Journal MED

Immunsystem | Beiträge ab Seite 2

Forschende haben herausgefunden, dass die Art der Zellen, in denen ein Virus entsteht, die Infektionsfähigkeit des Virus beeinflussen kann. Die Herkunftszellen beeinflussen auch die Widerstandsfähigkeit gegen Antikörper sowie gegen Lektine, Zucker-bindende Proteine mit potentiell therapeutischem Nutzen. Das Forschungsteam hat in Zellkulturversuchen mit dem SI-Virus – einem Modellvirus für HIV – eine mögliche Erklärung für die unterschiedlich starke Infektiösität und Resistenz der Viren gefunden. Das könnte zur Entwicklung von besseren Behandlungsmethoden von HIV führen.
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Medizin

Vitiligo – eine behandlungsbedürftige Autoimmunerkrankung interdisziplinär betrachten

Vitiligo kann mit hohen psychosozialen Belastungen einhergehen und Betroffene fühlen sich aufgrund ihrer Hautläsionen von der Gesellschaft häufig stigmatisiert. Wie dem zu begegnen ist, warum eine Klassifizierung der Erkrankung wichtig ist und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, beleuchteten Expert:innen aus der Dermatologie/ Psychodermatologie auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). Neben der Bedeutung einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Hausärzt:innen und Dermatolog:innen für eine bessere Versorgung von Vitiligo-Patient:innen wurde auch die Notwendigkeit einer adäquaten Therapie deutlich. In diesem Zusammenhang wurde die erste und einzige explizit zur Behandlung der nichtsegmentalen Vitiligo (NSV) zugelassene Therapie-Creme vorgestellt.
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Medizin

Fallbeschreibung einer Patientin mit systemischer Sklerose

Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein Team von Forschenden eine junge Patientin mit systemischer Sklerose von ihren schweren Symptomen befreit. Die Frau war zuvor nicht einmal mehr in der Lage, ein Hemd anzuziehen. „Wir sollten nicht behaupten, dass sie geheilt ist“, sagt Prof. Dr. Hendrik Schulze-Koops, Leiter der Sektion Rheumatologie und Klinische Immunologie an der Medizinischen Klinik IV, München: „Aber ihr Zustand hat sich drastisch gebessert.“ Es ist der weltweit erste Fall einer solchen Behandlung, jetzt veröffentlicht im European Journal of Cancer (1).
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Medizin

Asthma bei Kindern: Forschung an neuem Medikament soll Krankheitsrisiko mindern

Wissenschaftler:innen haben einen Meilenstein in der Erforschung von kindlichem Asthma erzielt. Ihre Studie zeigt, wie ein bestimmter Gendefekt bei Kindern zunächst zu häufigen Virusinfektionen und später zu Asthma führt. Die Ergebnisse, die im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht wurden, bieten einen neuen Ansatz für Therapien. Die Forschungsgruppe ist ein Zusammenschluss aus Helmholtz Munich, der Technischen Universität München (TUM), dem Zentrum für Allergie und Umwelt (ZAUM) und dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL).
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Schwerpunkte

CAR-T-Zellen: Erfolgreiche Immuntherapie gegen Krebs

Die CAR-T-Zelltherapie ist eine Form der Immuntherapie, bei der körpereigene Immunzellen spezifisch gegen Krebszellen gerichtet werden. Hierfür werden T-Zellen der Patient:innen isoliert, im Labor mit einem Erkennungsrezeptor bestückt und in den Körper zurückgegeben. Bisher sind 6 CAR-T-Zellprodukte zur Behandlung in spezialisierten Zentren zugelassen und für einige Jahre schon bei ausgewählten B-Zell-Lymphomen, Leukämien und Multiplem Myelom erfolgreich. Schwere Nebenwirkungen treten nur noch selten auf, müssen aber immer im Blick behalten werden.
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Medizin

COVID-19: Rheuma-Medikamente könnten zu milderem Verlauf führen

Entgegen früherer Befürchtungen erkranken Rheuma-Patient:innen bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 nicht schwerer an COVID-19 als andere Menschen in Deutschland. Einige zur Basistherapie eingesetzte Medikamente könnten den Verlauf sogar günstig beeinflussen. Dies zeigt eine Analyse des COVID-19-Rheuma.de-Registers der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), die jetzt publiziert wurde (1).
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Medizin

Tryptophan: Potentieller neuer Biomarker zur Erkennung von Entzündungserkrankungen

