Digitalisierungsstrategie für Gesundheitswesen und Pflege insgesamt positiv
Der BVMed hatte die im März 2023 vorgelegte Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege insgesamt positiv bewertet. „Darin lassen sich gute Ansätze für Forschung und Entwicklung von Medizintechnologien erkennen, die den Versorgungs- und Forschungsstandort Deutschland nachhaltig stärken und fördern könnten“, so BVMed-Digitalexpertin Natalie Gladkov.
Besonders wichtig sind nach Ansicht des Medizintechnik-Branchenverbandes der verbesserte Zugang zu Versorgungsdaten für forschende Unternehmen, die einheitliche Auslegung des nationalen und europäischen Datenschutzrechts sowie die Ausweitung der digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) auf Medizinprodukte der Klasse IIb.
„Gleichzeitig vermissen wir einen strukturierten Prozess zur adäquaten Einbindung der Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger in die digitale Infrastruktur“, so Gladkov. Bei der Ausweitung des „Fast Track“- Verfahrens für DiGA sollte zudem ein schnellerer Zugang von digitalen Medizinprodukten aller Risikoklassen – also auch Klasse III-Medizinprodukte – in die Gesundheitsversorgung ermöglicht werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
KIT-Zentrum „Health Technologies“: Digitale Gesundheitslösungen
Erschienen am 11.04.2023 • Bessere digitale Gesundheitsversorgung – daran arbeitet das KIT-Zentrum „Health Technologies“. Details erfahren Sie bei uns!
Erschienen am 11.04.2023 • Bessere digitale Gesundheitsversorgung – daran arbeitet das KIT-Zentrum „Health Technologies“. Details...
© 3dkombinat - adobe.stock.com
Fehlen von ausführlichen Erläuterungen zur Umsetzung der Vorhaben
Insgesamt berührt die Digitalisierungsstrategie sehr viele verschiedene Punkte, „kratzt jedoch häufig nur an der Oberfläche“, so der BVMed. In den meisten Fällen fehle es an ausführlichen Erläuterungen, wie die Vorhaben konkret umgesetzt werden sollen. Dazu zählt der BVMed beispielsweise den Einsatz von Telemonitoring bei Herzinsuffizienz, der im Strategiepapier nur kurz erwähnt wird. Außerdem sollten telemedizinische Anwendungen generell gestärkt und gefördert werden, da nur damit eine flächendeckende Versorgung sichergestellt werden kann.
Forderung nach einer raschen Umsetzung
„Wichtig ist es deshalb, dass die Maßnahmen nun rasch in Gesetzgebungsverfahren münden und umgesetzt werden“, so die BVMed Digitalexpertin. Zudem sollte die Expertise der MedTech-Unternehmen bei spezifischen Themen stärker hinzugezogen werden, beispielsweise bei den Projektvorhaben der Digitalen Gesundheitsagentur.
Das Fazit von BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll: „Wir dürfen nicht länger Zeit bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens und der Pflege sowie bei der Eröffnung der Möglichkeiten bei der Datennutzung verlieren.“
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Digitalisierung im Gesundheitswesen – Desaster ohne Ende?
Erschienen am 26.04.2023 • Die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland ist laut dem Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen ein aufwändiger und kostspieliger Hürdenlauf.
Erschienen am 26.04.2023 • Die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland ist laut dem Berufsverband Niedergelassener...
© natali_mis – stock.adobe.co
Quelle: Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)