teilte die Regierung mit. „Die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität sollen keine Rolle mehr spielen.“
Anzeige:
Programmatic Ads
 

Bundesärztekammer soll Blutspenderichtlinie anpassen

Infolge der Vorgabe soll die Bundesärztekammer ihre einschlägige Blutspenderichtlinie ändern. Die derzeit noch geltende Richtlinie sieht vor allem mit Blick auf HIV Unterscheidungen vor, um das „Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten“ zu minimieren. So werden Männer, die Sex mit Männern haben, nach Sexualkontakt mit einem neuen oder mehr als einem Sexualpartner für vier Monate von der Spende zurückgestellt. Bei Sexualverkehr zwischen Frau und Mann wird hingegen für vier Monate nur zurückgestellt, wer „häufig wechselnde Partner/Partnerinnen“ hat.

Nun soll es keine gruppenbezogenen Kriterien für Ausschluss oder Rückstellung vom Blutspenden mehr geben. Zugleich betonte die Regierung: „Das hohe Sicherheitsniveau für Blutprodukte und der Schutz der Empfängerinnen und Empfänger soll gewahrt bleiben.“

Blutspenden werden auf HIV und andere Infektionen untersucht

Laut Deutscher Aidshilfe werden Blutspenden zwar vor der Verwendung auf HIV und andere Infektionen untersucht. Zusätzlich würden mögliche Spenderinnen und Spender aber auch nach ihrem „infektionsrelevanten Verhalten“ befragt. Männer, die Sex mit Männern haben, würden bisher aber „viel zu pauschal“ ausgeschlossen.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Homosexuelle Männer sollen uneingeschränkt Blut spenden dürfen

Erschienen am 12.01.2023Sexuelle Präferenzen sollen bei der Blutspende künftig keine Rolle mehr spielen. Details zu den Plänen der Bundesregierung lesen Sie bei uns!

Erschienen am 12.01.2023Sexuelle Präferenzen sollen bei der Blutspende künftig keine Rolle mehr spielen. Details zu den Plänen der...

© nito - stock.adobe.com

Aidshilfe kritisiert Ausschluss homosexueller Männer bei Blutspende

Etwa die Aidshilfe hatte kritisiert, dass sexuelle Kontakte zwischen Männern außerhalb einer dauerhaften monogamen Beziehung zu einem Ausschluss für 4 Monate geführt hätten. Vor 2021 hatte laut Aidshilfe noch eine andere Fassung der Richtlinie gegolten, bei der Männer, die Sex mit Männern haben, sogar nur dann Blut spenden durften, wenn sie 1 Jahr lang keinen Sex mit einem Mann hatten.

Wegfall der Blutspende-Beschränkung ist Bestandteil des Koalitionsvertrags

Bereits in ihrem Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP angekündigt, das Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben, sowie für Transpersonen abschaffen zu wollen.

Quelle: dpa


Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Beschränkungen für Homosexuelle beim Blutspenden sollen entfallen"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.