Bei Menschen mit chronischen Darmentzündungen wird die essentielle Aminosäure Tryptophan deutlich stärker als bei Gesunden verbraucht. Das haben vorangegangene Forschungsarbeiten, auch unter Beteiligung von Mitgliedern des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI), gezeigt. Weitere Studien konnten dies ebenfalls bei einzelnen anderen Entzündungskrankheiten finden. Nun haben Forschende des PMI-Clusters in einer systematischen Analyse zeigen können, dass dieser Tryptophanverbrauch als Folge der Entzündung bei einer Vielzahl chronischer Entzündungserkrankungen vorliegt. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden vor kurzem im Fachjournal eBioMedicine veröffentlicht (1).
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Medizin

Revolutionäre Zelltherapie: Einmalige Infusion von CAR-T-Zellen ersetzt immunhemmende Medikamente

Im März 2021 therapierten Ärzt:innen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) weltweit erstmalig eine junge Frau mit einer schweren Autoimmunerkrankung mit chimären Antigen-Rezeptor (CAR)-T-Zellen. Heute, fast 3 Jahre danach, konnten sie nun im New England Journal of Medicine eine Pilotstudie veröffentlichen und zeigen, dass tatsächlich verschiedene Autoimmunerkrankungen nach der CAR-T-Zell-Therapie für lange Zeit komplett verschwinden, ohne dass eine weitere medikamentöse Behandlung notwendig ist (1).
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Psoriasis

Psoriasis: Neuer oraler Ansatz zur systemischen Therapie

Die Psoriasis imponiert nicht nur als entzündliche Erkrankung der Haut, sondern auch durch die Beteiligung einer Vielzahl weiterer Organe und Kompartimente des ganzen Körpers. So kommt die komplexe, chronisch systemische Inflammation insbesondere auch darin zum Ausdruck, dass drei Viertel aller Psoriasis-Patient:innen über mindestens eine weitere komorbide Ausprägung ihres Krankheitsbildes klagen. Dennoch geben 2 von 5 Patient:innen zu Protokoll, dass ihnen bislang systemische Behandlungen nicht angeboten wurden. Sie erhielten stattdessen allenfalls nur topische Anwendungen. Mit der Verfügbarkeit eines neuen Therapieansatzes könnte sich dieser Missstand jetzt aber grundlegend ändern. Denn die Inhibition der Tyrosinkinase 2 (TYK2) mittels Deucravacitinib ist dank ihrer oralen Applikationsform niederschwellig einsetzbar und kommt vielen Bedenken ängstlicher Patient:innen gegenüber einem Einsatz von Biologika entgegen.
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Gesundheitspolitik

Kassenärzte-Chef findet Lauterbachs Corona-Warnungen übertrieben

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unverhältnismäßige Appelle angesichts der aktuellen Corona-Lage vorgeworfen. „Karl Lauterbach kann nicht aus seiner Haut. Ich halte seine Warnungen und Appelle in der Dringlichkeit für überzogen. Wir haben schließlich keine pandemische Lage mehr“, sagte Gassen der „Rheinischen Post“. Er wolle nicht bestreiten, dass die Zahlen aktuell stark steigen. „Aber wir haben früher auch nicht wegen Erkältungen oder der Grippe überall zum Maskentragen und zum Verzicht auf Weihnachtsfeiern in Innenräumen geraten. Was Sinn macht, ist die Impfung gegen Corona und Grippe für alle Älteren und Risikogruppen“, meinte Gassen.
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Medizin

Komplementerkrankungen: Neue Webseiten und Slam Poet Bleu Broode klären auf

Wer mit einer seltenen Erkrankung lebt, ist nicht nur mit den Krankheitssymptomen und den damit einhergehenden meist starken Beeinträchtigungen des alltäglichen Lebens konfrontiert. Patient:innen fühlen sich auch oft hilflos und allein gelassen. Denn obwohl insgesamt etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland (rund 8%) mit einer seltenen Erkrankung leben, erkranken von 1 Million Menschen pro Jahr jeweils nur 2 bis 4 an den einzelnen Krankheiten. Da sie nur selten auftreten, sind sie nicht einfach zu erkennen und das Auffinden von Informationen für die Patient:innen kann erschwert sein.
 
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Medizin

HIV: Schutz durch Antikörper

Wie verhindern Antikörper eine HIV-Infektion? Diese Frage kann ein Forschungsteam um Prof. Dr. Klaus Überla vom Virologischen Institut des Uniklinikums Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und Dr. Christiane Stahl-Hennig vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen nun beantworten. Die Wissenschaftleri:nnen fanden im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts heraus, dass HIV-Antikörper für eine sterilisierende Immunität sorgen, indem sie die Infektion der ersten Zelle blockieren.
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Medizin

Organtransplantation: Patient:innen in Deutschland profitieren kaum von neuen Möglichkeiten der Präzisionsmedizin

Warten als tödliche Falle: Nirgendwo in Europa rettet Organspende so wenig Leben wie in Deutschland. Obwohl Tests für die Verträglichkeitsbewertungen von Organspenden immer präziser und moderner werden, bringen sie für die Patient:innen hierzulande keinen Fortschritt. Denn in Deutschland müssen Patient:innen nehmen, was sie kriegen können – egal wie schlecht die Verträglichkeit ist. Warum das so ist, welche Lösungen helfen können und welche neuen Möglichkeiten die Präzisionsmedizin bei der Organtransplantation bietet, haben Expert:innen bei einer Online-Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI) erläutert.
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Medizin

Atherosklerose: Komplementfaktor H als Auslöser?

Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, die durch Ablagerungen an Innenwänden arterieller Blutgefäße ausgelöst werden, sind für rund ein Drittel der Todesfälle weltweit verantwortlich. Entsprechend steht die Atherosklerose im Fokus intensiver Forschungen, um die Grundlage für effektive Behandlungsmaßnahmen zu schaffen. Ein wissenschaftliches Team der MedUni Wien hat nun erstmals jenen zellulären Schlüsselweg beschrieben, der das Verständnis der Erkrankung entscheidend verbessern und den Weg für einen neuen Therapieansatz ebnen kann. Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachjournal „Immunity“ veröffentlicht.
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Gesundheitspolitik

BVMed: Mangelernährung im Krankenhaus muss systematisch angegangen werden

In Deutschland sind bis zu 30% der Patient:innen in medizinischen Einrichtungen mangelernährt. Um die Situation zu verbessern, sollte aus Sicht der Bevölkerung bei Klinikaufnahme ein Ernährungs-Screening durchgeführt, individuelle Therapiepläne von geschulten Ernährungsteams erstellt und bei Bedarf ernährungsmedizinische Behandlungen geplant werden. Das ergab eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed). „Wir brauchen ein verpflichtendes Ernährungsscreening in medizinischen Einrichtungen sowie ein stärkeres Bewusstsein in der Bevölkerung für das Thema Mangelernährung und die Hilfe, die moderne Ernährungstherapien bietet“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer- und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.
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Patienteninfos

Die Bedeutung von nützlichen Mikroorganismen in Lebensmitteln

In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für eine gesunde und nachhaltige Ernährung stark zugenommen. Immer mehr Menschen suchen nach natürlichen Alternativen zu synthetischen Zusatzstoffen in Lebensmitteln. In diesem Zusammenhang gewinnen nützliche Mikroorganismen, wie Bakterien, Hefen und Pilze, die in fermentierten Lebensmitteln enthalten sind, immer mehr an Bedeutung. Diese kleinen Helfer können nicht nur die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern, sondern auch ihre Nährstoffzusammensetzung und ihren Geschmack verbessern. Darüber hinaus scheinen sie direkten Einfluss auf die Darmmikrobiota zu nehmen. „Dietary Microbes“ – also nützliche Mikroorganismen in Lebensmitteln – lautete das Titelthema einer Online-Veranstaltung, die die europäische Zentrale von Yakult für medizinische Fachkreise Ende März 2023 organisierte. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem noch jungen Forschungsgebiet wurden vorgestellt.
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Medizin

Chronischer Stress hemmt die Knochenheilung

Eine Studie der Ulmer Universitätsmedizin hat aufgedeckt, über welche molekularen Mechanismen psychische Traumen und andere massive Stresserfahrungen die Heilung von Knochenbrüchen verzögern. Das Forschungsteam, zu dem auch Wissenschaftler:innen aus Kanada und Japan gehörten, konnte nachweisen, dass bestimmte Immunzellen unter Stress ein Enzym produzieren, das wiederum die Ausschüttung von Stresshormonen befördert. Diese Stresshormone wirken lokal am Knochen und hemmen dort die Umwandlung von Knorpel- in Knochenzellen. Sie verzögern damit die Knochenbildung und Frakturheilung (1).
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